Der VW-Konzern ist der Überzeugung, dass auch im Güterfernverkehr der Elektroantrieb sinnvoll, praktikabel und vor allem finanziell vorteilhaft einsetzbar ist. Schon heute lägen die Betriebskosten aus Fahrer, Unterhalt und Kraftstoff um ein Vielfaches über den Anschaffungskosten eines Lkw, betont der Chefstratege der VW-Nutzfahrzeug-Tochter Traton, Andreas Kammel, im Interview mit der Zeitschrift auto motor und sport. Zu Traton gehören u.a. MAN und Scania.

Die Betriebskosten eines Lkw würden durch batterieelektrische Antriebe erheblich gesenkt. „Kommerzieller Strom ist billiger als Diesel, im europäischen Mittel etwa um den Faktor zwei. Da ein Lkw als Investitionsgut extrem viel genutzt wird, macht das einen vollelektrischen Lkw deutlich wirtschaftlicher, speziell auf der Langstrecke“, so Kammel. „Über die Lebensdauer eines Lkw betrachtet übersteigen die Kraftstoff- die Anschaffungskosten um ein Vielfaches. Wir könnten uns zum Beispiel eine Batterie für über 100.000 Euro leisten, und es rechnet sich trotzdem, selbst wenn wir wie angestrebt vollständig Grünstrom nutzen.“

Aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten hält Kammel auch die Ladeproblematik für beherrschbar. Allerdings müsse dafür eine eigene Ladeinfrastruktur für Lkw aufgebaut werden. „Jetzt brauchen wir überhaupt erst einmal den Startschuss für die Infrastruktur an sich.“ Für beherrschbar hält Kammel auch das Mehrgewicht insbesondere durch die große Batterie, deren Gewicht der Lkw-Experte künftig mit vier Tonnen beziffert. Gleichzeitig entfalle das Gewicht von 1,2 Tonnen für den Dieselmotor sowie weitere Technik wie Abgasnachbehandlung und Teile des Getriebes. „Insgesamt entfallen rund 2,5 Tonnen. Die EU erlaubt für alternativ angetriebene Lkw zwei Tonnen zusätzliches Gewicht, die Nutzlast bleibt also in vielen Fällen gleich.“

Dennoch werden MAN und Scania auch in Zukunft noch Diesel-Lkw anbieten, weil sich viele Länder einen Infrastrukturausbau gar nicht leisten können. „Wir werden auch noch viele Märkte mit immer saubereren Diesel-Lkw beliefern, finden dazu noch clevere lokale Lösungen, sei es Bio-Diesel, Bio-Ethanol, Bio-Gas.“

Redakteure: Jens Dralle & Jörn Thomas

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