„Das heutige Gesamtpaket der Europäischen Zentralbank passt nicht zum deutlich veränderten Preisumfeld“, sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, mit Blick auf die heutige Sitzung des EZB-Rates.

„Zwar wird die EZB das riesige, zu Beginn der Pandemie aufgesetzte Anleihekaufprogramm – kurz PEPP – schrittweise reduzieren und im März nächsten Jahres beenden. Allerdings will sie das kleinere Aufkaufprogramm – kurz APP – fortführen.  Ìm Frühjahr und Sommer will sie APP sogar vorübergehend aufstocken. Da für die EZB eine Leitzinsänderung erst nach dem Ende der Kaufprogramme in Frage kommt, wird der Leitzins mindestens bis ins Jahr 2023 deutlich im Minus bleiben. Angesichts der extrem niedrigen Realverzinsung wächst die Gefahr, dass der Euroraum gerade für langfristige Anleger immer unattraktiver wird. Das wäre schlecht für den Kapitalmarkt, für Investitionen und längerfristiges Wachstum. Und falls die EZB ihre Inflationsprognosen im kommenden Jahr weiter nach oben korrigieren muss, wächst der Druck auf sie, ihre Geldpolitik abrupt und stärker abbremsen zu müssen, als das aus heutiger Sicht erforderlich wäre. Auch das könnte gravierende Folgen für die europäische Wirtschaft haben.

Zudem ist enttäuschend, dass die EZB weiterhin zögert, endlich den Freibetrag bei der Überschussliquidität für die Banken zu erhöhen. Die Pandemie hat dazu geführt, dass die Überschussliquidität sprunghaft angestiegen ist. So müssen die Banken im Euroraum derzeit der EZB jährlich 17,5 Milliarden Euro an Negativzinsen zahlen. Gegenüber dem Frühjahr 2020 ist das eine Verdreifachung. Und: Diese Belastung wird im Laufe des kommenden Jahrs noch stärker ins Gewicht fallen, da im Juni 2022 die besonders starken Zinsvergünstigungen für die Langfristtender auslaufen.“

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