Der Start der Impfungen gegen COVID-19 und die steigende Anzahl an zugelassenen Impfstoffen sind gute Nachrichten in der Pandemie – die aber auch verunsichern, beispielsweise Patienten mit Leukämien: Soll ich mich auch als Krebspatient gegen Corona impfen lassen? Beeinflusst die Impfung meine Therapie? Gibt es Nebenwirkungen? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt Professor Marie von Lilienfeld-Toal, Expertin für Infektionskrankheiten an der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Jena (UKJ), bei den Online-Seminaren „Impfung gegen COVID-19 bei Leukämien und MPN – was muss ich wissen?“ am 23. Februar sowie „Impfung gegen COVID-19 bei CLL, Lymphomen und Myelom – was muss ich wissen?“ am 3. März. Dabei geht sie nicht nur auf die Wirkungsweise der verschiedenen Impfstoffe ein, sondern auch auf Verträglichkeit, Nutzen und mögliche Risiken der Impfung sowie auf die individuellen Fragen der Teilnehmer. Die Veranstaltung am 23. Februar richtet sich speziell an Patienten mit chronisch myeloischer Leukämie oder bösartigen Erkrankungen des Knochenmarks, den sogenannten myeloproliferativen Neoplasien (MPN). Am 3. März sollen vor allem Patienten mit chronisch lymphatischer Leukämie, Krebserkrankungen des Lymphsystems oder bösartigen Erkrankungen der Plasmazellen im Knochenmark angesprochen werden. Die Sonderseminare sind Teil der Reihe „Wissenshorizonte“ der Deutschen CML-Allianz, LeukaNET. e.V. und der Deutschen Leukämie- und Lymphom-Hilfe DLH e.V. Die Teilnahme ist kostenfrei. 

Patienten mit Krebserkrankungen wie Leukämien gehören zu den besonders gefährdeten Gruppen der Pandemie, da eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus bei ihnen schwer verlaufen kann. „Zum jetzigen Zeitpunkt erscheint die Impfung nicht nur für Leukämiepatienten, sondern für alle Krebspatienten sinnvoll“, betont Prof. von Lilienfeld-Toal. „Und zwar vor allem, wenn die Betroffenen aktiv erkrankt sind und in absehbarer Zeit eine Chemo- oder Antikörpertherapie notwendig ist.“ Deshalb hat das Bundesministerium für Gesundheit Patienten mit Krebs auch eine hohe Impf-Priorität zugewiesen. Wichtig sei es dabei, den richtigen Zeitpunkt der Impfung gemeinsam mit dem behandelnden Onkologen abzustimmen. „Denn es ist noch nicht abschließend untersucht, ob Patienten mit einem geschwächten Immunsystem, beispielsweise während einer Antikörpertherapie, eventuell schlechter auf den Impfstoff ansprechen“, so die Jenaer Onkologin.

Mit der Seminarreihe „Wissenshorizonte – aktuelle Perspektiven auf ein Leben mit CML“ informieren die Deutschen CML-Allianz und LeukaNET. e.V. seit September 2020 Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie, einer seltenen Form von Blutkrebs, regelmäßig über Themen wie Therapietreue bei CML, therapiefreier Rückgang der Krankheitssymptome oder CML bei Kindern und Jugendlichen. Das nächste Seminar am 22. März widmet sich der Familienplanung von CML-Patienten. Im April thematisieren die Experten Klinische Studien. Weitere Informationen zu Anmeldung, technischen Voraussetzungen und folgenden Veranstaltungen sind unter www.leukaemie-online.de zu finden.

Termine im Überblick:

Sonderseminar I: Impfung gegen COVID-19 bei Leukämien und MPN – was muss ich wissen?

23. Februar 2021, 16.30 bis 17.30 Uhr

Referentin: Prof. Dr. Marie von Lilienfeld-Toal, Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Jena

Moderator: Jan Geissler, LeukaNET e.V.

Anmeldung über https://zoom.us/webinar/register/8716117606623/WN_E4kpAPJdSJGHC77ArhWuEQ

Eine Aufzeichnung des Seminars wird im Nachgang auf www.leukaemie-online.de und www.cml-allianz.de verfügbar sein.

Sonderseminar II: Impfung gegen COVID-19 bei CLL, Lymphomen und Myelom – was muss ich wissen?

3. März 2021, 17 bis 18 Uhr

Referentin: Prof. Dr. Marie von Lilienfeld-Toal, Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Jena

Moderatorin: Dr. Ulrike Holtkamp, DLH e.V.

Anmeldung über https://zoom.us/webinar/register/7616130350276/WN_WBmhtRWSQnmAlbIh_hPvag

Hintergrund

Die Deutsche CML-Allianz ist ein Zusammenschluss von Onkologen und Hämatologen, Pflegepersonal, Mitarbeitern für klinische Studien, Labordiagnostikern und Patientenvertretern aus ganz Deutschland. Als Drittmittelprojekt des Universitätsklinikums Jena zielt die Initiative darauf ab, die Betreuung von Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie zu verbessern – durch einen leichteren Zugang zu klinischen Studien und zu modernen Therapien.

LeukaNET e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der die unabhängige Online-Patientengemeinschaft www.leukaemie-online.de betreibt. Der Verein setzt sich dafür ein, die Leukämieforschung patientenzentrierter zu gestalten. Die Angebote von LeukaNET fördern aktive, informierte und selbstbestimmte Patienten. Eine enge internationale Zusammenarbeit mit Patientengruppen, Forschern und Unternehmen stellt sicher, dass Patienten aktuelle und zuverlässige Informationen zur Verfügung stehen.

Die Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe e.V. (DLH) ist der Bundesverband der Selbsthilfeorganisationen zur Unterstützung von Erwachsenen mit Leukämien und Lymphomen. Der Scherpunkt des Vereins liegt darauf, lokale und regionale Selbsthilfeinitiativen bei speziellen Fragen und Problemen bei der Betreuung von Betroffenen und Angehörigen zu unterstützen, sei es mit Informationsmaterial oder durch Seminare und Foren zur Fortbildung und zum Erfahrungsaustausch.

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