Im September 2019 haben die Deutsche Zoologische Gesellschaft und die Friedrich-Schiller-Universität Jena eine Erklärung mit dem Titel „Das Konzept der Rasse ist das Ergebnis von Rassismus und nicht dessen Voraussetzung“ veröffentlicht. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat dies zum Anlass genommen, den obsoleten Begriff der Rasse in seinen Berichten künftig nicht mehr zu verwenden. Er wurde dort bislang gelegentlich in Beschreibungen klinischer oder epidemiologischer Studien verwendet, und zwar als wörtliche Übersetzung von „race“, einer in Studiendokumenten nach wie vor gängigen Kategorisierung von Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern. Wo dieses Subgruppenmerkmal für die Bewertung relevant ist, etwa weil eine in der Herkunftspopulation verbreitete genetische Disposition den Krankheitsverlauf oder die Therapiewirkung beeinflussen kann, wird es nunmehr mit „Abstammung“ übersetzt.

Faktisch falsch und unauflöslich mit rassistischen Traditionen verwoben

Wie die Verfasser der Jenaer Erklärung in Erinnerung rufen, gibt es für die Verwendung des typologischen Konstrukts „Rasse“ in Bezug auf Menschen, zum Beispiel eine Unterteilung in eine weiße, eine schwarze und eine asiatische Rasse, keine biologische Begründung.

Zugleich ist das Konzept der Rasse unauflöslich mit Rassismus verbunden. „Man kann die Bezeichnung Rasse in Bezug auf Menschengruppen also nicht ‚retten‘, indem man sie von einer vermeintlichen Deformation durch kolonialistische und rassistische Ideologien befreit“, so Uwe Hoßfeld vom Institut für Zoologie und Evolutionsforschung in Jena, der die Erklärung mit verfasst hat. „Ihr Nichtgebrauch sollte zur wissenschaftlichen Redlichkeit gehören. Es freut mich, dass das IQWiG sich dazu entschlossen hat, und ich hoffe, dass sich noch viele weitere wissenschaftliche Einrichtungen anschließen.“

Über Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen – IQWiG

Das IQWiG ist ein unabhängiges wissenschaftliches Institut, das Nutzen und Schaden medizinischer Maßnahmen für Patienten untersucht. Wir informieren laufend darüber, welche Vor- und Nachteile verschiedene Therapien und Diagnoseverfahren haben können

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen – IQWiG
Im Mediapark 8
50670 Köln
Telefon: +49 (221) 35685-0
Telefax: +49 (221) 35685-1
http://www.iqwig.de

Ansprechpartner:
Jens Flintrop
Stabsbereich Kommunikation
E-Mail: jens.flintrop@iqwig.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel