Auf der DGB-Kundgebung zum Tag der Arbeit unter dem Motto „Solidarität ist Zukunft“ hat Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), in Essen die Arbeitgeber in der Fleischindustrie aufgefordert, den Beschäftigten mehr Wertschätzung für ihre harte Arbeit entgegen zu bringen und einen Tarifvertrag abzuschließen sowie die Forderung nach einem branchenunabhängigen Mindest-Kurzarbeitergeld von 1.200 Euro monatlich bekräftigt. Besonders im Gastgewerbe mit seinen Niedriglöhnen seien die Folgen der Kurzarbeit dramatisch. „Denn 60 oder 70 Prozent von wenig Einkommen ist einfach zu wenig Einkommen. Viele Menschen wissen nicht mehr, wie sie ihre Miete bezahlen sollen.“

„Die Corona-Pandemie hat die Bruchstellen unserer Gesellschaft sichtbar gemacht“, so der NGG-Vorsitzende: Obwohl die NGG seit Jahrzehnten auf die unhaltbaren Zustände in der Fleischindustrie, vor allem auf den Schlachthöfen, aufmerksam gemacht habe, musste erst die Pandemie kommen, damit sich etwas ändere. Mit dem Arbeitsschutzkontrollgesetz seien Werkverträge und Leiharbeit ohne Tarifvertrag in der Branche verboten. „Dieser gesetzlichen Regelung müssen als nächster Schritt allgemeinverbindliche Tarifverträge mit guten Löhnen, Zuschlägen, Urlaub, Weihnachts- und Urlaubsgeld folgen. Aber die Widerstände der Arbeitgeber sind groß und die Gespräche hart. Nach drei Verhandlungen und einer Sondierung gibt es noch kein Ergebnis. Aber ich bin zuversichtlich, dass die Arbeitgeber zur Vernunft kommen und endlich lernen, dass sie gut mit ihren Beschäftigten umgehen.“

In Krisenzeiten seien Gewerkschaften besonders wichtig, haben politischen Druck gemacht und seien handlungsfähig, so Zeitler. „Wir haben abgewehrt, dass das Arbeitszeitgesetz gelockert wird. In der ostdeutschen Ernährungsindustrie werden die Tarifmauern eingerissen. Jahrelang haben wir für das Lieferkettengesetz und ein Betriebsrätemodernisierungsgesetz gekämpft. Nun liegen dem Bundestag die Gesetzentwürfe vor. Auch wenn beides noch besser sein könnte, sind dies wichtige erste Schritte.“

Die NGG werde im Bundestagswahlkampf die Interessen ihrer Mitglieder und der Beschäftigten einbringen, kündigte der NGG-Vorsitzende an. Wichtig sei vor allem: „Was wollen die Parteien aus der Pandemie lernen. Wer soll die Kosten der Pandemie zahlen? Haben die Parteien verstanden, dass ein zusammengesparter, müder, überlasteter Staat keine Basis für die Zukunft ist? Wird jetzt endlich investiert? Kommen die Verbesserungen in der Tarifbindung?“

Guido Zeitler:
1. Mai 2021: Corona macht MANCHES sichtbar. MANCHE bleiben unsichtbar. – YouTube

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