Kunstbetrachtungen in der Ausstellung „Astrid Weichelt: Stein zu Papier. Funde und Fragmente in Abformungen“, mit Dr. Kathrin Schade 

Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) war der einflussreichste Architekt und Stadtplaner in Preußen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Als ein Hauptmeister des deutschen Klassizismus prägen seine Bauten noch heute das Stadtbild von Berlin Mitte, z.B. das Alte Museum auf der Museumsinsel, die Neue Wache oder das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt. Bezüglich der Bautechnik und der Gestaltung gilt Schinkel als Wegbereiter der modernen Architektur. Insbesondere das Gebäude der Bauakademie wird als Vorreiter des späteren Bauhauses in Weimar und Dessau gewertet. Es ist der erste profane Rohziegelbau Preußens. Den Schmuck bildeten kunstvolle Terrakottareliefs, die unter den Fenstern und am Gewände sowie um die Portale angebracht waren. Das Gebäude wurde im Krieg beschädigt und zu DDR-Zeiten abgerissenen. Der geplante Wiederaufbau harrt noch immer seiner Ausführung. 

Die Berliner Künstlerin Astrid Weichelt widmet sich in besonderem Maße dem Vermächtnis Schinkels. In der Sonderausstellung im Winckelmann-Museum hat sie vor allem seine gefährdeten oder verschwundene Bauten zum Thema. In der Veranstaltung am Mittwoch, dem 17. November um 17 Uhr werden sowohl Schinkels Schaffen, sein genialer Bau als auch die modernen Abformungen von Astrid Weichelt – von Backstein in Papier –­ Thema sein. Highlights sind hier drei originale Dekorreliefs von der Schinkelschen Bauakademie, die aus dem Vorlass der Bildhauerin Christa Sammler stammen. 

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