Immer mehr Menschen sind "elektrisch" unterwegs. Für das Hotel- und Gaststättengewerbe bedeutet das: Lademöglichkeiten zu schaffen, an denen Gäste ihre E-Bikes und E-Autos aufladen können, stellen einen echten Wettbewerbsvorteil dar. Doch wie geht man am besten vor? Wie gestaltet sich die Umsetzung konkret im eigenen Betrieb? Welche Fördermöglichkeiten gibt es für gewerbliche Betriebe? Welche Lademöglichkeiten gibt es für E-Bikes?

Diesen und weiteren Fragen zur E-Mobilität widmeten sich Expertinnen der Lotsenstelle für alternative Antriebe der Energieagentur Rheinland-Pfalz im Rahmen eines Online-Seminars der Urlaubsregion Deutsche Weinstraße, welche im letzten Jahr die Zertifizierung „Nachhaltiges Reiseziel“ erhielt. Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit spielt auch das Thema Mobilität eine große Rolle.

"Fahrradgästen ist einfach entgegenzukommen"

Nach einem Blick auf den Boom, den es beim Absatz von Elektrofahrrädern im vergangenen Jahr gab, ging Kathrin Memmer von der Lotsenstelle für alternative Antriebe kurz auf die Erfordernisse für Radfahrer ein. Nur wenige Maßnahmen seien erforderlich, um auf die Anforderungen von E-Bikern zu reagieren. "E-Bike-Fahrern genügt eine normale Schuko-Steckdose, um in ca. einer halben Stunde den Akku auf 50 Prozent aufzuladen", berichtete Memmer, "nur wer den Akku auf 100 Prozent vollladen möchte, braucht dann eine längere Verweilzeit von drei bis fünf Stunden."

Wer als Gastronom darüber hinaus für die Gäste eine Fahrradpumpe, Reparatur-Kits und Werkzeug für eventuell nötige Reparaturen bereitstellt, könne sicherlich bei ihnen punkten.

Bereitstellung von Ladeinfrastruktur verschafft Wettbewerbsvorteile

Etwas anspruchsvoller gestaltet es sich, den E-Auto-fahrenden Gästen bequeme Lademöglichkeiten zu bieten. "Seit Mitte 2020 erleben wir auch bei E-Autos einen enormen Markthochlauf", so Memmer. Anfang 2021 waren knapp 600.000 Autos in Deutschland Elektroautos, das entspricht 1,2 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Autos – Tendenz stark steigend. Damit werde auch die Bedeutung von Ladeinfrastruktur an Hotels und Gaststätten immer wichtiger und bedeute eine große Chance für die Betriebe. Denn auf diversen Buchungs- und Informationsportalen können E-Auto-Besitzer bereits konkret nach Lademöglichkeiten suchen.

Memmer gab zudem einen Überblick über die Anforderungen unterschiedlicher Fahrzeugmodelle an die Ladeinfrastruktur und zeigte auf, welche Fragen bezüglich der Vor-Ort-Situation bei der Errichtung von Ladesäulen zu beantworten sind. Schließlich gab sie einen Überblick über die aktuell attraktiven Förderprogramme des Bundes für den Aufbau von Ladeinfrastruktur.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Zu den rechtlichen Rahmenbedingungen und zu den Entscheidungskriterien, die bei der Errichtung von Ladeinfrastruktur zu bedenken sind, gab Katrin Schmidt von der Energieagentur Rheinland-Pfalz im Anschluss einen Überblick. Diverse Fragen seien im Vorfeld zu klären, wie zum Beispiel: Will man eine Lademöglichkeit selbst anschaffen und betreiben? Welches Geschäftsmodell ist das Beste für den eigenen Standort? Preist man die Ladekosten im Falle von Hotelbetrieben am besten in die Übernachtungspreise ein und rechnet nicht einzelne bezogene Strommengen ab? Lässt man die Ladeinfrastruktur extern von Dienstleistern abwickeln – und was spricht für oder gegen welches Vorgehen? "Wir haben in unserer Veranstaltung einen ersten Überblick gegeben, denn pauschal kann man keinen Rat zum sinnvollsten Modell geben – es hängt immer von der einzelnen Situation vor Ort ab", so Katrin Schmidt.

Thomas Langhauser, Betreiber des Hotels Gutshof Ziegelhütte in Edenkoben, berichtete abschließend von seinen Erfahrungen. Dass es nach aktuellen Richtlinien keine Option ist, unterschiedlich hohe Parkgebühren für Parkplätze mit bzw. ohne Lademöglichkeit von Gästen zu verlangen, wurde in der anschließenden Diskussion deutlich. Auch Flatrates anzubieten, ist rechtlich nicht erlaubt.

Bei Nachfragen stehen die Expertinnen der Energieagentur Rheinland-Pfalz, insbesondere der Lotsenstelle für alternative Antriebe, gerne für Fragen bereit. Sie finden ihre Kontaktdaten auf der Webseite der Lotsenstelle für alternative Antriebe https://www.energieagentur.rlp.de/projekte/kommune/lotsenstelle-alternative-antriebe.

Kostenlose Beratungsangebote für Betriebe

Auf dem Weg zur "mehr Nachhaltigkeit“ kooperiert die Urlaubsregion Deutsche Weinstraße seit 2020 offiziell mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz. So erhalten zum Beispiel Betriebe, die mit einem Nachhaltigkeitssiegel ausgezeichnet werden möchten, neben allgemeinen Informationen auch das für sie kostenlose Angebot einer Vor-Ort-Energieberatung durch professionelle Energieberater, die auf Betriebe spezialisiert sind.

Die Vorträge der Referentinnen können auf der Veranstaltungsseite der Energieagentur Rheinland-Pfalz heruntergeladen werden events-energieagentur-rlp.de/Archiv/.

Die Urlaubsregion Deutsche Weinstraße:

Die erste Weintouristikroute Deutschlands – 85 Kilometer Wein und Genuss im Zeichen der Traube

Abwechslungsreiche Landschaft, mildes Klima und feiner Wein – das bietet die Urlaubsregion Deutsche Weinstraße im Herzen der Pfalz. Ob Rad fahren durch das Rebenmeer auf dem Radweg Deutsche Weinstraße, Wandern zwischen Winzerdörfern, Burgen und Pfälzerwald-Hütten mit traumhaften Ausblicken oder Bummeln durch enge Altstadtgassen mit schmucken Fachwerkhäusern – die Erlebnismöglichkeiten sind vielseitig. In kleinen gemütlichen Weinstuben, aber auch modernen Vinotheken zeigen die Winzer ihr Können. Probiert werden sollten auch die typischen Pfälzer Spezialitäten: Saumagen, Leberknödel, Dampfnudeln oder weißer Spargel. Auch Liebhaber der Sterneküche kommen auf ihre Kosten. Herausragend und fast an jedem Wochenende: Die zahlreichen großen und kleinen Weinfeste, die bereits im Frühjahr mit der Mandelblüte starten und erst Anfang November enden – an Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten besteht kein Mangel. Die Deutsche Weinstraße lädt ein…

Weitere Informationen unter www.deutscheweinstrasse-pfalz.de.

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