• Berliner BIP dürfte 2021 um knapp 3% und 2022 um rund 4% steigen
  • Beschäftigung wächst mit 3,2% mehr als doppelt so stark wie im Bundesschnitt
  • Starkes Auftragswachstum bei Industrie und Bauwirtschaft

Die Investitionsbank Berlin (IBB) erwartet für das Gesamtjahr 2021 ein Wachstum der Berliner Wirtschaft von knapp 3%. Im kommenden Jahr könnte das Wachstum dann rund 4% erreichen, wenn die Eindämmung der neuen Covid-19-Mutation rasch gelingt. Aufgrund der Corona-Pandemie war die Berliner Wirtschaft im Jahr 2020 um 3,3% gegenüber dem Vorjahr geschrumpft.

Im zu Ende gehenden Jahr hatten Lockerungen der Corona-Beschränkungen und eine fortschreitende Impfkampagne der Wirtschaft zunächst eine kräftige Erholung ermöglicht. Seit einigen Monaten werden die Aussichten allerdings von Material- und Lieferschwierigkeiten, stark steigenden Energiepreisen für Unternehmen und Verbraucher, einer vierten Pandemiewelle sowie einer neuen, hochansteckenden Virus-Mutation getrübt. Vor diesem Hintergrund erwarten die Volkswirte der IBB für das letzte Quartal einen leichten Wachstumsdämpfer. Sie rechnen damit, dass Anfang 2022 das wirtschaftliche Niveau des Jahres 2019 wieder erreicht wird.

Dr. Hinrich Holm, Vorsitzender des Vorstands der IBB: „Das stabile Fundament der Berliner Wirtschaft bleibt eine hoch spezialisierte und exportorientierte Industrie, und eine dynamische Digitalwirtschaft. Auch die Auftragsbestände in der Bauindustrie befinden sich auf einem 20-jährigen Rekordhoch. Gleichzeitig bleibt die Wirtschaft nicht unberührt von den erneuten Einschränkungen infolge einer nicht enden wollenden Corona-Pandemie, hinzu kommen der zunehmende Fachkräftemangel und akute Liefer- und Materialengpässe. Die IBB wird den Berliner Unternehmen bei der Bewältigung dieser Krisenlasten weiter eng zur Seite stehen.“

Berliner Produkte auch in der Krise gefragt

In den ersten zehn Monaten 2021 stiegen die Berliner Industrieumsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch deutlich um 4,3%, und die Auftragsbücher füllten sich um 8,6%. Auch im Vergleich zum Vorkrisenniveau 2019 stiegen die Umsätze um 3,7%. Insbesondere die Elektroindustrie (-2,5%) spürt aber bereits die Folgen von Lieferengpässen. Dank eines starken Aufschwungs in den USA und China ist „Made in Berlin“ international wieder gefragt: Die Berliner Exporte legten in den ersten zehn Monaten um 10,0% auf 13,0 Mrd. EUR zu.

Dagegen trifft die Krise das heimische Gastgewerbe weiter mit voller Wucht. Die Umsätze sanken in den ersten neun Monaten um 22,9%. Trotz eines vorsichtigen Wiederanlaufens des Tourismus über den Sommer gingen die Gästezahlen von Januar bis Oktober insgesamt um 16,0% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück.

Arbeitsmarkt äußerst dynamisch

Der Beschäftigungsaufbau erweist sich in der anhaltenden Krise als erstaunlich dynamisch. So liegt der Berliner Arbeitsmarkt im September mit einem Zuwachs der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 3,2% an der ersten Stelle aller Bundesländer und mehr als doppelt so hoch wie der deutsche Schnitt. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg im Jahresvergleich schon wieder um 50.100 auf 1,61 Mio. Dies zeugt von robusten Wirtschaftsbereichen wie der Digitalwirtschaft (+10.232) und den wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+6.958). Der Fachkräftebedarf in diesen Branchen bleibt hoch. Im November zählte die Bundesagentur für Arbeit 22.898 offene Stellen (521 mehr als im Oktober).

Materialmangel belastet Bauwirtschaft

Die Baugenehmigungen von Wohnungen brachen in den ersten neun Monaten 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11,5% auf 14.241 ein. Auf den Baustellen machen sich der Fachkräftemangel und Lieferengpässe bei Baumaterialien bemerkbar. Die Umsätze im Bauhauptgewerbe fielen um 9,9% auf 3,1 Mrd. EUR. Auch wenn der Druck auf den Wohnungsmarkt aufgrund der Corona-Pandemie kurzzeitig nachgelassen hat, die aufgelaufene Bedarfslücke ist weiterhin nicht geschlossen und Neubau dringend notwendig.

Den vollständigen Bericht sowie weitere volkswirtschaftliche Analysen und Berichte finden Sie unter der Adresse www.ibb.de/volkswirtschaft

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