Die Zahl der Studierenden in Deutschland ist seit 2005 um fast eine Million gestiegen, die der BAföG-Empfängerinnen und -Empfänger aber gleichzeitig deutlich gesunken. Eine aktuelle CHE Publikation veranschaulicht die Entwicklung der wichtigsten Finanzquellen im Studium und zeigt den Handlungsbedarf im Bereich der Studienfinanzierung auf.

Ungefähr 900 Euro benötigen Studierende im Durchschnitt pro Monat zur Finanzierung des Studiums. Sie greifen dazu auf unterschiedliche Finanzierungsquellen zurück. Der größte Anteil wird von den Eltern sowie durch Einkünfte aus Nebenjobs während des Studiums beigesteuert.

Das 2019 leicht reformierte BAföG verliert als Baustein der Studienfinanzierung dagegen weiter an Bedeutung. Während die Zahl der Studierenden seit 2005 um 900.000 gestiegen ist, sank die Zahl der durch BAföG-geförderten Studierenden im gleichen Zeitraum sogar um rund 30.000. Damit lag der Anteil der BAföG-geförderten Personen an der Studierendenschaft nur noch bei 11 Prozent (17 % im Jahr 2005). Nur ein geringer Prozentsatz von jeweils einem Prozent nutzen ein Deutschlandstipendium, einen Studienkredit oder Stipendien eines Begabtenförderungswerkes.

Auch die vom Bund bereitgestellten Unterstützungsangebote für Studierende während der Corona-Pandemie überzeugen nur bedingt. Zwar wurden bis zum Einreichungsschluss der Überbrückungshilfe rund 135.00 monatsbezogene Anträge von Studierenden bewilligt, das veranschlagte Budget von 100 Millionen Euro allerdings bei Weitem nicht ausgeschöpft.

„Die Erfahrungen in diesem Jahr zeigen, dass die etablierten staatlichen Instrumente der Studienfinanzierung weiter rapide an Bedeutung verlieren“ urteilt Ulrich Müller. „Studierende setzen selbst in Zeiten der Pandemie lieber auf Eigeninitiative und den familiären Notgroschen. Bestehende Einzelangebote und staatliche Notfall-Reaktionen erreichen den Großteil der Studierenden nicht mehr“, so der Experte für Studienfinanzierung beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Das mache Bildungschancen zunehmend abhängig von positiven konjunkturellen Entwicklungen.    

Damit in Zukunft ein chancengerechter Hochschulzugang sichergestellt wird, plädiert das CHE für ein kohärentes System der Studienfinanzierung, das die einzelnen bisher unverbundenen Elemente bündelt und unterschiedliche Eventualitäten, Lebenslagen, Bildungsbiografien und Studienmodelle auffängt. „Ein erster Schritt einer solchen zeitgemäßen Studienfinanzierung müsste sein, auch Teilzeit- und weiterbildende Masterstudiengänge durch BAföG zu fördern“, so Müller.   

Über die Publikation 

Das CHE Format CHECK bietet seit 2019 einen schnellen – überwiegend visuellen – Überblick zu unterschiedlichen Themen. Für eine Darstellung der Fördermittel und deren Bedeutung für die Studienfinanzierung in Deutschland zum aktuellen Wintersemester 2020/21 hat das CHE aktuelle Daten aus verschiedenen Quellen zusammengestellt. Autoren der Publikation „CHECK – Studienfinanzierung in Deutschland 2020“ sind Ulrich Müller und Jan Thiemann. Sämtliche visuellen Inhalte stehen als Grafik in der CHE Flickr-Cloud zur Verfügung.

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