Wer von Schotten-Kaulstoß im Niddertal heraufkommt zum Geotop „Alte Burg“, findet einen Ort für alle Sinne: Vogelgezwitscher und das Rauschen des Windes in den Bäumen für die Ohren, eine überraschende Fernsicht bis nach Frankfurt und zum Hoherodskopf für die Augen, Temperaturunterschiede und kalte Luftzüge sind auf der Haut zu spüren. Und für die Seele gibt es die Geschichte von einer weißen Jungfrau, die um Mitternacht dort singt und tanzt. Wer es schafft, sich ihr zu nähern, werde mit reichen Schätzen belohnt, die von einem feurigen Hund bewacht würden – so verspricht es die alte Sage.

Von der zwischen 580 bis 616 Meter hohen Erhebung genießen die Augen eine Fernsicht im Süden bis nach Frankfurt und im Nordwesten über den Rehberg zum Hoherodskopf. Ihre Entstehung verdanken wir der vulkanischen Tätigkeit vor rund 16 Millionen Jahren. Durch starke Ausbrüche, Spaltenergüsse, Schlotfüllungen und eine Vielzahl von Eruptionszentren ergab sich eine großflächige Überdeckung des Vogelsberges mit verschiedenen Formen von Basalten. An der Alten Burg ist es ein feinkörnig-dichter Alkalibasalt, das häufigste vulkanische Gestein auf den Kontinenten.

Geologen vermuten die Reste eines Lavastromes. Erstaunlich, wie sich im Laufe der Jahrmillionen das Tal der Nidder mehr als 150 Meter tief in die Vulkanite eingeschnitten hat. Die Säulen und die Blockhalde haben sich während der letzten Eiszeit durch starke Verwitterung gebildet und für einen Strukturreichtum gesorgt, der eine große Biodiversität hervorruft. Die Welt im Kleinen lässt sich in der bemoosten Blockhalde entdecken, in der winzige und zum Teil seltene Insekten ihren Lebensraum haben.

Auf der Sitzgruppe unterhalb der Felsklippe fällt es nicht schwer, sich in eine Zeit vor ungefähr 250 Jahren zurück zu versetzen, als dort Pferde, Kutschen, Eselgespanne und auch die vielen fußläufigen Händler mit ihren Waren über den heutigen Forstweg ihres Weges zogen: Hier verlief, wie in der Haasschen Karte von 1788 gut zu erkennen, der alte Handelsweg „Linke Nidderstraße“. Die Auen waren zu sumpfig und unwegsam, sodass man auf den Höhenzügen parallel der Flussläufe über den Vogelsberg von Altenstadt nach Crainfeld gelangte. Nur an wenigen Stellen wie unterhalb der „Alten Burg“ ist der Weg noch erhalten.

Der Name „Alte Burg“ muss übrigens nicht zwingend auf eine richtige Burg oder ein Schloss hindeuten, oft waren solche erhabenen Plätze Fluchtorte. Den Charakter einer Fliehburg kann man durch die steil abfallenden Basaltwände noch heute auf dem Plateau erahnen. Der Name kann auch auf ein vorgeschichtliches Heiligtum hinweisen, und germanische Thingplätze lagen häufig an solch exponierten Stellen.

Bereits auf der alten Karte von 1788 sind zwei Geotope eingezeichnet. Auch bei der Ausweisung des Geotops als Naturdenkmal wurden der untere Teil mit den Basaltpfeilern und der Blockhalde sowie der der obere Bereich mit seinen Felsen dauerhaft unter Schutz gestellt.

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