Der große herbstliche Vogelzug ist zwar vorbei, aber in der kalten Jahreszeit lassen sich neben vielen bekannten Vogelarten auch seltene Wintergäste erleben. „Für Vogelfans ist der Winter eine durchaus spannende Zeit“, sagt Ansgar Poloczek, Artenschutzreferent des NABU Berlin. „Zum einen kann man die Vögel im kahlen Geäst besser sehen, zumal viele in Schwärmen unterwegs sind. Zum anderen trifft man auf seltene Vogelarten, die nur im Winter zu uns kommen. Es lohnt sich also, beim Spaziergang die Augen offen zu halten!“

An den Feiertagen sollten Vogelfreund*innen also schon einmal üben, denn vom 6. bis zum 9. Januar 2022 lädt der NABU wieder zu Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion ein, der „Stunde der Wintervögel“. Jede*r ist aufgerufen, eine Stunde lang Vögel zu zählen und sie dem NABU zu melden.

Farbenfrohe Zugvögel

Zu den klassischen, oft bunt gefärbten, Wintergästen gehört der Erlenzeisig, ein hübscher gelb-schwarz gemusterter Fink, der eigentlich in den Nadelwäldern Skandinaviens oder in höheren Lagen brütet und im Winter nach Süden oder ins Flachland ausweicht. Er ist oft am Flussufer in Auwäldern zu finden, wo er sich von Baumsamen ernährt. Auch der verwandte Birkenzeisig besucht die Hauptstadt im Winter. Der kleine Fink hat einen roten Fleck auf der Stirn, beim Männchen ist sogar das gesamte Brustgefieder rosa-rot gefärbt.

„Bei vielen Wintergästen können die Zahlen von Jahr zu Jahr sehr stark schwanken“, so Poloczek, „das hängt davon ab, wie viel Nahrung die Vögel in ihren Brutgebieten finden. In manchen Wintern sieht man in Berlin nur wenige Exemplare, während es in anderen Jahren regelrechte Invasionen gibt.“ Ein gutes Beispiel ist der Bergfink, ein skandinavischer Brutvogel, der schon in Schwärmen von über einer Million Individuen in seinen mitteleuropäischen Überwinterungsgebieten auftrat. Auch der noch weiter nördlich brütende Seidenschwanz zieht nur in manchen Jahren in großen Trupps nach Mitteleuropa.

Viel los auf Berliner Gewässern

Viele Wasservögel legen ebenfalls weite Strecken zurück und sind im Winter auf den Berliner Gewässern zu beobachten. Mitunter lassen sich echte Raritäten beobachten: „Am Tegeler See und am Müggelsee wurden im vorletzten Winter ein Eistaucher und ein Gelbschnabeltaucher gesichtet. Die brüten auf Island oder in Sibirien, kommen also von richtig weit her!“, sagt Poloczek. Darüber hinaus finden sich regelmäßig markante Enten ein, die sonst eher an nördlichen Meeren beheimatet sind, zum Beispiel Pfeifente, Samtente oder der Zwergsäger.

Schöne Heimlichtuer jetzt sichtbar

Auch einige heimische Arten kann man im Winter am besten beobachten. Der hübsche Gimpel, etwa zeigt sich im Sommer fast nie, tritt aber im Winter gelegentlich in größeren Trupps auf. Den eigentlich häufigen Stieglitz sieht man jetzt in Schwärmen, bevorzugt an abgeblühten Staudenrainen und auf ungemähten Wiesen, wo er nach Sämereien sucht. Die Wacholderdrossel, eine große, bunt gefärbte Drosselart, ist zwar hierzulande vergleichsweise weit verbreitet, brütet aber auf Berliner Stadtgebiet bislang nicht. „Diese schöne Drosselart kann man im Winter in größeren Gruppen sehen, aber vor allem hören. Sie macht mit einem lauten, klappernden Ruf auf sich aufmerksam“, sagt Poloczek.

Über NABU Berlin

Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Über 20.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den zehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter berlin.nabu.de.

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