Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/rhein-Sieg drängt auf schnelle Hilfe für die von Unwetter und Flut betroffenen Unternehmen. „Viele Unternehmen stehen nach Corona nun wieder vor dem Nichts und bangen erneut um ihre Existenz“, sagt IHK-Präsident Stefan Hagen: „In der aktuellen Notsituation sind Staat und Land gefordert schnell und unbürokratisch zu helfen. Die angekündigten Hilfen müssen in den kommenden Tagen bei den betroffenen Unternehmen ankommen. Aus den Erfahrungen mit den Corona-Hilfsprogrammen sollten dabei die richtigen Lehren gezogen werden, die hierfür aufgebaute Infrastruktur könnte genutzt werden.“

Die IHK Bonn/Rhein-Sieg wird sich über den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und IHK NRW an die Bundesregierung und Landesregierung wenden, um schnellstens entsprechende Fördermittel für die betroffenen Unternehmen in der Region zu erhalten. Zudem arbeitet das Netzwerk der IHKs unter Führung des DIHK an Möglichkeiten, mit denen es gelingen kann, Hilfen und Sachgüter auf schnellstem Wege zu den Betroffenen zu bringen. Vielerorts fehlen z. Zt. insbesondere Handwerker oder schlicht und einfach Bautrockner, mit deren Einsatz Betriebsstätten wieder nutzbar gemacht werden können.

Zahlreiche Unternehmen in den betroffenen Gemeinden stehen vor dem Aus. Durch das Hochwasser wurden ihre Geschäfte, Büros und Werkshallen teilweise vollständig zerstört oder sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Durch den (ehrenamtlichen) Einsatz zahlreicher Retter und Helfer konnte oft das Schlimmste verhindert werden, aber der Wiederaufbau wird ein langer und schwerer Weg. Auch die Infrastruktur in der Region – insbesondere im westlichen Rhein-Sieg-Kreis – wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Autobahnen sind unbefahrbar, Bahnstrecken gesperrt oder zerstört, die Strom-, Wasser-, Telefon- und Internetverbindungen sind zerstört oder unterbrochen. IHK-Geschäftsführer Professor Dr. Stephan Wimmers: „Dies bedeutet für die betroffene Unternehmen und Anwohner eine riesige Belastung. Die Infrastruktur muss so schnell wie möglich wieder hergestellt werden. Neben den Arbeitgebern sind auch zahlreiche Arbeitnehmer und Pendler nicht in der Lage ihre Arbeitsplätze zu erreichen oder gezwungen große Umwege in Kauf zu nehmen. Die für Wirtschaft und Bevölkerung wichtigen Verkehrsadern – etwa die A 61 oder die Voreifelbahn S 23  – müssen mit Hochdruck instandgesetzt werden.“ Die verkehrlichen Auswirkungen sind bereits jetzt zu spüren. Nach der Rückkehr der Urlauber könne die Situation dramatisch werden. Deshalb fordert die IHK Bonn/Rhein-Sieg Bund, Landesregierung und Kommunen auf, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, die A 61 sowie weitere betroffene Straßen und die Rhein-Voreifel-Bahn prioritär instand zu setzen. Notfalls sollten Baustellen in den übrigen Landesteilen vorübergehend stillgelegt und die dort beauftragten Firmen vor Ort eingesetzt werden. Wimmers: „Es muss gelingen, die Funktionstüchtigkeit der Verkehrswege so schnell wie möglich wieder herzustellen. Anderenfalls drohen dem Wirtschaftsraum Bonn/Rhein-Sieg unwiederbringliche Schäden.“

„Die IHK unterstützt betroffene Unternehmen mit Informationen zu den bestehenden Hilfsprogrammen und hilft unter der Hotline 0228 2284 228“, sagt Regina Rosenstock, Gesamtbereichsleiterin Unternehmensförderung der IHK Bonn/Rhein-Sieg. Aktuelle Informationen finden sich auf den IHK-Webseiten unter Webcode @3787 oder auf den Social Media-Plattformen der IHK unter #GemeinsamHelfen und #GemeinsamBonnRheinSieg. Rosenstock weist insbesondere auf den Katastrophenerlass zu steuerlichen Maßnahmen zur Berücksichtigung der Schäden im Zusammenhang mit den Unwetterereignissen hin. Darunter fallen insbesondere Stundungsmaßnahmen sowie Anpassung der Vorauszahlungen oder der Nachweis steuerbegünstigter Zuwendungen.

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