Für Januar 2021 werden nach ersten vorläufigen Daten für die deutschen Exporte in das Vereinigte Königreich starke Rückgänge gegenüber dem Vorjahresmonat erwartet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sind sie nach vorläufigen Berechnungen um rund 30 % gegenüber Januar 2020 gesunken. Damit sind laut einer Hochrechnung die Exporte in das Vereinigte Königreich nach dem von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 auch im Januar 2021 durch die Auswirkungen des vollzogenen Brexits weiter rückläufig.  

Im Jahr 2020 sind die deutschen Exporte in das Vereinigte Königreich um 15,5 % gegenüber 2019 zurückgegangen. Das waren die höchsten Rückgänge eines Jahres im Vorjahresvergleich seit der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009. Damals waren die deutschen Exporte in das Vereinigte Königreich um 17,0 % zurückgegangen. Im Jahr 2020 sanken die deutschen Exporte auf 66,9 Milliarden Euro. Seit dem Jahr 2016 – dem Jahr des Brexit-Referendums – haben die deutschen Exporte in das Vereinigte Königreich stetig abgenommen. Im Jahr 2015, dem Jahr vor dem Referendum, hatten die deutschen Exporte noch 89,0 Milliarden Euro betragen. 

Die Importe aus dem Vereinigten Königreich nach Deutschland summierten sich im Jahr 2020 auf 34,7 Milliarden Euro. Damit gingen sie um 9,6 % gegenüber 2019 zurück. Auch importseitig war 2020 somit das Jahr mit den höchsten Rückgängen seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 (-22,1 %). Während für das erste Halbjahr 2020 für die Importe aus dem Vereinigten Königreich nur geringe Rückgänge von 2,5 % zu verzeichnen waren, brachen die deutschen Importe von dort im zweiten Halbjahr stark ein (-16,2 %). 

Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union (EU) hatte im Jahr 2020 auch Auswirkungen auf den deutschen Außenhandel nach Wirtschaftsräumen. Im Jahr 2019 gingen Waren im Wert von 777,4 Milliarden Euro von Deutschland in die anderen EU-Mitgliedstaaten (inklusive Vereinigtes Königreich). Damit lag der Anteil des EU-Handels an den deutschen Exporten bei 58,5 %. In die Länder außerhalb der EU wurden Waren im Wert von 550,7 Milliarden Euro exportiert (Anteil von 41,5 %). In den Jahresergebnissen für 2020 ist das Vereinigte Königreich nicht mehr als EU-Mitgliedstaat erfasst. Damit verringerte sich der Anteil der deutschen Waren, die in einen anderen EU-Mitgliedstaat exportiert wurden, auf 52,7 % (634,6 Milliarden Euro). In die Länder außerhalb der EU gingen 47,3 % der deutschen Güter (570,4 Milliarden Euro). 

Bei den Importen verringerte sich durch den Brexit der Anteil der Waren, die aus anderen EU-Mitgliedstaaten eingeführt wurden, von 57,2 % (631,6 Milliarden Euro) im Jahr 2019 auf 53,4 % (547,8 Milliarden Euro) im Jahr 2020. Aus den Staaten außerhalb der EU wurden damit 42,8 % (472,5 Milliarden Euro) der Waren im Jahr 2019 importiert, während im Jahr 2020 der Anteil der Staaten außerhalb der EU auf 46,6 % stieg (477,8 Milliarden Euro). 

Methodischer Hinweis:
Die Ergebnisse für Januar wurden als Schnellmeldung aus den ersten vorliegenden Ausfuhrmeldungen errechnet. Hier können sich bis zur tatsächlichen Veröffentlichung in der regelmäßigen monatlichen Pressemitteilung der Außenhandelsstatistik noch geringfügige Änderungen ergeben. In der Pressemitteilung vom 09. März 2021 werden dann die tatsächlichen vorläufigen Außenhandelsergebnisse für den Handel mit dem Vereinigten Königreich veröffentlicht.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Statistisches Bundesamt
Gustav-Stresemann-Ring 11
65189 Wiesbaden
Telefon: +49-611/75-1
Telefax: +49-611/724000
http://www.destatis.de

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel