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• Die globale Ausbreitung des neuen Corona-Virus stürzt die Weltwirtschaft in eine Rezession. Nie zuvor brachen die Konjunkturdaten von sentix innerhalb eines Monats in allen Weltregionen so deutlich ein.
• In Euroland sinkt der Gesamtindex um 22,3 Punkte. Dies ist der stärkste Rückgang innerhalb eines Monats seit Erhebungsbeginn. Lage- und Erwartungswerte sinken gleichermaßen.
• Auch global dominiert das gleiche Bild. Die Region Asien ex Japan fällt ebenso in eine Rezession zurück wie Europa oder Japan. In den USA ist die Lage aufgrund der zuvor sehr robusten Lage besser, doch auch hier ist ein Abschwung zu erwarten.

Kommentierung der Umfrageergebnisse von März 2020

Globale Rezession

Das neue Corona-Virus, dass sich nun deutlich über den ganzen Globus verbreitet und konsequente Maßnahmen zu seiner Eindämmung erfordert, stürzt die Weltwirtschaft in eine Rezession. Der globale Konjunktur-Gesamtindex fällt von +8,1 auf -12 Punkte zurück. Nie zuvor war ein so starker synchronisierter Einbruch der Welt-Konjunktur in unseren Daten messbar. Damit reiht sich der aktuelle Einbruch in eine unrühmliche Kette: Lehman (2008), Fukushima (2011) und die Öl-Kreditkrise (2016).

Euroland: Bewährungsprobe für die „Eule“

Die Ausbreitung des Corona-Virus setzt auch die Konjunktur in Euroland, die sich gerade auf dem Weg der Besserung befand, unter Druck. Der sentix Konjunktur-Gesamtindex für Euroland fällt um mehr als 22 Punkte, ein Negativrekord für die 1-Monats-Veränderungsrate. Während der Einbruch der Lagewerte kaum überrascht und mit -18,3 Punkten auch im Ausmaß wohl dem entspricht, was schon jetzt für die Menschen spürbar ist, stellt der Fall der Erwartungswerte auf den tiefsten Wert seit August 2012 eine Negativ-Überraschung dar. Denn das heißt nichts anderes, als dass sich die Anleger auf eine lange Schwächeperiode der Konjunktur einstellen.

Für die neue EZB-Präsidentin ist dies gleich eine große Bewährungsprobe, vor allem da sie sich selbst ja als „Eule“, also als Vogel der Weisheit bezeichnet – im Gegensatz zu den sonst als „Tauben“ oder „Falken“ bezeichneten Notenbank-Kollegen. Was sind also nun die weisen Schritte, die zu gehen sind? Die Anleger jedenfalls fordern dringend ein Signal der Notenbank. Der Notenbank-Themenindex springt auf ein Allzeit-Hoch von +37,75 Punkten, was nichts anderes heißt, als dass die Anleger ein starkes Signal der Geldpolitik einfordern!

Die Weisheit könnte es dieses Mal jedoch erfordern, dass sich vor allem die Fiskalpolitik großzügig zeigt – und nicht erst durch ein weiter außer Kontrolle geratendes ökonomisches Umfeld zur Handlung bitten lässt. Die Zeit drängt! Denn wenn nicht gehandelt wird, darf sich niemand über einen neuen „Lehman“-Moment wundern, der das Chaos vergrößern würde. So oder so wird uns das nun eingetretene Rezessionsumfeld wohl noch Monate belasten.

Deutschland: Wann wacht die Politik auf?

Wie im Vormonat beschrieben, funktioniert das deutsche Gesundheitswesen und der Infektionsschutz aktuell noch besser als viele andere Politikbereiche. Das Corona-Virus ist zwar auch hierzulande „angekommen“, aber die Verbreitung kann bislang wirksam verlangsamt werden. „Langsam“ bedeutet aber auch, dass die dämpfenden Konjunktureffekte längere Zeit auf die Wirtschaft einwirken, welche ohnehin durch Autokrise und Klimadiskussion unter Druck steht. Jetzt, wo die Rezession als sicher gelten kann, sollte die Politik endlich aufwachen und der Wirtschaft zwei wichtige Botschaften vermitteln: (1) wir helfen euch, die aktuellen Lasten zu tragen und (2) danach unterstützen wir den Aufschwung. Die Weltwirtschaft ist schließlich auch „too big to fail“.

USA: Erstaunlich still

Kommt es nur uns so vor oder ist der US-Präsident erstaunlich leise geworden?! Kein Wunder, denn mit dem Corona-Virus kann man beim besten Willen keinen „Deal“ abschließen. Hier ist konsequentes Handeln der Gesundheitsbehörden gefordert. Wenn der US-Präsident schlau ist, überlegt er sich gut, ob sein Handelskrieg mit China nun hilfreich oder doch störend ist. Positiv könnte sein, dass Trumps Neigung zu „großen Taten“ dann gefragt sein könnte, wenn es um die Neubelebung der Wirtschaft geht. Denn auch die US-Konjunktur rutscht kräftig, wie der Gesamtindex unterstreicht.

Asien ex Japan: Wann melden die Chinesen „keine Neuerkrankungen mehr“?

In Asien ex Japan, vor allem in China, ist die Rezession offensichtlich. Doch die Region, die als erste durch das neue Virus lahmgelegt wurde, könnte auch die erste sein, die wieder Hoffnung gibt. „0 neue Fälle“ wären doch mal eine schöne Nachricht, die sogar schon in den nächsten Wochen kommen könnte. Auch geld- und fiskalpolitisch haben die Chinesen schon Maßnahmen ergriffen. Nichtsdestotrotz: auch diese Region ist erst einmal in der Rezession.

Hintergrundinformationen und Methodik

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Über die sentix GmbH

sentix ist der Pionier und führende Anbieter von Sentiment-Analysen (Behavioral Finance) in Europa. Seit 2001 befragt sentix wöchentlich rund 5.000 Anleger aus über 20 Ländern (davon über 1.000 institutionelle und fast 4.000 Einzelanleger) zu ihren Erwartungen an die Finanzmärkte sowie zur wirtschaftlichen Entwicklung und zu ihren Portfoliomaßnahmen. Die Ergebnisse der sentix-Umfrage sind repräsentativ für eine breit diversifizierte Investorengruppe.

Die sentix-Befragungen bieten die seltene Kombination aus einer großen Teilnehmerzahl, hoher Qualität und einer heraus-ragenden Geschwindigkeit bei der Informationsbeschaffung und -weitergabe. Alle sentix Indizes sind für sentix Datenkunden regelmäßig nur etwa einen Tag nach Abschluss jeder Umfrage zugänglich – über die sentix Website oder Bloomberg. sentix-Kunden können so die sentix Daten nahezu in Echtzeit nutzen, um ihre Performance weiter zu verbessern.

Die sentix GmbH wurde 2001 gegründet und bildet heute die Basis für alle Dienstleistungen, die die sentix Gruppe ihren Kunden im Bereich Behavioral Finance anbietet.

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