Die Schweizer Landwirtschaftsbetriebe passen sich an. Die laufenden Entwicklungen vergrössern die Diskrepanz zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen und den wirtschaftlichen Erfordernissen.

Das Bundesamt für Statistik veröffentlichte die aktuellen Strukturdaten für die Schweizer Landwirtschaft. Die Anzahl Betriebe ging um 814 Betriebe (-1.6 %) auf aktuell total 50’038 zurück. Damit setzt sich der Strukturwandel der letzten Jahre fort. Zugenommen haben Betriebe, die mehr als 30 Hektaren Fläche umfassen. Infolge weniger Betrieben und der zunehmenden Automatisierung sank auch die Anzahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft. Den grössten Rückgang gab es bei den Vollzeitbeschäftigen, was darauf hindeutet, dass mehr Betriebe im Nebenerwerb geführt und
ausserlandwirtschaftliche Einkommen immer wichtiger werden. Von der Landwirtschaft allein leben zu können, bedingt stetig grössere Flächen.

Die Landwirtschaft passt sich laufend an. Die Anzahl Biobetriebe nahm um 252 (+3.5 %) auf 7284 zu. Diese Entwicklung ist aber nur dann nachhaltig erfolgreich, wenn sich auch die Nachfrage entsprechend entwickelt. Dies war 2019 leider nicht immer für alle Bioprodukte gegeben: Vermehrt kamen Bioprodukte als konventionelle Produkte in den Verkauf obwohl ihre Herstellung teurer war. Vor allem bei Milch, Milchprodukten und Früchten harzte der Absatz von Bioprodukten.

Die Anzahl Milchkühe ging weiter zurück auf 554’588 (-1.2 %), während Mutterkühe um 2816 Stück (2.2 %) zunahmen. Auch der Schweinebestand ist weiterhin rückläufig (-4.1 %), während jener des Geflügels steigt (+2.5 %). Bei den Ackerkulturen fällt insbesondere bei den Zuckerrüben der sich fortsetzende negative Trend (-5-5 %) auf. Dieser ist einerseits eine Folge des tiefen Produzentenpreises und anderseits der schwieriger gewordenen Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen. Beim Raps ist das bisherige Flächenwachstum mit einem leichten Rückgang (-0.5 %) gestoppt, obwohl die Nachfrage unvermindert hoch, ja sogar steigend wäre. Auch hier ist die zunehmend schwierig gewordene Bekämpfung der verschiedenen Schädlinge der Hauptgrund. Der seit Jahren anhaltende Aufwärtstrend bei der Freilandgemüsefläche, scheint seit 2017 gebrochen. Blieb diese Fläche 2018 noch stabil, bewegten sich die Gemüseflächen 2019 wieder zurück (-251 ha; -2.07 %).

Aus Sicht des Schweizer Bauernverbands vergrössert sich mit den aktuellen Entwicklungen die Diskrepanz zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen und den betriebswirtschaftlichen Erfordernissen für die einzelnen Be-triebe. Das ändert sich nur dann, wenn es auch eine Kehrwende bei den Produzentenpreisen gibt und die Urproduktion wieder einen angemessenen Anteil der Wertschöpfung des gesamten Ernährungssektors erhält!

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