Exemplarisch wird hier der Brief im Wortlaut an die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, angefügt:

Tiefgreifende wirtschaftliche Folgen des Coronavirus auf die Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche – Notwendigkeit von Soforthilfen zur Sicherung von Unternehmen und Arbeitsplätzen

Sehr geehrte Frau Staatministerin Prof. Grütters,

durch die Folgen der Corona Pandemie ist die wirtschaftliche Existenz der Musikinstrumenten– und Musikequipmentbranche (MI-Branche) massiv betroffen und damit einhergehend die Arbeitsplätze der Branche in Gefahr.

Mit einem Umsatzvolumen von rund 1 Milliarde Euro und ca. 12.000 Kernerwerbstätigen ist die MI-Branche neben der Recording- und der Konzertveranstaltungsbranche eine der drei tragenden Säulen der Musikwirtschaft und wichtiger Teil der Kultur- und Kreativwirtschaft insgesamt.

Die MI-Branche besteht im Wesentlichen aus drei Bereichen:

1. Herstellung von Musikinstrumenten und Musikequipment
2. Vertrieb von Musikinstrumenten und Musikequipment
3. Handel mit Musikinstrumenten und Musikequipment

Alle Bereiche interagieren intensiv miteinander und sind durch die Auswirkungen des Virus wechselseitig schon jetzt stark betroffen. Die Folgen – das ist absehbar – werden dramatisch sein.

Durch die Unterbrechung von Lieferketten wird das Herstellen und Fertigen von Instrumenten zunehmend unmöglich. Wichtige Handelsplattformen wie Messen fallen aus bzw. werden verantwortungsbewusst verschoben. Diese Vertagung von Messen stellt aber einen – nicht zuletzt auch wirtschaftlich – harten Einschnitt für die Branche dar, ist aber unter den gegebenen Umständen eine notwendige Maßnahme, um das Risiko einer weiteren Ausbreitung des Virus zu reduzieren. Außendienstmitarbeiter haben es unter den gegebenen Umständen sehr schwer Termine im Handel wegen möglicher Ansteckungsgefahren zu vereinbaren, insbesondere im stationären Musikfachhandel bleibt die Kundschaft aus und die Nachfrage nach Musikinstrumenten und Musikequipment schwindet.

Darüber hinaus sind alle drei Bereiche – nicht zuletzt durch das sehr enge Zusammenspiel und Verhältnis mit den anderen Sektoren der Musikwirtschaft – stark von den Auswirkungen des Coronavirus beeinträchtigt: Fallen Konzerte und Veranstaltungen flächendeckend aus, gibt es keinen Bedarf mehr für das entsprechende Equipment durch Künstler und Veranstalter.

Wir begrüßen ausdrücklich Ihre zugesagte Unterstützung und Ihre Aussage vom 11.03.2020, die Kultur-, Kreativ- und Medienbranche „ …nicht im Stich!“ zu lassen sowie die bereits getroffenen Entscheidungen des Koalitionsausschusses vom 08.03.2020.

Insbesondere möchten wir in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass gerade im Hinblick auf die zahlreichen kleinen und mittelständischen Unternehmen der MI-Branche eine sofortige Umsetzung – vor allem im Hinblick auf die Aufrechterhaltung der Liquidität der betroffenen Unternehmen – noch im März – unerlässlich ist.

Nur durch sofortige, unkomplizierte Entlastungen und/oder Zuschüsse können Insolvenzen abgewendet und Arbeitsplätze nachhaltig gesichert werden.

Unsere konkreten Forderungen sind daher:

1.    Unmittelbare Unterstützung bei der Beantragung von Kurzarbeitergeld (Umsetzung bereits im März), Minderung der Eintrittsvoraussetzung, Streichung des vom Arbeitgeber zu tragenden Sozialversicherungsanteils.
2.    Rückwirkender und anstehender Aufschub von Steuern, Beiträgen und Abgaben. Möglichkeit der rückwirkenden Steuer- und Beitragsstundung zur Zahlungsfähigkeit, sofern die Beiträge zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht entrichtet wurden.
3.    Übernahme von Bürgschaften für bestehende und neue Kredite.
4.    Zuschüsse und finanzielle Soforthilfen für den Existenzerhalt und den damit verbundenen Arbeitsplätzen.

Für Fragen, Erläuterungen und weitergehende Gespräche stehen Ihnen die Unterzeichner jederzeit gerne zur Verfügung.

Über den Society of Music Merchants SOMM e.V.

Der Verband SOMM – Society Of Music Merchants e. V. – Spitzenverband der Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche in Deutschland – vertritt die Interessen von über 50 Unternehmen aus den Bereichen Herstellung, Vertrieb, Handel und Medien aus der Musikinstrumentenbranche, die rund zwei Drittel des deutschen MI-Marktes repräsentieren.

Der Verband vertritt national und europaweit die kulturellen und wirtschaftlichen Interessen der Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der Branche in allen Marktbereichen zu stärken, die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen den Anforderungen der Branche entsprechend mitzugestalten, Marktstandards zu definieren und Dienstleistungen für Mitglieder zu erbringen, eine zeitgemäße musikalische Fort- und Weiterbildung zu fördern sowie das aktive Musizieren und die Musikkompetenz in der Gesellschaft zu intensivieren.

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