Es geht aufwärts, doch die Wirtschaft in der Region ist noch lange nicht über den Berg. So lässt sich die aktuelle Konjunkturlage im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg zusammenfassen. Der IHK-Konjunkturklimaindikaktor erholt sich vom Allzeittief mit 67 Punkten im Frühsommer 2020 auf jetzt 88 Punkte – den zweitniedrigsten Wert seit der Finanzkrise 2009. „Damit hat der Stimmungsindikator, nach dem Corona bedingten Einbruch im Mai, einen großen Teil seiner Verluste wieder gut machen können; aber bis zum Erreichen des Vorkrisenniveaus ist es noch ein weiter Weg“, sagte IHK-Präsident Stefan Hagen beim heutigen Pressegespräch in der IHK.

Die aktuelle Geschäftslage hat sich etwas aufgehellt. Immerhin 22 Prozent der Unternehmen berichten von guten Geschäften, mehr als jedes dritte Unternehmen ist jedoch unzufrieden mit seiner Situation. Die Erwartungen für die kommenden Monate sind noch immer von Zurückhaltung geprägt. 30 Prozent rechnen mit einer weiteren Verschlechterung der Geschäfte. Dem stehen nur 19 Prozent Optimisten gegenüber. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille: „In einigen Branchen fehlt es noch immer an einer geschäftlichen Perspektive. Auch die Angst vor einem zweiten Lockdown oder sonstigen Einschränkungen bewegt die Unternehmen, gerade in Zeiten zunehmender Infektionszahlen im In- und Ausland. Auch ein möglicher harter Brexit sorgt für Verunsicherung.“ Entsprechend zurückhaltend zeigen sich die Unternehmen bei den geplanten Investitionen.

Unter anderem durch das Kurzarbeitergeld haben viele Unternehmen ihre Mitarbeiter auch in der Krise behalten können. Auch für die kommenden Monate planen fast zwei Drittel keine Veränderungen bei der Beschäftigung. 23 Prozent kalkulieren damit, ihren Personalbestand reduzieren zu müssen. Die Arbeitslosenquote liegt mit 6,7 Prozent um 1,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. In der Bundesstadt Bonn fiel die Zunahme der Arbeitslosigkeit mit einem Plus von fast 31 Prozent deutlich stärker aus als im Kreis (20 Prozent). Damit hat sich auch der Abstand der Arbeitslosenquoten weiter vergrößert. Ein Grund ist sicherlich der Wegfall von Kongressen und das Ausbleiben von Geschäftsreisenden. Insgesamt liegt die Entwicklung im Kammerbezirk damit in etwa im Bundesschnitt.

Das Klima in der Dienstleistungsbranche hat sich im Verlauf des Sommers etwas erholt. Der IHK-Geschäftsklimaindex erreicht fast 93 Punkte – ein Plus von  15 Punkten. Insbesondere die personenbezogenen Dienstleistungen leiden nach wie vor sehr stark unter den Auswirkungen der Pandemie. Die Situation in der Industrie ist nach wie vor schwierig, allerdings besteht Hoffnung für die kommenden Monate. Die Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage nach wie vor sehr verhalten. Nur 15 Prozent bezeichnen diese als gut, immerhin wieder 46 Prozent als befriedigend. Der IHK-Geschäftsklimaindex für den Einzelhandel erreicht mit 89 Punkten wieder das Niveau vom Jahresbeginn. Damit wurde der Corona bedingte Rückgang wieder gut gemacht. Dies kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich das Klima im Handel schon seit Mitte 2019 eher trüb zeigt. Die Geschäftslage in der Informations- und Telekommunikationsbranche hat sich wieder verbessert. 31 Prozent bezeichnen diese jetzt als gut, 27 Prozent als schlecht – im Frühsommer hatte der Saldo noch bei -16 Punkten gelegen. Die Umsätze sind bei 23 Prozent der Unternehmen trotz, oder gerade wegen, der Krise gestiegen. Fast 40 Prozent mussten Einbußen hinnehmen. Der IHK-Geschäftsklimaindex für das Gastgewerbe hat zwar die Talsohle aus dem Frühsommer durchschritten, ist aber von einem erhofften schnellen Wiederaufstieg noch weit entfernt. Mit 44 Punkten ist er weiterhin Schlusslicht unter den Branchen. Der IHK-Geschäftsklimaindex für das Verkehrsgewerbe liegt mit 57 Punkten noch immer deutlich im negativen Bereich. Seit dem historischen Tiefstwert im Frühsommer konnte er sich zwar um 27 Punkte steigern, dies bedeutet aber noch keinesfalls eine Entwarnung.

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