Anlässlich des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit (12. Juni) befürchtet die UNO-Flüchtlingshilfe, dass aufgrund der Corona-Pandemie Kinder verstärkt in Kinderarbeit gedrängt werden, um ihre Familien finanziell zu unterstützen. Während weltweit 91 Prozent aller Kinder im Grundschulalter in die Schule gehen, sind es bei Flüchtlingskindern nur 63 Prozent. Und in der weiterführenden Schule wird die Lücke noch größer: Weltweit bekommen 84 Prozent aller Kinder eine weiterführende Schulbildung – bei Flüchtlingen sind es nur 24 Prozent. Gleichzeitig verlieren viele Eltern aktuell ihre Jobs, beispielsweise im Hotel- und Gaststättenbereich. Jetzt wo gleichzeitig Schulen noch geschlossen sind, könnten Eltern gezwungen sein, ihre Kinder arbeiten zu schicken.

„Die Corona-Pandemie ist nicht nur eine Gesundheitskrise, sondern eben auch eine soziale und wirtschaftliche Krise. Der Kompass muss daher ganz klar sein: Gegen Kinderarbeit – Für Kinderrechte““, kommentiert Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinen Nationen (UNHCR) hat es sich zum Ziel gemacht, ein verstärktes Bewusstsein für die Bedürfnisse und Rechte der Kinder zu schaffen: So konnte die UNO- Flüchtlingshilfe, der nationale Partner des UNHCR, in diesem Jahr beispielsweise bereits knapp eine Million Euro für Bildungsprojekte weltweit zur Verfügung stellen.

Die UN-Kinderrechtskonvention von 1989 garantiert in seinen 40 Artikeln die Rechte der Kinder. Nichtsdestotrotz müssen Kinder in Asien, Südamerika und insbesondere in afrikanischen Ländern ohne Rücksicht auf ihr Alter arbeiten: auf Plantagen, Müllkippen, in Textilfabriken, in Minen, als Prostituierte und als sogenannte Dienstmädchen in Privathaushalten. Viele Kinder sind erst fünf oder sechs Jahre alt, sie verlieren die Chance auf eine schulische Ausbildung und fallen damit dem Kreislauf von Armut und Abhängigkeit zum Opfer.

„Um diese Formen der modernen Sklaverei zu bekämpfen, unterstützt die UNO-Flüchtlingshilfe Projekte, die es den Flüchtlingskindern ermöglichen, in die Schule zu gehen und sich eine eigene, selbstständige Zukunft aufbauen zu können“, betont Peter Ruhenstroth-Bauer. Weltweit sind mehr als 70 Millionen Menschen auf der Flucht, jeder zweite von ihnen ist ein Kind oder Jugendlicher.

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