Für das Kamingespräch zum Jahresende 2019 an der Hochschule Worms konnten erneut zwei hochkarätige Gastreferenten gewonnen werden. Petra Gerster, langjährige Moderatorin der ZDF-heute-Nachrichten und geborene Wormserin, und Prof. Dr. Oliver Quiring, Kommunikationswissenschaftler am Institut für Publizistik der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, beleuchteten das Thema „Medienvertrauen“ aus ihren unterschiedlichen Perspektiven. Die Moderation übernahm wie in den letzten Jahren auch, Prof. Dr. Henning Kehr, Vizepräsident der Hochschule Worms.

Information von Desinformation trennen können

Zunächst zeigte Petra Gerster in ihrem Vortrag auf, wie wichtig Qualitätsjournalismus gerade in unserer heutigen Zeit sei und beleuchtete in diesem Zusammenhang die Möglichkeiten des Internets und der sozialen Medien, die sie sowohl als Fluch wie auch als Segen für bewertbar hält. Die Thunberg-Bewegung sei ohne die sozialen Medien nicht möglich gewesen, aber auch die Verbreitung rechter Hetze werde durch ebendiese Medien begünstigt. Da Information und Desinformation selbst für Fachleute nicht immer zu unterscheiden wären, ist der Qualitätsjournalismus für Petra Gerster die Voraussetzung für eine objektive Meinungsbildung in der Bevölkerung. „Wenn der Qualitätsjournalismus stirbt, stirbt als Nächstes die Demokratie“, ist sie überzeugt.

Wie steht es mit dem Vertrauen in die Medien?

Professor Oliver Quiring griff die Ausführungen von Petra Gerster auf und berichtete anhand der „Mainzer Langzeitstudie Medienvertrauen“ über die derzeitige Situation und deren Entwicklung in den letzten Jahren. In Zeiten, in denen „Lügenpresse“ oder „Fake News“ gängige Begriffe in den Sozialen Medien sind, stelle sich die Frage, ob das Medienvertrauen der Bevölkerung grundsätzlich abnehme. Dem sei nicht so, ist Prof. Dr. Oliver Quiring überzeugt. „Nur die Schere wird größer. Wir sehen sowohl ein Wachstum bei „vollem Medienvertrauen“ als auch bei der Position „überhaupt kein Medienvertrauen“. Zurück ginge die mittlere Position des „gesunden Skeptizismus“. Allerdings überrage dieser den sogenannten „schädlichen Zynismus“ noch immer deutlich. Insgesamt zeigt die Studie aber auch, dass die Bevölkerung sehr wohl in der Lage ist, bezüglich der Glaubwürdigkeit zwischen vertrauenswürdigen und weniger vertrauenswürdigen Quellen zu unterscheiden. „Das Vertrauen in etablierte Medien ist im Zuge der Lügenpresse-Debatte keineswegs in großem Stil erodiert“, lautet daher auch einer der Kernbefunde der „Mainzer Langzeitstudie Medienvertrauen“.

Im Anschluss an die spannenden Ausführungen folgte eine Diskussion beider Referenten mit dem Publikum. Bevor der Abend seinen gemütlichen Ausklang beim traditionellen Get-together fand, konnten die Gäste wieder mit den beiden Referenten über die erfahrenen Impulse diskutieren. Die vom Stabsbereich Forschung und Transfer organisierte Veranstaltung konnte auch in diesem Jahr wieder spannende Impulse setzen, die zum Nachdenken, aber auch zu Optimismus hinsichtlich des Medienvertrauens in Deutschland angeregt haben.

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