Nachfolgegestaltungen unter Vorbehaltsnießbrauch haben viele Vorzüge. Wichtig ist aber, die Steuerfallen zu kennen und von vornherein zu umgehen.

Vermögen und Ertrag trennen: Das kann ein Lösungsansatz sein, um die vielen Fragen bei der Vermögens- und Unternehmensnachfolge für alle Beteiligten zufriedenstellend lösen zu können. Mit einer Übergabe unter Vorbehaltsnießbrauch lässt sich die Vermögensübertragung auf die nächste Generation einleiten.

Die Vorteile für sich nutzen

Die Gestaltung erlaubt es, die Kinder an das Eigentum heranzuführen, aber gleichzeitig die Erträge und damit die laufende Herrschaftsgewalt über das Vermögen bei den Übergebern zu behalten. Schenkungsteuerlich hat der Nießbrauch zum Beispiel den Vorteil, dass der Zeitpunkt der Übertragung vorgezogen werden kann, sich die Bereicherung durch den Abzug des Nießbrauchswerts aber mindert. Das gilt sowohl für private Immobilien als auch für nicht verschontes Hofvermögen, beispielsweise Mietimmobilien. Ansonsten ist die Betriebsübergabe unter Vorbehaltsnießbrauch regelmäßig nicht von solchen schenkungsteuerlichen Überlegungen geprägt, denn der Hof selbst ist in weiten Teilen ohnehin davon verschont.

Leider mussten sich die Gerichte zuletzt wiederholt mit Detailfragen der steuerlich optimierten Vermögensübertragung beschäftigen. Der Rückbehalt der Nutzungen am übergebenen Vermögen führt zu keiner Gegenleistung; es kommt zu keinem Veräußerungsgeschäft. Bei der Übertragung von Betriebsvermögen ist aber sorgfältig darauf zu achten, was übertragen wird. Werden aus dem Hof heraus einzelne Wirtschaftsgüter unter Vorbehaltsnießbrauch übertragen, gilt das als steuerpflichtige Entnahme. Problemlos kann dagegen der gesamte Hof gegen Nießbrauch übergehen.

Das gilt aber nur für landwirtschaftliche Unternehmen. Durch den Vorgang entstehen zwei Betriebe: ein ruhender in der Hand der Übernehmer und zivilrechtlichen Eigentümer sowie ein wirtschaftender in der Hand der Übergeber – aufgrund des Vorbehaltsnießbrauchs. Der Betrieb wird quasi verdoppelt, ohne dass es zur Aufdeckung stiller Reserven kommt. „Aktuell hat der Bundesfinanzhof bestätigt“, ergänzt Steuerberater Stefan Mack bei Ecovis in Giengen, „dass dies auch für verpachtete landwirtschaftliche Betriebe gilt.“

Vorsicht bei Gewerbebetrieben

Ganz anders sieht es aber aus, wenn Gewerbebetriebe unter Vorbehaltsnießbrauch übertragen werden. Hier kommt es zur Betriebszerschlagung, und alle stillen Reserven sind steuerpflichtig aufzulösen. Hintergrund ist die unterschiedliche Definition von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben einerseits und Gewerbe andererseits. Wird zum Beispiel eine Gaststätte oder Photovoltaikanlage unter Vorbehaltsnießbrauch übertragen, löst das bei den Übergebern die Betriebsaufgabe aus.

Stefan Mack, Steuerberater bei Ecovis in Giengen

Über ECOVIS AG Steuerberatungsgesellschaft

Das Beratungsunternehmen Ecovis unterstützt mittelständische Unternehmen. In Deutschland zählt es zu den Top 10 der Branche. Etwa 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in den mehr als 100 deutschen Büros sowie weltweit in Partnerkanzleien in über 75 Ländern. Ecovis betreut und berät Familienunternehmen, inhabergeführte Betriebe sowie Freiberufler und Privatpersonen. Um das wirtschaftliche Handeln seiner Mandanten nachhaltig zu sichern und zu fördern, bündelt Ecovis die nationale und internationale Fach- und Branchenexpertise aller Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und Unternehmensberater. Jede Ecovis-Kanzlei kann auf diesen Wissenspool zurückgreifen.

Darüber hinaus steht die Ecovis Akademie für fundierte Ausbildung sowie für kontinuierliche und aktuelle Weiterbildung. All dies gewährleistet, dass die Beraterinnen und Berater ihre Mandanten vor Ort persönlich gut beraten.

www.ecovis.com

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

ECOVIS AG Steuerberatungsgesellschaft
Ernst-Reuter-Platz 10
10587 Berlin
Telefon: +49 (30) 310008555
Telefax: +49 (30) 310008556
http://www.ecovis.com

Ansprechpartner:
Gudrun Bergdolt
ECOVIS AG Steuerberatungsgesellschaft*
Telefon: +49 (89) 5898-266
E-Mail: gudrun.bergdolt@ecovis.com
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel