Das Statistische Bundesamt hat am heutigen Tage die Baufertigstellungen für das Jahr 2020 bekannt gegeben. Im vergangenen Jahr wurden 306.376 Wohnungen fertiggestellt, das sind 4,6 Prozent mehr als im Jahr 2019. Dieser positive Trend zeigte sich auch in Hessen. Hier wurden letztes Jahr 22.763 Wohnungen fertiggestellt, das sind 2.404 Wohnungen oder 11,8 Prozent mehr als in 2019. Doch nach wie vor ist der Bauüberhang, also die Differenz zwischen genehmigten und dann tatsächlich auch gebauten Wohnungen, hoch. In ganz Deutschland besteht laut Statistischem Bundesamt ein Bauüberhang von 779.432 Wohnungen.  

Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest), erklärt dazu: 

„Die Steigerung der Baufertigstellungszahlen in Deutschland, aber vor allem in Hessen mit fast 12 Prozent im vergangenen Jahr, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir benötigen dringend mehr bezahlbare Wohnungen, dies ist der einzig nachhaltige Weg, die Mangelsituation in den angespannten Wohnungsmärkten in den Griff zu bekommen. Wichtig ist, dass der positive Trend der vergangenen Jahre nun fortgesetzt wird und dass im Bund und im Land Anreize für den Bau von neuen, bezahlbaren Wohnungen gesetzt werden, anstatt über immer mehr Einschränkungen und Regulierungen zu diskutieren. 

Sorge bereitet uns der weiter zunehmende Bauüberhang. Dieser ist auch Ausdruck von fehlenden Fachkräften in der Bauindustrie und stark steigenden Baupreisen. In den nächsten Jahren wird sich die Zahl der Sanierungen und Modernisierungen auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele weiter erhöhen. Diese verstärken dann noch einmal die Nachfrage in der Bauindustrie und nach Baustoffen. Bund und Land müssen hier Wege finden, den sprunghaften Anstieg der Baupreise – in den letzten fünf Jahren über 20 % bei Wohngebäuden – zu stoppen. Bezahlbarer Wohnraum und immens steigende Baukosten schließen sich aus. Um dem Fachkräftemangel in der Bauindustrie zu begegnen, muss auch verstärkt über technische Alternativen, wie zum Beispiel das serielle und modulare Bauen nachgedacht werden.“ 

Über den VdW südwest Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft e.V.

Der VdW südwest vertritt die Interessen von rund 200 privaten und öffentlichen Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Hessen und dem südlichen Rheinland-Pfalz mit einem Wohnungsbestand von rund 400.000 Wohnungen. Mit einer Durchschnittsmiete von 6,45 Euro in Hessen und 5,73 Euro in Rheinland-Pfalz steht die im VdW südwest organisierte Wohnungswirtschaft in besonderem Maß für bezahlbares Wohnen. Als selbstständiger Regionalverband mit Sitz in Frankfurt am Main gehört der VdW südwest dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., Berlin, an, der insgesamt 3.000 Unternehmen mit Wohnungen für 13 Millionen Menschen in Deutschland vertritt. www.vdwsuedwest.de

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