Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL gewinnt mit seinem «SysCom»-Projekt den «SHIFT-Preis». Der von Biovision und der Agropolis-Stiftung vergebene Preis zeichnet agrarökologische Projekte aus, die eine nachhaltige Entwicklung fördern und zu einer Transformation der Ernährungssysteme beitragen. Das FiBL-Projekt setzte sich gegen 27 Konkurrenten durch.

Die Landwirtschafts- und Ernährungssysteme stehen durch Klimawandel, Wasserknappheit, Verlust von Biodiversität und der Abnahme der Bodenfruchtbarkeit weltweit unter Druck wie nie zuvor. Einen Ausweg bietet die Agrarökologie, mit der die Widerstandsfähigkeit von Ernährungssystemen verbessert und genügend gesunde Nahrung für alle in einer gesunden Umwelt produziert werden kann. 

Damit sich agrarökologische Methoden gegenüber dem vorherrschenden Modell der industriellen Landwirtschaft besser durchsetzen und politische Entscheidungsträger:innen überzeugt werden können, sind wissenschaftliche Studien von immenser Bedeutung. Aus diesem Grund verleiht Biovision in Zusammenarbeit mit der französischen Stiftung Agropolis 2021 den «SHIFT-Preis» für transformative agrarökologische Forschung im Dienste der nachhaltigen Entwicklung. Die Preisverleihung wird Mitte November im Rahmen des «Agroecology Europe Forums 2021» stattfinden.

Ein unabhängiges Gremium renommierter Expert:innen hat unter den 28 Eingaben das Projekt «Landwirtschaftlicher Langzeit-Systemvergleich in den Tropen» (SysCom) des Schweizer Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL zum Sieger gekürt.

«Der Preis motiviert uns sehr und kommt zum richtigen Zeitpunkt: Wir haben gerade eine interne Evaluierung mit allen Partnern abgeschlossen, bei der wir uns einig waren, dass wir uns stärker in nationale und supranationale politische Dialoge über den nachhaltigen Wandel der Ernährungssysteme einbringen wollen. Der SHIFT-Preis wird uns helfen, das Bewusstsein in der Öffentlichkeit zu wecken und uns mit entsprechenden Netzwerken zu verbinden.» 
Beate Huber, Programmkoordinatorin von SysCom und Leiterin des Departements für internationale Zusammenarbeit am FiBL

Das Siegerprojekt überzeugte die Jury insbesondere deshalb, weil SysCom untersucht, wie ökologische Landwirtschaft auch in tropischen Gebieten profitabel sein und welchen Beitrag diese zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten kann. Dafür analysiert SysCom mit seinen Partner-Organisationen vor Ort diverse Aspekte des Ernährungssystems. Zentral ist dabei, dass das Projekt die lokalen Landwirt:innen mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung in die Forschung einbindet. 

«SysCom produziert einmalige wissenschaftliche Erkenntnisse über die Wirksamkeit alternativer und nachhaltiger Produktionssysteme. Die drei SHIFT Preis Finalisten verbinden unsere Vision von transformativer agrarökologischer Forschung auf überzeugende Weise»
Matthias Geck, bei Biovision für den «SHIFT-Preis» verantwortlich

Das Siegerprojekt setzte sich gegen diese weiteren Finalisten durch:

  • Towards Food Sustainability: Neugestaltung der Koexistenz verschiedener Lebensmittelsysteme in Südamerika und Afrika (FoodSAF): Das Projekt möchte wissenschaftliche Erkenntnisse für Innovationsstrategien und politische Optionen für die Nachhaltigkeit von Ernährungssystemen bereitstellen. Dazu wurde u.a. ein «Food Sustainability Assessment Framework» (FoodSAF-Tool) entwickelt, das es akademischen und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen ermöglicht, Wege zu identifizieren, wie Ernährungssysteme nachhaltiger gestaltet werden können. Projektträger: Schweizerisches Kompetenzzentrum für Nachhaltige Entwicklung (CDE), Universität Bern/CH
  • Malawi Farmer-led Agroecology Initiatives: Das Projekt fördert eine von Landwirt:innen geführte gemeinnützige Organisation, die den Aufbau nachhaltiger, gesunder, gerechter und widerstandsfähiger Gemeinschaften vorantreibt. Zur Anwendung kommen sowohl agrarökologische Methoden als auch Bildungsaktivitäten zu Ernährung, Klimawandel, Biodiversität, Gender und sozialer Gerechtigkeit. Zentraler Hebel für die Wirksamkeit ist der partizipative Ansatz bei der Entwicklung innovativer Methoden und in der Wissensvermittlung. Projektträger: Soils, Food and Healthy Communities (SFHC) Organization, Malawi

Biovision stärkt seit über 20 Jahren die agrarökologische Forschung, insbesondere in Subsahara-Afrika. Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei auf einem grundsätzlichen Paradigmenwechsel in der Art wie Forschung konzipiert, umgesetzt und kommuniziert wird: Der «Money Flows» Bericht von Biovision und dem Internationalen Expertenausschuss zu Nachhaltigen Ernährungssystemen (IPES-Food) hat aufgezeigt, dass die transdisziplinäre agrarökologische Forschung immens unterfinanziert ist.

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