Sowohl die Notierungen für Raps als auch für Sojabohnen befinden sich seit einigen Monaten im Höhenflug. Raps schloss zuletzt sogar auf Rekordniveau.

Die Rapsterminkurse in Paris haben sich seit Beginn des Kalenderjahres 2021 deutlich befestigt. Mit 595 EUR/t erreichten sie am 22.04.2021 sogar Rekordhöhe. Seither wird das Niveau gehalten. Der Grund für den jüngsten scharfen Preisauftrieb war die Kältewelle in Frankreich. Der Südwesten, der Nordosten und die Normandie sind nach Angaben von Terres Inovia am stärksten von den Auswirkungen betroffen. Dort wurden rund 10 % der Rapsanbaufläche (ca. 90.000 Hektar) aufgrund von Auswinterungsschäden umgebrochen. Mit Blick auf den Vegetationsverlauf werden auch die Erträge frostbedingt regional hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die knappe EU-Rapsversorgung 2020/21 hatte die Kurse schon seit Jahresbeginn nach oben getrieben. Die Importe aus dem Baltikum und der Ukraine verloren aufgrund schrumpfender Vorräte an Fahrt. Auch die Lieferungen aus Kanada haben durch das immer kleiner werdende Angebot nachgelassen. Das Land hatte in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte Raps im Rekordtempo exportiert. Die knappen Lagerbestände sind deshalb kräftig zurückgegangen. Kanada wird voraussichtlich nur äußerst knapp versorgt in die neue Saison starten.

Auch die Kurse für Sojabohnen in Chicago kennen seit einigen Monaten nur eine Richtung – nach oben. Am Sojabohnenmarkt stehen die Vegetations- und Erntebedingungen in Südamerika und den USA, die lebhafte Nachfrage sowie die unerwartet stark schrumpfenden Vorräte im Fokus. In Brasilien hatte zunächst Trockenheit die Bestellung der Felder und dann starke Regenfälle die Erntearbeiten verzögert. In Argentinien könnte etwas weniger gedroschen werden, da die dortige Trockenheit vermutlich Ertrag gekostet hat. Aufgrund der verspäteten Ernte in Brasilien musste zudem länger als üblich auf US-Soja zurückgegriffen werden. Die US-Läger sind daher stärker geräumt als erwartet. Die Vorräte in den USA waren aufgrund der unerwartet lebhaften Nachfrage aus China ohnehin weiter abgebaut worden als anfänglich prognostiziert. Daher befeuern ungünstige Angebotsprognosen für das nächste Wirtschaftsjahr die Sorgen um Versorgungsengpässe und so die Kurse.

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