Der Diesel-Abgasskandal bei Fiat Chrysler Automobiles (FCA) schreckt bisher vor allem die Reise- und Wohnmobilbranche hoch. Unzählige Hersteller von kostspieligen Freizeitfahrzeugen sind mit einer unzulässigen Typengenehmigung auf den Straßen unterwegs. Doch auch die Transportbranche steckt mitten im Skandal. Insgesamt sind knapp 290.000 Fahrzeuge vom Typ Fiat Ducato auf deutschen Straßen unterwegs.

Da stellt sich natürlich den Verbrauchern die Frage, welche Motoren und welche Modelle sind in dem Skandal überhaupt verwickelt. Der Umweltexperte Axel Friedrich, der etliche Fahrzeuge von Fiat bereits getestet hat, stellte gegenüber der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH fest, dass Motoren mit den Abgasnormen Euro 5 und Euro 6 verwickelt sind. Nur Euro 6dTemp und Euro 6d hielten die vorgeschriebene Abgasnorm ein. Friedrich hatte bereits 2016 den Diesel-Skandal bei Fiat aufgedeckt. Politik und Wirtschaft zeigen bisher wenig Interesse an einer Aufklärung des Skandals.

Verbraucher-Kanzlei Dr. Stoll & Sauer rät zu schnellem Klagen

Die Kunden von FCA sind natürlich verunsichert – und aus gutem Grund. Denn der Skandal ist noch größer als es im Sommer 2020 den Anschein hatte, als die Staatsanwaltschaft Frankfurt bei FCA Büroräume durchsuchte. Von 200.000 möglichen Fahrzeugstilllegungen schrieb das Handelsblatt. Der Umweltexperte Axel Friedrich sprach davon, dass alle Euro-5- und Euro-6-Motoren von Fiat in den Skandal verwickelt sind. Dadurch steigt die Zahl der betroffenen Verbraucher dramatisch an. Ein Blick in die Statistik verrät die Dimension des Skandals:

  • Rund 1,2 Millionen Fahrzeuge von Fiat sind in Deutschland laut Kraftfahrt-Bundesamt zugelassen (Stand 1. Januar 2020).
  • Davon knapp 290.000 vom reinen Diesel-Modell Ducato.
  • In weiteren 12 Fahrzeug-Modellen von Fiat werden Dieselmotoren angeboten.
  • Hinzu kommen knapp 290.000 Fahrzeuge der FCA-Marken Jeep, Chrysler und Alfa Romeo. Auch hier kommen Dieselmotoren zum Einsatz. Chrysler spielt jedoch mit rund 47.000 Fahrzeugen auf deutschen Straßen kaum eine Rolle.

Deshalb rät die Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH FCA-Kunden zu einer anwaltlichen Beratung im kanzleieigenen kostenlosen Online-Check. Da der Skandal bereits seit 2016 von behördlicher Seite aus bekannt war und 2018 medienöffentlich wurde, drängt die Zeit. Es besteht die Gefahr, dass Ende 2021 der Skandal bereits verjährt. Daher rät die Kanzlei zum schnellen Handeln und Klagen. Denn die Autobauer spielen gerne auf Zeit. Die Kanzlei gehört zu den führenden im Diesel-Abgasskandal. Die beiden Inhaber haben den Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) in der VW-Musterfeststellungsklage vertreten, einen 830-Millionen-Euro-Vergleich ausverhandelt und mit dem Abschluss des Verfahrens am 30. April 2020 deutsche Rechtsgeschichte geschrieben.

Welche Motoren sind im FCA-Skandal verwickelt?

Laut eines Zeugen-Aufrufs des Polizeipräsidiums Frankfurt stehen folgende Motoren der Baujahre 2014 bis 2019 (Euro 5 und Euro 6) unter Verdacht:

  • 1,3 Liter Multijet
  • 1,3 Liter 16V Multijet
  • 1,6 Liter Multijet
  • 1,6 Liter
  • 2,0 Liter Multijet
  • 2,0 Liter
  • 2,2 Liter Multijet II
  • 2,3 Liter
  • 2,3 Liter Multijet
  • 3,0 Liter

Letztlich sind die Angaben der Polizei nur ein Anhaltspunkt, in welchen Motoren sich unzulässige Abschalteinrichtungen befinden könnten, die dafür sorgen, dass die Abgasgrenzwerte nur auf dem Prüfstand eingehalten werden und nicht im realen Straßenbetrieb. Am einfachsten ist die Messlatte des Umweltexperten Axel Friedrich: Alle Euro-5- und Euro-6-Motoren reißen die Abgasgrenzwerte, wenn sie den Prüfstand verlassen haben. Nur Euro 6dTemp und Euro 6d halten die gesetzlichen Vorschriften auch im Straßenverkehr ein.

Der Unterschied zwischen den beiden Euro 6d-Normen ist der Konformitäts-, also der Umrechnungsfaktor. Euro 6d-TEMP gesteht einem Diesel auf der Straße den 2,1-fachen NOx-Ausstoß im Vergleich zum Prüfstand zu. Wenn das Auto im Labor also 80 mg/km ausstößt, dürfen es auf der Straße 168 sein.

Welche Fiat-Modelle werden mit Diesel-Motoren angeboten?

