Viele Unternehmen der Bremer Speditions-und Logistikbranche sind trotz der geringeren Ladungsmengen zuversichtlich, am Ende dieses Jahres zumindest ausgeglichene oder sogar bessere Ergebnisse erzielen zu können, die jedoch hinter dem Geschäftsjahr 2019 zurückbleiben werden. Diese Einschätzung wagte der Vorstand des Vereins Bremer Spediteure anlässlich eines Gespräches mit der Presse am 08.07.2020.

Der Vorsitzende Oliver Oestreich berichtet, die Spediteure hätten nach Einbruch der Corona-Pandemie erhebliche Einbußen in den Transportmengen hinzunehmen. Sie werden im Export und Import über See auf durchschnittlich grob 30 Prozent taxiert. Allerdings sind die Mindermengen stark abhängig von den Warenarten, die transportiert werden. Im Automobilsektor sind die Rückgänge wesentlich stärker. Die Mengen an Papier und Zellulose, die per Seeschiff transportiert werden, haben in der Krise sogar zugenommen. Im März und April sind die Exporte noch vergleichsweise stark gewesen, jetzt geht das Volumen im Vergleich zum letzten Jahr deutlich zurück. Dafür ziehen nun die Importe vor allem aus China kräftig an.

Vielen Spediteuren ist es gelungen, aufgrund der häufig schwierigeren und komplizierteren Abwicklung bessere Preise bei ihren Kunden zu erzielen. Besonders hat sich dies in der Luftfracht gezeigt: Aufgrund der Einstellung des Flugverkehrs für Passagiere war der Frachtraum extrem zurückgegangen. Die Frachtraten für Luftfracht haben sich daraufhin teilweise versechsfacht. Davon hätten auch die Spediteure profitieren können.

Die Containerlinienreedereien haben in den letzten Monaten etliche Abfahrten aus ihren Fahrplänen gestrichen. Dadurch haben sie das Angebot an Containerstellplätzen sehr knapp gehalten. In der Folge können derzeit längst nicht alle Container auf die Schiffe verladen werden und die Frachtraten sind entsprechend hoch. Es dauert mitunter mehrere Wochen im Fahrtgebiet nach Fernost, bis ein Exporteur seine Ware an Bord eines Schiffes bringen kann.
Der Vorsitzende Oliver Oestreich zeigt etwas Verständnis: „Die Reedereien müssen ihre erheblichen Investitionen in die Schiffe verdienen.“ Erstaunt ist er über die Einigkeit der Reedereien hinsichtlich der Ratenstabilität auf hohem Niveau nach Asien, die er so während seiner jahrzehntelangen Erfahrung noch nicht erlebt habe.

Mit Sorge betrachten die Spediteure, dass die Häfen Rotterdam und Antwerpen immer größere Marktanteile zulasten der deutschen Containerhäfen gewinnen. Hier sei die Politik mehr gefordert. Oestreich dazu: „Es bedarf noch eines klareren Bekenntnisses vor allem der Bundespolitik zu den deutschen Seehäfen.“ Insbesondere mahnen die Spediteure einen zügigen Ausbau der Außenweser an. Außerdem müsste die Methode, mit der die Einfuhrumsatzsteuer bei Importen erhoben werde, an die Niederlande und Belgien angepasst werden. Dort kann die Einfuhrumsatzsteuer ohne Zahlungsverpflichtungen im Rahmen der Umsatzsteuervoranmeldung angemeldet werden.

Die Bremer Spediteure versuchen bislang erfolgreich, trotz der schwierigen Situation ihr Personal zu halten, um beim Anziehen der Wirtschaft gut gerüstet zu sein. Oestreich stellt heraus: „Das gute Fachpersonal ist neben einer leistungsfähigen IT-Umgebung entscheidend für den Erfolg eines Speditionsunternehmens.“

Gerne wollen die Spediteure ihre Ausbildungsanstrengungen beibehalten. Jedoch sei es im Moment schwierig, alle Ausbildungsplätze zu besetzen. Das möge auch daran liegen, dass in diesem Jahr in Niedersachsen keine Abiturienten die Schulen verließen.

Über Verein Bremer Spediteure e.V

Der Verein Bremer Spediteure e.V. wurde im Jahre 1901 gegründet und ist ein Zusammenschluss aller bedeutenden Speditions- und Logistikfirmen in Bremen und Bremerhaven. In den rund 200 Firmen der Branche sind circa 4000 Mitarbeiter beschäftigt, die einen Umsatz von 2,5 bis 3 Mrd. Euro erzielen. Weitere Informationen erhalten Sie vom Geschäftsführer Robert Völkl, Tel. 0421 321169, service@vbsp.de

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