Am 20. März hat Präsident Erdogan den angesehenen Präsidenten der türkischen Zentralbank, Naci Agbal, entlassen. Vorausgegangen war der Beschluss, den Leitzins um 200 Basispunkte auf 19 % zu erhöhen, um die Inflation einzudämmen. Diese betrug im Februar 15,6 %. Neuer Zentralbankchef ist Sahap Kavcioglu, ein wenig bekannter Professor für Bankwesen.

Agbals Ernennung im November letzten Jahres war als Zeichen der Bereitschaft der Behörden gesehen worden, die unkonventionelle Geldpolitik zu beenden, die zu einer Abwertung der Lira und einem starken Rückgang der Devisenreserven geführt hatte. Agbal hat den Leitzins mehrfach angehoben, um die Inflation zu bekämpfen. Das Anlegervertrauen stieg, die Lira erholte sich. Die Entlassung Agbals führte nun erneit zu einer starken Abwertung der türkischen Währung.

Nach der Ernennung von Sahap Kavcioglu erwartet der Kreditversicherer Credendo nun wieder unkonventionelle Maßnahmen. Kavcioglu teilt die Sichtweise Erdogans, wonach hohe Zinsen die Inflation antreiben. Die Märkte reagierten negativ auf den neuen Zentralbankchef. Die Finanzierungskosten sind deutlich gestiegen.

Die Ernennung könnte ein erneuter Wendepunkt für die türkische Wirtschaft sein. Die Credendo-Länderanalysten sehen Grund zur Sorge angesichts der geringen türkischen Devisenreserven und der starken Abhängigkeit von kurzfristigem ausländischen Kapital. Die Einführung von Kapitalkontrollen ist nicht auszuschließen. Zudem könnten Zinserhöhungen in den USA zu Turbulenzen am Kapitalmarkt führen.

"Wir beobachten sehr sorgfältig die externe Liquiditätsposition der Türkei und die Maßnahmen der Zentralbank", erklärte Credendo-Deutschlandchef Karsten Koch. Ein weiterer Rückgang der Devisenreserven könnte zu einer Überprüfung der Einstufung des politischen Risikos führen, die aktuell in Kategorie 5 (von 7) liegt. "Der Ausblick ist nicht allzu positiv, aber wir bieten weiterhin Absicherungen für die Forderungen unserer Kunden gegenüber türkischen Abnehmern an", so Koch.   

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