In Deutschland sind rund 1,2 Millionen Fahrzeuge von Fiat unterwegs. Wobei rund 700.000 Fahrzeuge auf die Modelle Panda, 500 und Punto entfallen. Vom Diesel-Abgasskandal könnten folgende Modelle betroffen sein:

  • Panda
  • 500
  • Punto
  • Tipo
  • Bravo
  • Palio
  • Tipo
  • Linea
  • Sedici
  • Idea
  • Freemont
  • Doblo
  • Ducato
  • Scudo
  • Talento

Welche Jeep-Modelle werden mit Diesel-Motoren angeboten?

Zum Fiat-Chrysler-Konzern gehört auch die Marke Jeep mit rund 125.000 Fahrzeugen auf deutschen Straßen. Folgende Modelle sind mit Fiat-Motoren unterwegs, die im Abgasskandal verwickelt sind:

  • Cherokee
  • Compass
  • Grand Cherokee
  • Patriot
  • Renegade
  • Wrangler

Welche Modelle von Alfa Romeo werden mit Diesel angeboten?

Auch Alfa Romeo gehört zum Fiat-Konzern. Folgende Modelle werden auch mit Dieselmotoren angeboten und stehen daher unter Verdacht, die Abgasreinigung zu manipulieren:

  • MiTo
  • Giulietta
  • Giulia
  • Stelvio

Was Dr. Stoll & Sauer im Abgasskandal von Fiat unternimmt

  1. Am 3. August 2020 reicht Dr. Stoll & Sauer die erste Klage im Abgasskandal gegen Fiat Chrysler Automobiles (FCA) am Landgericht Freiburg ein.
  2. Anzeige wegen Betrugs gegen die Robert Bosch GmbH am 8. Oktober 2020 bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Bosch hatte die Abschalteinrichtungen für die Fiat-Motoren geliefert und den Autobauer beim Kraftfahrt-Bundesamt angeschwärzt. Aus Sicht der Kanzlei liegt hier eine Tatbeteiligung an einem Betrug vor.
  3. Aus Unterlagen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) und Schriftwechseln geht hervor, dass die Behörde bereits 2016 wusste, dass im Fiat-Motor Ducato eine unzulässige Abschalteinrichtung das Abgaskontrollsystem manipulierte. Trotzdem hat die Behörde Wohnmobile mit diesem Motor die Typengenehmigung womöglich auf Anordnung des Bundesverkehrsministeriums erteilt.Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer fordert vom Präsidenten des KBA Richard Damm mit Schreiben vom 7. Oktober 2020 Auskunft und Akteneinsicht über den Vorgang und übersandte ihm einen Fragenkatalog.
  4. Im Skandal involviert ist auch der aktuelle Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und sein Vorgänger im Amt Alexander Dobrindt (beide CSU). Sie haben dafür gesorgt, dass Wohn- und Reisemobile eine Typengenehmigung erhalten, obwohl die Motoren mit illegaler Motorensteuerung ausgerüstet waren. Gegen beide sowie die Bundesrepublik Deutschland wird die Kanzlei im Namen von Mandanten Klage auf Schadensersatz erheben, falls sich die beiden Politiker nicht bereit erklären, für den entstandenen Schaden aufzukommen.
  5. Gründung der Facebook-Gruppe „Fiat-Skandal Interessengemeinschaft“. Hier können sich betroffene Verbraucher Hilfe und Informationen abholen. Zudem kooperiert die Kanzlei mit der Gruppe „Abgasskandal Wohnmobile mit Fiat Ducato Motor der Baujahre 2014-2019“.
  6. Was ist aus dem Vertragsverletzungsverfahren mit der Nummer 20172044 gegen Italien geworden? Fiat Chrysler hat sich nicht an die Richtlinien zur Typengenehmigung gehalten und die italienische Zulassungsbehörde hat offensichtlich nichts dagegen unternommen. Die Kanzlei will deshalb in einem Schreiben vom 15. Oktober 2020 von der Kommission wissen, wie der Stand der Dinge bei dem Verfahren ist.
  7. Der YouTuber Ronny Neubert informiert die Camper-Szene auf seinem Kanal #Projekt SUNxxRISE99 wohnen#im#kasten über den Abgasskandal bei Fiat. Die Kanzlei unterstützt ihn dabei mit ihrem Wissen und ihrer Expertise.
Über die Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

Bei der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH handelt es sich um eine der führenden Kanzleien im Abgasskandal. Die Kanzlei ist unter anderem auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisiert. Die Kanzlei führt mehr als 15.000 Gerichtsverfahren im Abgasskandal bundesweit und konnte bereits hunderte positive Urteile erstreiten.

In dem renommierten JUVE Handbuch 2017/2018, 2018/2019 und 2019/2020 wird die Kanzlei in der Rubrik Konfliktlösung – Dispute Resolution, gesellschaftsrechtliche Streitigkeiten besonders empfohlen für den Bereich Kapitalanlageprozesse (Anleger). Die Gesellschafter Dr. Ralf Stoll und Ralph Sauer führten in der RUSS Litigation Rechtsanwaltsgesellschaft mbH für den Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) außerdem die Musterfeststellungsklage gegen die Volkswagen AG und verhandelten einen 830-Millionen-Euro-Vergleich aus. Damit haben die beiden Inhaber Rechtsgeschichte geschrieben. Im JUVE Handbuch 2019/2020 wird die Kanzlei deshalb für ihre Kompetenz beim Management von Massenverfahren als marktprägend erwähnt.

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