Als einen „Meilenstein für den Lärmschutz im Verkehr“ hat Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, das Verbot für laute Güterwagen auf der Schiene bezeichnet. Dieses tritt an diesem Sonntag mit dem Fahrplanwechsel in Kraft. Die Güterbahnen müssen von nun an in Deutschland Wagen mit modernen und leiseren Flüsterbremsen einsetzen. „Für viele Anwohner von Schienenstrecken führt dies zu einer spürbaren Erleichterung, vor allem nachts beim Schlafen“, so Flege. Experten gehen davon aus, dass sich die Umstellung für das menschliche Ohr wie eine Minderung der Güterbahnen-Geräusche um die Hälfte auswirkt.

Deutschland ist Vorreiter in der Europäischen Union

In einer großen Kraftanstrengung haben die Güterbahnen und die privaten Wagenhalter die alten, lauten Graugussbremsen ausgebaut und durch Flüsterbremsen ersetzt. Durch diese Umstellung der Bremssohlen werden die Oberflächen der Waggonräder nicht mehr aufgeraut, was zu einem deutlich leiseren Rollgeräusch führt. Die Bundesrepublik untersagt als erstes EU-Land bereits jetzt den Betrieb lauter Wagen. Ein EU-weites Einsatzverbot für laute Wagen auf den so genannten „quieter routes“ folgt erst 2024. Zwar verzichtet das Bundesverkehrsministerium in den ersten zwölf Monaten auf Sanktion bei Verstößen, aber die Einhaltung des Verbots wird von Anfang an kontrolliert. Daher rechnet die Allianz pro Schiene mit einem guten Start der neuen Regeln und damit einer spürbaren Entlastung für viele von Schienenlärm betroffene Menschen.

Lärmminderung muss weitergehen

Die Allianz pro Schiene setzt sich für eine weitere Reduzierung der Lärmbelastung durch den Schienenverkehr ein. In dem vom Bundesumweltministerium und vom Umweltbundesamt geförderte Projekt „Forum leise Bahnen“ hat sie konkrete Vorschläge für zusätzliche Fortschritte präsentiert. Diese reichen von optimierten Betriebsprozessen über eine Lärmminderung an der Infrastruktur bis hin zu einem besseren Schallschutz an Baustellen. „Für mehr klimafreundlichen Schienenverkehr in Deutschland brauchen wir die Unterstützung der Bevölkerung“, betonte Flege. „Die bekommt die Eisenbahn nur, wenn Politik und Branche gemeinsame alle Anstrengungen unternehmen, um die von Lärm belasteten Anwohner von Schienenstrecken weiter zu entlasten.“ Ausdrücklich begrüßt die Allianz pro Schiene auch, dass Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer angekündigt hat, an diesem Montag ein neues Lärmschutzziel für 2030 vorzustellen. „Die Aktualisierung und Verschärfung der Anforderungen ist eine wichtige Grundlage, um bei der Lärmminderung weiter voranzukommen“, betonte Flege.

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Über den Allianz pro Schiene e.V.

Die Allianz pro Schiene ist ein breites Bündnis von Unternehmen und Umweltverbänden, Gewerkschaften, Hochschulen und Verbraucherorganisationen mit dem gemeinsamen Interesse an einer Stärkung des Schienenverkehrs. In Deutschlands unkonventionellstem Verkehrsbündnis arbeiten 24 Non-Profit- Verbände und über 150 Unternehmen aus der gesamten Eisenbahnbranche mit insgesamt 30 Milliarden Umsatz im Schienenverkehr dauerhaft zusammen.

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