Die Lage in Syrien eskaliert: Durch den jüngsten Vormarsch syrischer Regierungstruppen sind allein in der Region Idlib derzeit 900.000 Menschen auf der Flucht. Sie flüchten vor dem Krieg, haben alles zurückgelassen. Aber die Bombenangriffe holen sie immer wieder ein. Im Nordwesten des Landes droht eine humanitäre Katastrophe. Das Medikamentenhilfswerk action medeor, das mit lokalen Partnern in Idlib zusammenarbeitet, ruft dringend zur Hilfe auf.

Die Situation rund um Idlib ist dramatisch. Familien, die schon seit Jahren auf der Flucht sind, suchen ihre letzte Zuflucht in der Provinz im Nordwesten Syriens. Aber in manchen Gemeinden leben jetzt schon so viele Schutzsuchende wie Einheimische. Die Flüchtlingscamps sind überfüllt, es fehlt an allem – und täglich suchen mehr Familien Schutz. Doch sicher sind sie auch hier nicht. Die Bomben sind überall. Und der Winterkälte sind viele Menschen schutzlos ausgeliefert.

„Alle seit Jahren geäußerten Appelle an Menschlichkeit und Einhaltung des humanitären Völkerrechts bringen offensichtlich überhaupt nichts. So ist die humanitäre Hilfe im Moment leider das einzige, was bleibt. Wir müssen helfen, jetzt!“ – mit diesem dringenden Appell wendet sich Sid Peruvemba, Vorstand von action medeor, nun an die Öffentlichkeit. Das Medikamentenhilfswerk mit Sitz im niederrheinischen Tönisvorst unterstützt die Menschen rund um Idlib bereits seit Jahren. Doch so ernst wie jetzt war die Lage noch nie.

„Mitten in diesem Krieg kämpfen Ärzte in den wenigen noch funktionierenden Krankenhäusern um das Leben und die Gesundheit ihrer Patienten. Und sie begeben sich dabei selbst in Gefahr, denn auch die Krankenhäuser sind weiter Ziel von Bombardierungen“, berichtet Peruvemba. action medeor unterstützt die verbliebenen medizinischen Helfer vor Ort und kooperiert dazu mit der lokalen Partnerorganisation „Orient for Human Relief“, die in Syrien verschiedene Krankenhäuser, Erstversorgungszentren, Rettungswagen und mobile Kliniken betreibt. Gemeinsam mit action medeor gelingt es den Helfern unter schwierigsten Bedingungen, medizinische Hilfe für die lokale Bevölkerung zu organisieren. Kostenlos, denn nach neun Jahren Krieg und Flucht haben die Flüchtlingsfamilien alles zurückgelassen und besitzen nur noch, was sie tragen können.

„Vor allem die Kinder leiden unter den Strapazen“, berichtet Peruvemba. „Mangelernährung und Winterkälte machen ihre Körper anfällig für Krankheiten, viele leiden unter schwerer Bronchitis oder Lungenentzündungen.“ Die Gabe von Antibiotika helfe dann, Leben zu retten, so der action-medeor-Vorstand. „Doch auch Schmerzmittel für Verletzte, Medikamente für chronisch Kranke, Verbandsmaterial und medizinisches Gerät werden jetzt dringend benötigt.“

Aktuell bereitet action medeor zusammen mit anderen Hilfsorganisationen weitere Unterstützung für die Region Idlib vor. Im Lager im niederrheinischen Tönisvorst werden derzeit Hilfspakete mit Medikamenten und medizinischem Equipment gepackt. Vor Ort werden mit Unterstützung von action medeor warme Decken und Zelte besorgt. „Die Hilfe muss jetzt schnell auf den Weg“, so Peruvemba, „die Menschen brauchen sie zum Überleben.“

Wer die Menschen in Syrien unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun.

Spendenkonten:
action medeor
Stichwort „Syrien“
Sparkasse Krefeld
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Aktion Deutschland Hilft
Stichwort „Flüchtlingshilfe Syrien“
Bank für Sozialwirtschaft
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