In einem offenen Brief an NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (FDP) kritisiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die geplante Auflösung der EnergieAgentur.NRW. „Der Klimaschutz kann nur dann Fahrt aufnehmen, wenn es gelingt, die Menschen vor Ort – Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Unternehmen – kontinuierlich zu beraten und zu unterstützen“, erklärte dazu der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht. „Mit der Zerschlagung der EnergieAgentur.NRW setzt die Landesregierung ein völlig falsches Signal.“ Sticht forderte die Landesregierung deshalb auf, die beabsichtigte Abwicklung der EnergieAgentur.NRW zu überdenken.

Seit 1990 ist die EnergieAgentur.NRW mit rund 160 Mitarbeiter*innen ein Rückgrat des Landes Nordrhein-Westfalen in Energie- und Klimaschutzfragen, unterstützt und begleitet insbesondere durch Beratungsleistungen die Energiewende in NRW. „Mit ihrer Entscheidung  macht die Landesregierung erneut klar, dass sie die Herausforderung des Klimawandels ignoriert und die notwendige Energiewende nicht ernsthaft verfolgt“, so der BUND-Chef Sticht. Die verkündeten Ziele wie „Klimaneutralität bis 2050“ und „Verdoppelung von Wind- und Sonnenenergie bis 2030“ seien offenbar nur Lippenbekenntnisse. Denn zugleich wird mit einem neuen Gesetz der naturverträgliche Ausbau der Windenergienutzung weiter ausgebremst. Auch der beschlossene Ausstieg aus der Kohleverstromung würde in NRW nur halbherzig verfolgt. Dazu passe jetzt, dass die Landesregierung eine seit 30 Jahren bewährte Energiewende-Agentur auflösen wolle.

Der BUND fragt dazu: Wenn es triftige Gründe für eine andere Ausrichtung dieser Beratungsleistungen gibt, warum muss dazu eine bewährte Einrichtung mit viel Erfahrung und Knowhow zerschlagen werden? Änderungsbedarf hinsichtlich des Auftrags und der Arbeitsweise der EnergieAgentur.NRW sollte, so der BUND in dem Schreiben an Minister Pinkwart, in einem transparenten Verfahren kommuniziert und diskutiert werden. Nach 30 Jahren Arbeit die Ausrichtung und Zielerfüllung zu überprüfen und den sich ändernden Anforderungen anzupassen, hält auch der BUND für sinnvoll.

Grundlage für die Neuorganisation soll ein Gutachten sein, das Minister Pinkwart in Auftrag gegeben hatte. Das stammt vom April 2020. Die EnergieAgentur.NRW gibt es seit 1990. Sie arbeitet im Auftrag der Landesregierung. Ihre Aufgaben: Wissenszusammenführung, Information und Beratung in allen Fragen der Erneuerbaren Energien. Industrieunternehmen können sich hier ebenso Rat über neue Technologien und Fördermöglichkeiten einholen wie private Hausbesitzer*innen, die über eine neue Heizung oder eine Photovoltaikanlage nachdenken. „Für den Erfolg der Energiewende ist eine fachlich fundierte Begleitung, wie sie bisher die EnergieAgentur.NRW leistet, wichtig“, so der BUND-Vorsitzende. „Wir fordern deshalb eine Offenlegung des dazu vorliegenden Gutachtens und einen offenen Dialog über die künftige Ausrichtung dieser wichtigen Arbeit, selbstverständlich auch über mögliche und sinnvolle Verbesserungen“. Dazu müsse der Minister aber zunächst die Entscheidung über eine mögliche Auflösung zurücknehmen.

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