Ein kleines schwarzes Näschen lugt vorsichtig aus seiner Höhle. Kurz darauf ist auch das ganze rot-weiß gemusterte Gesicht zu sehen und es wird schnell klar, warum diese Tiere einst als die „schönsten Säugetiere der Welt" bezeichnet wurden: Sobald die kleine Katzenbärin die Bühne betritt, erobert sie die Herzen im Sturm. Vom Kuscheln ist jedoch eher abzuraten. Rote Pandas haben scharfe Zähne und können mit ihren spitzen Krallen kräftige Hiebe austeilen. Pünktlich zu ihrem ersten öffentlichen Auftritt hat die kleine Rote Panda-Dame nun auch einen passenden Namen: Loha!

„Unter den mehr als 1000 Vorschlägen, die beim Tierpark Berlin und dem 1. FC Union eingegangen sind, hat dieser Name es sofort in die engere Auswahl geschafft“, berichtet Jochen Lesching vom 1. FC Union. Er saß für den Fußballverein in der Jury zur Namensfindung und verrät auch warum die Unioner so begeistert von diesem Namen sind: „Loha bedeutet „Eisen“ oder „eisern“ auf Hindi, die Sprache, die unter anderem auch in der Heimat ihrer Eltern gesprochen wird.“ Über die sozialen Netzwerke riefen der 1. FC Union Berlin und der Tierpark Berlin ab dem 18. September zur Namenssuche auf. Die kreativsten Vorschläge der Fußball- und Tierpark-Fans nahm anschließend die Jury – bestehend aus Mitgliedern von Tierpark und Union – genauer unter die Lupe. „Es waren viele schöne Namen in der engeren Auswahl und die Entscheidung war nicht ganz leicht“, verrät Kurator Dr. Florian Sicks, der ebenfalls mit in der Jury saß, „Doch wir finden, dass der Name Loha prima passt. Er ist kurz, einfach zu rufen und hat auch einen schönen Bezug zum ursprünglichen Lebensraum der Tiere in der Himalaya-Region. Mutter Shine (6) und Vater Joel (5) kamen im Februar aus dem indischen Padmaja Naidu Himalayan Zoological Park in Darjeeling zu uns nach Berlin.“ Ende September begleitete das schüchterne Panda-Mädchen seine Mama Shine zum ersten Mal bei ihrem Ausflug auf die Außenanlage. Seitdem ist sie regelmäßig für Besucherinnen und Besucher zu sehen. Der 1. FC Union Berlin hat die Patenschaft für Loha übernommen.

Hintergrund

Die Kleinen Pandas, auch Katzenbären genannt, werden von der Weltnaturschutzunion IUCN als stark gefährdet eingestuft. Umso wertvoller ist der nun geborene Nachwuchs für die Erhaltung der gesamten Art. Die größte Bedrohung für diese sympathischen Tiere stellt der Verlust geeigneter Lebensräume im Himalaya-Gebirge dar. Wie auch in Europa macht den Wildtieren dort die zunehmende Fragmentierung ihres Lebensraumes sehr zu schaffen. Dies stört den genetischen Austausch zwischen den einzelnen Populationen.

Am 6. Juni 2020 entdeckten die Tierpfleger erstmals, dass Panda-Weibchen Shine (6) nach einer Tragzeit von rund 130 Tagen Nachwuchs in ihrer Höhle zur Welt gebracht hat. Loha ist der erste Katzenbären‑Nachwuchs seit neun Jahren.

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