Das trockene und teilweise sehr warme Wetter der vergangenen Wochen hat die Wasservorräte in den Böden schrumpfen lassen. „Waren Anfang März noch viele Äcker aufgrund starker Niederschläge unbefahrbar, hat sich die Situation fast flächendeckend umgekehrt: Wir brauchen dringend Regen“, betont Guido Seedler, Getreidemarktexperte des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV). Die kommenden zwei Wochen werden insbesondere für die weitere Entwicklung von Wintergerste und Raps entscheidend sein.

Der Raps hat punktuell unter den Nachtfrösten der vergangenen Tage gelitten. Dazu kommen teilweise Schäden durch Insekten, sodass sich ein sehr heterogenes Bild zeigt. Vor diesem Hintergrund hat der DRV seine Ernteprognose für diese Kultur im Vergleich zum Vormonat leicht zurückgenommen. Der DRV geht nun von 3,3 Millionen Tonnen aus (vgl. März: 3,4 Mio. t). Beim Getreide erwarten die Experten wie im Vormonat mit gut 45 Millionen Tonnen eine durchschnittliche Ernte.

Winterweizenernte leicht unter Vorjahr erwartet

Mit 22,7 Millionen Tonnen wird der Winterweizen wie in den Vorjahren rund die Hälfte der deutschen Getreideernte ausmachen. Obwohl der DRV davon ausgeht, dass die Hektarerträge spürbar höher (+5,3 %) ausfallen werden, wird das Gesamtergebnis wohl leicht unter dem Wert des Vorjahres liegen (-2,1 %). Grund dafür ist eine witterungsbedingt um mehr als sieben Prozent gesunkene Anbaufläche.

Die Wintergerste wird mit knapp 9,7 Millionen Tonnen auf Vorjahresniveau prognostiziert, die Sommergerstenernte wird bei nahezu gleichbleibender Anbaufläche aufgrund höherer Hektarerträge auf gut 1,9 Millionen Tonnen geschätzt (+6,1 %).

Gewinner dürfte in diesem Jahr der Roggen sein. Mit gut 3,8 Millionen Tonnen dürfte die Erntemenge um knapp 18 Prozent über dem Vorjahresergebnis liegen. Eine deutlich ausgedehnte Anbaufläche (+5,4 %) sowie höher angesetzte Durchschnittserträge (+11,8 %) sind die Ursachen dafür.

Ob die rechnerisch ermittelte Erntemenge auch tatsächlich dem Markt zur Verfügung stehen wird, ist allerdings offen. Aufgrund der teilweise weiterhin angespannten Versorgungssituation auf Milchviehbetrieben und bei Biogasanlagen rechnet der DRV damit, dass ein nicht geringer Anteil als Grünroggen gehäckselt wird. Im vergangenen Jahr reduzierte sich nach Schätzungen des Verbandes die Druschfläche dadurch um rund 70.000 Hektar. Ob dieser Wert auch dieses Jahr erreicht wird, hängt von dem weiteren Witterungsverlauf ab.

Vegetationsentwicklung weitgehend im langjährigen Mittel

Zeigten die Kulturen im Vormonat noch einen deutlichen Vegetationsvorsprung, so ist dieser durch die Fröste der vergangenen zwei Wochen nahezu auf Null zurückgegangenen. Lediglich der Raps zeigt weiterhin einen leichten Vorsprung im Vergleich zum langjährigen Mittel und hat fast überall mit der Blüte begonnen.

Die Aussaat von Sommergetreide ist mit Ausnahme von Körnermais mittlerweile abgeschlossen. Mit dem nennenswerten Beginn der Maisaussaat wird für die kommenden Tage gerechnet.

Details zur Schätzung: siehe Tabellen.

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