Frau Professor Foitzik, Ihr Hörbuch „Weltmacht auf sechs Beinen“ kreist ausschließlich um Ameisen. Was ist an diesen Tieren so spannend, dass Sie Ihnen Ihr ganzes wissenschaftliches Leben widmen?

An Ameisen fasziniert mich ihr Sozialverhalten. Ihre Gesellschaften weisen einerseits viele Ähnlichkeiten zu menschlichen Gemeinschaften auf wie Arbeitsteilung, Kooperation, Landwirtschaft, Kriegsführung und Sklavenhalterei. Andererseits ist ihr komplexes Verhalten ganz anders entstanden und viele Errungenschaften gehen nicht auf die kognitiven Erfindungen Einzelner zurück, sondern entwickelten sich in der Evolution.

Für was brauchen wir Ameisen?

Sie spielen in vielen Ökosystemen eine wichtige Rolle, beim Durchlüften der Böden oder als Müllabfuhr des Waldes.

Eine spektakuläre Ameise ist uns von Ihrem Hörbuch in Erinnerung geblieben: die Gewehrkugelameise. Sie ist tatsächlich vier Zentimeter groß?

Ja. Gewehrkugelameisen sind eindrucksvoll. Sie ziehen alleine los auf Nahrungssuche. Fühlen sie sich angegriffen, dann können sie übel stechen, ihr Gift ist eines der schmerzvollsten überhaupt. 24 Stunden hält der höllische Schmerz an.

Sie reisen wegen der Ameisen um die ganze Welt. Was war Ihr schlimmstes Ameisenerlebnis?

Tatsächlich arbeite ich meist an sehr kleinen Ameisenarten, deren Stachel nicht durch die menschliche Haut dringen. Letztes Jahr im Amazonasregenwald geriet ich aber in einen Schwarm Treiberameisen.

Was passierte?

Ehe ich es bemerkte, waren die ersten unter meiner Jeans und stachen los. Mehrere Reihen mit sehr regelmäßigen Einstichen in einem Zentimeter Abstand waren die Folge, die anschwollen und für ein paar Tage schmerzten.

In Ihrem Hörbuch erzählen sie auch von einer besonders beeindruckenden Ameisengruppe: den Treiberameisen.

Die kommen in den Tropen vor. Sie haben kein festes Nest, sondern ziehen immer weiter. Sie haben riesige Kolonien mit mehreren Millionen Tieren, die einen wahnsinnigen Nahrungsbedarf haben. Wenn sie an einem Ort blieben, hätten sie in Kürze die Ressourcen der Umgebung überausgebeutet. Die große Volkstärke erlaubt aber auch Tiere zu erbeuten, die sonst nicht zum Beutespektrum der Ameisen gehören, wie kleine Säugetiere. Eigentlich alles, was nicht rechtzeitig abhaut.

Stimmt es, dass Ameisen Landwirtschaft und Viehzucht betreiben?

Ja, sie züchten Pilze und halten sich Blattläuse zum Melken. Die Blattschneiderameisen Südamerikas schneiden Blätter in Stücke, tragen diese in ihr Nest ein, wo das Blattmaterial zerkleinert und geimpft wird, und zur Zucht eines Pilzes dient.

Für was machen die das?

Die Ameisen ernähren sich von speziellen Fruchtkörpern des Pilzes. Sie können nicht mehr ohne diesen Pilz leben; und dieser braucht zum Wachstum nicht nur das Pflanzenmaterial, das die Ameisen eintragen, sondern auch Dünger, „Pilzschutzmittel“ gegen parasitische Pilze, eine konstante Temperatur, Feuchte und einen bestimmten CO2-Gehalt in der Luft. All dies stellen die Ameisen bereit. Sie sind sozusagen perfekte Pilzgärtnerinnen.

Und Sklaverei gibt es unter Ameisen auch?

Sklavenhalterei ist bei den Ameisen in der Evolution mehrfach entstanden. Schon Darwin war davon fasziniert, dass Sklavenhalter die Fähigkeit verloren haben, selber zu fressen und selbst vor vollen Brotkörben verhungern. Sie müssen von ihren Sklaven, Ameisen einer anderen Art, versorgt werden. Sklavenhalter halten sich Sklaven für alle Aufgaben im Staat: Brutfürsorge, Nestbau, Nahrungssuche, alles, was Arbeit macht, wird outgesourct.

„Heute halten wir Menschen uns für die Herrscher der Welt“, heißt es in Ihrem Hörbuch. „Dabei könnte die Erde ganz gut auf uns verzichten.“ Was wollen Sie damit sagen?

Dass wir Menschen die Ressourcen dieses Planeten überausbeuten und ein weltweites Artensterben verursachen. Unser Lebensstandard verursacht einen so großen ökologischen Fußabdruck, dass wir das ökologische Gleichgewicht und das Weltklima nachhaltig stören. Im Vergleich dazu, haben sich Ameisen langsam über die letzten 100 Millionen Jahre entwickelt und in mehr als 16.000 Arten aufgespaltet. Sie sind zwar zahlreich und weit verbreitet, aber sie übernehmen wichtige Rollen in allen Landökosystemen. Wir Menschen müssen unseren Fußabdruck verringern und der Natur die Chance geben, sich an die neuen Verhältnisse anzupassen und wieder in ein Gleichgewicht zu kommen. Es kann nur der ein Herrscher sein, dem es gelingt, langfristig zu überleben.

Nehmen wir mal an, eine Ameisenkolonie hat sich meine Küche als tollen Wohnort ausgesucht. Was kann ich tun?

Eine Frage, die mir oft gestellt wird. Eigentlich mag ich sie nicht. Mein Gebiet ist nicht Ameisenvernichtung, ich bin begeistert von diesen kleinen Krabblern. Aber da es nun mal ein Problem ist, das oft auftritt, zwei Tipps: Verfolgen Sie die Ameisen, meist kommen Sie durch ein offenes Fenster oder Loch im Mauerwerk in Ihre Wohnung. Schließen Sie das Fenster oder versiegeln Sie das Loch mit Silikon. Auf jeden Fall vermeiden Sie in Zukunft, Nahrung offen herumliegen zu haben. Dann sollten die Ameisen von alleine verschwinden.

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