Zimmerpflanzen sorgen für ein gutes Raumklima, fördern das Wohlbefinden der Bewohner und sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Bisweilen sind sie untrennbar mit einer bestimmten Jahreszeit verbunden und gehören einfach dazu, so wie der Weihnachtsstern (auch Poinsettia genannt). In den verschiedensten Farben und Größen holen wir ihn uns ins Haus, weil er dort sofort weihnachtliche Stimmung verbreitet. Damit er das über viele Wochen hinweg in voller Pracht tut, geben sich die bayerischen Gärtner bei der Anzucht ihrer Weihnachtssterne viel Mühe und lassen sich einiges einfallen. Sie schützen z.B. ihre Pflanzen vor lästigen Schädlingen indem sie die Gegenspieler der unerwünschten Krabbeltiere in ihren Gewächshäusern ansiedeln. So wachsen dort – natürlich durch Nützlinge geschützt – schöne und gesunde Poinsettien heran.

Rundum gesunde Pflanzen
Fast jeder, der Zimmerpflanzen im Haus hat, hat das schon mal erlebt: Auf den Pflanzen sitzen kleine weiße „Fliegen“. Oder über der Erde schweben winzige schwarze Mücken. Das ist nicht schön und vor allem machen sich manche in diesem Fall zu Recht Sorgen um ihre Pflanze. Damit solche unerwünschten Insekten gar nicht erst mit den Pflanzen ins Haus einziehen, haben Zierpflanzengärtner lange nach einer guten und nachhaltigen Lösung gesucht. Im Fall der Weihnachtssterne haben sie sich diese abgeschaut vom Gemüsebau im Gewächshaus. Dort werden die weißen Fliegen schon seit den Siebziger Jahren mit Nützlingen in Schach gehalten. Denn vermehren die Schädlinge sich unkontrolliert, dann können sie das Gemüse völlig unverkäuflich machen. Die Gemüsegärtner sorgten deshalb dafür, dass eine Schlupfwespe in ihren Gewächshäusern einzog, die es schafft, dass die Weißen Fliegen gar nicht erst erwachsen werden und sich so nicht mehr ungehindert vermehren können.

Dieses Verfahren hat inzwischen auch bei den Pflanzen Verbreitung gefunden, die wir nicht essen. Mit dem Vorteil, dass auch bei der Anzucht von Zierpflanzen wie dem Weihnachtsstern in der Regel auf den Einsatz von „Chemie“ zum Schutz der Pflanzen verzichtet werden kann.

„Schutzpolizei“ per Post
Die Nützlinge, die die Gärtner einsetzen, werden dabei von spezialisierten Firmen herangezogen und an die Gärtnereien verschickt. Da die Weihnachtssterne schon im Sommer in den Gewächshäusern aufgestellt werden, ist das ein guter Zeitpunkt auch die wärmeliebende „Schutzpolizei“ gleich mitzuliefern. Für den Versand werden die Schlupfwespen-Eier auf gefalteten Papierstreifen untergebracht. Wer mit offenen Augen durch die Gärtnerei geht, der sieht diese Streifen gelegentlich an Holzstäben neben einer Pflanze im Topf stecken. Die Schlupfwespen selbst sind so klein, dass sie mit dem bloßen Auge kaum zu bemerken sind. Stechen können sie übrigens nicht, auch wenn sie „Wespen“ genannt werden.

Kleine Räuber jagen Schädlinge
Aber nicht nur die Weiße Fliege ist auf den Weihnachtssternpflanzen unerwünscht. Auch Thripse, Blattläuse sowie Spinnmilben können den Pflanzen schaden, wenn sie sich unkontrolliert vermehren. Daher setzt der Gärtner häufig auch mehrere verschiedene Nützlinge ein – in vielen Fällen schon vorbeugend oder sobald der erste Schädling entdeckt wurde – damit die unerwünschten Krabbeltiere gar nicht erst Schwierigkeiten machen können.

Eine wichtige Rolle spielen Raubmilben, die Thripse und Spinnmilben in Schach halten. Diese Nützlinge sind flink und immer in Bewegung auf der Suche nach ihrer Beute. Da sie sehr klein und schwer zu sehen sind, ist für die Ausbringung ein Trägerstoff notwendig. Sie werden deshalb auf Kleie oder Vermiculite angesiedelt und damit über die Pflanzen ausgestreut. Kunden können an der Kleie auf den Blättern eines Weihnachtssternes erkennen, dass hier Raubmilben ausgebracht wurden.

Den Pflanzen schaden diese Milben übrigens nicht und auch für Menschen sind sie völlig ungefährlich. Gelegentlich wird die Ausbringung auch über Tüten mit einer kleinen Öffnung bewerkstelligt, aus denen die Raubmilben auf die Pflanzen gelangen. Auch diese Tütchen sind in der Gärtnerei zwischen oder an den Pflanzen zu sehen.

Weg mit den schwarzen „Fliegen“
Die kleinen schwarzen Fliegen, die sich gerne in der Erde von Zimmerpflanzen aufhalten, werden Trauermücken genannt. Sind es wenige, sind sie nur lästig – werden es mehr, können sie jungen Pflanzen auch schaden. In der Regel ist ihr Auftreten ein Zeichen dafür, dass die Erde im Topf zu lange zu nass war.

Die Trauermücken selbst lassen sich gut mit Gelbtafeln abfangen, auf denen sie kleben bleiben. Im Gartenbau werden aber auch kleine Fadenwürmer eingesetzt, die schon den Larven der Trauermücken den Garaus machen. Den Pflanzen selbst oder anderen Lebewesen schaden sie nicht. Auch einige Raumilben fressen übrigens gerne Trauermückenlarven. Zuhause reicht es aber bei Trauermückenbefall häufig schon, wenn die Pflanzen etwas weniger häufig gegossen werden.

Einiges an Fachwissen ist nötig, um Nützlinge erfolgreich einzusetzen. In der Initiative „Natürlich mit Nützlingen“ haben sich daher über 80 bayerische Gärtnereien zusammengeschlossen, die ihre Pflanzen durch den Einsatz von Nützlingen schützen. Sie tauschen sich aus, bilden sich gemeinsam fort und stehen auch ihren Kunden gerne Rede und Antwort.

Ausführliche Informationen zu der Initiative „Natürlich mit Nützlingen“ und den beteiligten Gärtnereien sind im Internet zu finden unter www.natuerlich-mit-nuetzlingen.de.

 

 

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