„Die Beschlüsse, die nun eine schrittweise Zulassung von öffentlichem Leben ermöglichen, sind das richtige Zeichen. Es ist eine abgewogene Entscheidung zwischen Sicherheit und sozialem Zusammensein“, so der Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke. „Die Erfolge, die erreicht worden sind, sind wirkliche Erfolge, aber eben auch zerbrechliche Erfolge – das sehen wir wie die Bundesregierung. In einigen unserer Einrichtungen erfahren wir tagtäglich, was dieses Virus mit Menschen anrichten kann und wir sehen auch, dass dieses Virus tödlich ist. Das sollten wir alle nicht vergessen. Dennoch ist es zwingend notwendig über Möglichkeiten der Begegnung zwischen Angehörigen und zu Pflegenden nachzudenken.“

„Wir wollen den Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeeinrichtungen die Möglichkeit bieten, ihre Angehörige wieder zu sehen. Pflegeheime sind keine Gefängnisse, sondern Wohnorte. Begegnungen müssen wieder möglich werden, aber die Bewohnerinnen und Bewohner müssen auch vor Ansteckungsgefahr geschützt werden. Der Schutz vor Ansteckung darf nicht zu psychischer Isolation mit auch gesundheitsgefährdenden Folgen führen“, sagt Lenke weiter.

Damit dieser Spagat ermöglicht werden kann, fordert die Diakonie in Niedersachsen erneut, dass dringend Schutzkleidung zur Verfügung gestellt werden muss, um die Pflegekräfte zu schützen und damit auch die Menschen, für die sie sorgen. Auch Testkapazitäten müssen dringend für alle Berufsgruppen, die mit Menschen zu tun haben, ausgebaut werden. Zudem muss Rechtssicherheit für die verschiedenen Pflegeeinrichtungen geschaffen werden, unter welchen Umständen Einrichtungen Besuche zulassen können.
„Wir bitten die Politik: Treten Sie mit uns in den Austausch und lassen Sie uns gemeinsam praktikable und rechtssichere Lösungen für die Einrichtungen finden“, so Hans-Joachim Lenke.

Zu der perspektivischen Öffnung der Kitas äußert sich Vorstandssprecher Lenke: „Die schrittweise Öffnung der Kita-Einrichtungen begrüßen wir. Aber auch hier gilt: Die Mitarbeitenden und auch die Kinder müssen geschützt werden. Um die vorsichtige Öffnung der Kitas sowie stationäre Einrichtungen zu ermöglichen, schlagen wir vor, dass ein Expertengremium gründet wird, das u.a. aus Mitarbeitenden des Kultusministeriums, des Sozialministeriums, den kirchlichen Trägern, Mitgliedern der LAG FW, privaten Anbietern, Elterninitiativen und -verbänden sowie kommunalen Vertretungen bestehen könnte, um so in den nächsten zwei Wochen ein Konzept zu erarbeiten.“

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