Heute, Freitag den 29.5. ab 13 Uhr verhandeln Krankenhausbeschäftigte von Vivantes, Charité und Tochterfirmen mit Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci über ihre Forderungen nach einem Corona-Krankenhaus-Pakt, der von mehr als 4.000 Berliner Beschäftigten unterschrieben wurde. Seine neun Forderungen beinhalten u.a. die Wiedereingliederung der outgesourcten Beschäftigten, eine verbindliche Personalbemessung, die Abschaffung der Fallpauschalen und einen besseren Gesundheitsschutz für die Mitarbeiter*innen.

Die Klimabewegung unterstützte diese Forderungen heute um 12 Uhr mit einer Pressekonferenz und Kundgebung mit etwa 100 Teilnehmer*innen vor der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in der Oranienstr. 106 in Berlin. Bei der Pressekonferenz sprachen Vertreter*innen von Fridays for Future, Ende Gelände, Students for Future der Charité und der HU, 350.org, Naturfreunde Berlin, Sand im Getriebe, die interventionistische Linke (iL) Berlin, das Berliner Bündnis für mehr Personal und eine Krankenpflegerin bei Vivantis, die Mitglied der Verhandlungsdelegation ist.

Zitate:
Ronja Weil von Ende Gelände sagt dazu: "Als Klimabewegung stellen wir uns hinter die Forderungen der Pflegekräfte, die tagtäglich Stress, Ansteckungsrisiko und Überlastung auf sich nehmen, um die Gesundheitsversorgung aufrecht zu halten. Es ist ein Skandal die Pflegebeschäftigten mit Klatschen und lobenden Worten abzuspeisen, während Auto- und Flugzeugkonzerne gleichzeitig mit Milliardenbeiträgen überschüttet werden. Systemrelevant sind nicht die fossilen Konzerne, die unsere Lebensgrundlage zerstören, sondern unsere Gesundheitsversorgung.

"Die Beschäftigten in den Krankenhäusern sind überlastet, nicht erst seit der Coronakrise. Es fehlt an allem – Personal, Material und dem politischen Willen das Gesunsheitssystem ausreichend zu finanzieren. Es wird Zeit, dass der Druck auf die politischen Entscheidungsträger*innen massiv erhöht wird", sagt Anja Voigt Krankenpflegerin bei Vivantis und Mitglied der Verhandlungsdelegation.

Conrad Kunze vom bundesweiten Bündnis Sand im Getriebe sagt dazu: "Die deutsche Auto-Titanic sinkt, lassen wir sie versinken! Das Geld ist besser aufgehoben im ökologisch-sozialen Umbau des gesamten Verkehrssystems und der Verkehrswende in den Städten."

“Anstelle von Rettungspaketen für die fossile Industrie oder stark klimaschädigenden Konzernen  braucht ein gesunder und nachhaltiger Weg aus der Coronakrise Gelder für Menschen und Pflege. Das fordern nicht nur Angestellte in Berliner Krankenhäusern sondern zuletzt auch 40 Millionen Menschen aus dem Gesundheitswesen aus der ganzen Welt [https://healthyrecovery.net/]. Sie stehen dabei Seite an Seite mit der globalen Klimabewegung”, sagt Kate Cahoon, von der internationalen Klimaschutzorganisation 350.org.

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