„auf Felsen gebaut“ oder „Stein des Anstoßes“ – die Geschichte von Steinen ist älter als die Menschheit und in vielen Kulturen werden Steine als heilig verehrt. Am Samstag und Sonntag, den 20./21. November 2021, feiert das Kunsthaus sein 30-jähriges Bestehen mit einem Eröffnungswochenende und einer Ausstellung zum Thema Steine.

„Den Steinen zuhören / Listening to the Stones“ widmet sich mit künstlerischen Beiträgen aus Bangladesh, Brasilien, China, Deutschland, Israel, Japan und Taiwan auch vor dem Hintergrund aktueller Fragestellungen anstelle der Geschichte von 30 Jahren Kunsthaus der sehr viel älteren Geschichte der Steine. Die gemeinsam von der japanischen Kuratorin Miya Yoshida mit dem Team des Kunsthauses kuratierte Ausstellung reagiert nachdenklich auf zu feiernde Jubiläen und stellt diesen Anlässen künstlerische, aber auch ethische und spirituelle Fragen entgegen: Was wissen wir eigentlich über Zeit? Wie müssen wir unser Leben, aber auch unsere kulturelle Perspektive verändern, um unseren Planeten und unsere Existenz zu retten?

Die künstlerischen Beiträge zeigen Steine als Basis unserer Existenz und Träger geologischen Wissens, als spirituelles Gegenüber, als Ressource – aber auch als Medium für widerständiges Denken. So sind in der Ausstellung Steine zu sehen, die der japanische Künstler Horikawa Michio Ende der 1960er Jahre als Ausdruck des Protests gegen den Vietnam-Krieg per Post an den US-amerikanischen Präsidenten Richard Nixon schickte. Gezeigt werden ebenfalls Werke des japanischen Künstlers Shitamichi Motoyuki, der sich mit den „Tsunami Boulders“ auseinandersetzt, riesige Findlinge, die durch Tsunamis vom Meeresboden angehoben und an die japanische Küste gespült wurden.

Der taiwanesische Künstler Hsu Chia-Wei nutzt Minecraft, das meistgespielte Computerspiel der Welt, um die Geschichte des Kupfers von den Anfängen des Kupferbergbaus bis zur heutigen Halbleitertechnologie zu erzählen. Zu sehen sind auch die Himmelskörper-Zeichnungen der Leipziger Künstlerin Marie Athenstaedt ebenso wie Arbeiten der jungen Dresdner Malerin Erika Richter, die ihre Malerei seit mehreren Jahren den in Jahrmillionen entstandenen Gesteinsoberflächen des Elbsandsteingebirges widmet, ebenso wie Klanginstallationen von Suzuki Akio, einem der Pioniere der Klangkunst in Japan, die es im wortwörtlichen Sinne ermöglichen, „Steinen zu zuhören“.

Die Ausstellung „Den Steinen zuhören / Listening to the Stones“, die unter anderem von der Japan Foundation gefördert wird, die in diesem Jahr „160 Jahre deutsch-japanische Freundschaft“ begeht, ermöglicht poetische, dokumentarische und kritische Blicke von sehr unterschiedlichen Positionen auf diesem Globus.

Still Crazy – 30 Jahre Kunsthaus Dresden
Auch im ersten Jahr der deutschen Wiedervereinigung, als das Kunsthaus Dresden gegründet wurde, war es gänzlich offen, wie die Zukunft aussehen würde – entscheidend war und ist es, zu handeln, gemeinsam Ideen und Visionen zu entwickeln und Menschen rund um die Kunst zusammen zu bringen. Am Eröffnungswochenende der Jubiläumsausstellung „Den Steinen zuhören / Listening to the Stones“ finden sich Menschen, die die nunmehr langjährige Geschichte des Hauses begleitet oder deren Wege gekreuzt haben, als Erzähler:innen im Haus verteilt wieder, um schlaglichtartig von ihren ganz persönlichen Begegnungen mit dem Kunsthaus zu erzählen. Bei diesem gezielt unvollständigen Geschichten-Erzählen geht es nicht unbedingt um Wahrheitsfindung, sondern darum, dass jede Geschichte von der direkten Begegnung und dem Austausch lebt.

Anlässlich des Jubiläumsjahres hat die ukrainische Sängerin und Komponistin Viktoria Leléka eine zeitgenössische Komposition für das Kunsthaus Dresden entwickelt, die während des gesamten Wochenendes als musikalische Intervention aufgeführt wird.

Der Eintritt am Eröffnungswochenende ist kostenfrei. Für den Besuch der Museen gilt derzeit die 2-G-Regel, das heißt, es ist ein Impf- oder Genesenen-Nachweis erforderlich. Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Pandemie, und damit alle Besucher:innen sich sicher fühlen, haben wir uns entschlossen, die 2-G-+-Regel zu nutzen und bitten alle Gäste um tagesaktuelle Testnachweise.

JIMMIE DURHAM.* 1940 in Houston – † 17. November 2021 in Berlin
Wir sind sehr traurig. Gestern erreichte uns die Nachricht, dass Jimmie Durham am 17. November in Berlin gestorben ist. Jimmie Durham ist einer der richtungweisenden Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts. Sein Werk war eine der wichtigsten Inspirationsquellen für das Entstehen dieser Ausstellung, die am Wochenende eröffnet. Mit seinem Gesamtwerk hat er der Welt ein wichtiges Erbe hinterlassen.

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