Die "COVID-Gewinner"-Themen von 2020 haben gegenüber den "COVID-Verlierern" an Boden verloren, beobachtet Florence Barjou, CIO von Lyxor Asset Management. Dieser Trend könnte ihrer Meinung nach auch die Underperformance von Schwellenländeraktien seit Jahresbeginn erklären.

„Die Sektorrotation begünstigte eindeutig zyklische und Value-Titel zu Lasten von Wachstums- und defensiven Titeln, wobei je nach Anlagethema Performanceunterschiede von bis zu 20 Prozent zu verzeichnen waren,“ erläutert Barjou. „Der gemeinsame Faktor hinter all diesen Entwicklungen ist das Reflationsthema, angetrieben durch die Einführung von Impfstoffen und eine deutliche Aufwärtskorrektur der US-Wachstumsaussichten.“ All dies habe seit Jahresbeginn zu einer Versteilerung der Renditekurve und einer breiten Aufwertung des US-Dollars geführt. Es würden Erinnerungen an das ‚Taper Tantrum‘ von 2013 geweckt, das sich besonders nachteilig auf Schwellenländeranlagen auswirkte.

„Der heutige Kontext ist natürlich ein ganz anderer, da die wichtigsten Zentralbanken, einschließlich der Fed, eine langfristig akkommodierende Geldpolitik verfolgen,“ sagt Florence Barjou. „Obwohl sich die Amplitude der langfristigen Zinsbewegungen in Grenzen halten dürfte, scheint die zukünftige Richtung klar zu sein, und wir erwarten, dass die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen das Jahr bei 2,20 Prozent beenden wird“. 

Die Schwellenmärkte sollten dennoch widerstandsfähig bleiben, solange höhere langfristige Zinsen ein beschleunigtes Wachstum widerspiegeln. Umgekehrt wäre es ein zusätzliches Risiko für Schwellenländeranlagen, wenn, wie vom IWF betont, eine Kurvenversteilerung durch eine Normalisierung der Laufzeitprämie aufgrund erhöhter Unsicherheit über die zukünftige Richtung der Geldpolitik ausgelöst würde.

„Hinzu kommt, dass Schwellenländer im Allgemeinen keinen Zugang zu Impfstoffen haben und sich bei vielen die Gesundheitsversorgung verschlechtert,“ so Barjou. Die Rahmenbedingungen seien zudem weniger unterstützend als in den Industrieländern. Es gäbe weniger Spielraum in der Fiskalpolitik, während die Geldpolitik teilweise eingeschränkt sei. „Die jüngsten Zinserhöhungen in der Türkei, Brasilien und Russland sind ein gutes Beispiel dafür, ebenso wie die verstärkte Konzentration auf die Liquiditätskontrolle in China, mit der ein besorgniserregender Anstieg der Inlandsverschuldung eingedämmt werden soll.“

Positiv sei zu vermerken, dass die Leistungsbilanz und die Haushaltssalden viel robuster seien als 2013. „Wir erwarten keine Wiederholung der ‚Taper Tantrum‘-Krise“, erklärt Barjou. Dennoch könnte sich die relative Underperformance der Region auf kurze Sicht fortsetzen. „Daher haben wir unsere Position im Segment zugunsten von europäischen Aktien reduziert, die unter anderem von ihrer zyklischen Ausrichtung profitieren sollten.“

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1 Lyxor Asset Management S.A.S. ist von der "Autorité des marchés financiers" (französische Aufsichtsbehörde) unter der Nummer GP98019 zugelassen.

2 Lyxor International Asset Management S.A.S. ist von der "Autorité des marchés financiers" (französische Aufsichtsbehörde) unter der Nummer GP04024 zugelassen.

* Inklusive 19,1 Milliarden Euro Assets under Advisory. Entspricht 203,3 Milliarden US-Dollar in Assets under Management und Assets under Advisory (inklusive 22,4 Milliarden US-Dollar in Assets under Advisory). Per Ende März 2021.

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