Mitte Januar geht es beim Wildkatzenprojekt des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Sachsen e.V. wieder los: das Wildkatzenmonitoring startet! Dieses Jahr erstmalig in der Dahlener Heide und dem Elstertal (Vogtland).

Im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie geht der BUND Sachsen auf Wildkatzensuche im Leipziger Auwald, Dübener Heide, Werdauer und in diesem Jahr auch in der Dahlener Heide und dem Elstertal (Vogtland). Die Dahlener Heide kam als Untersuchungsgebiet hinzu, weil sich dort Fotonachweise häuften. Diese sind aber unsicher und es gilt jetzt den Verdacht zu klären. Das Elstertal ist Thüringen sehr nah, wo vermehrt Nachweise der Wildkatze gemacht wurden – jetzt soll sich zeigen, ob das scheue Tier auch hier nach Sachsen übergesiedelt ist.  

Wildkatzen anlocken und erfassen

Raue Holzlatten, die sogenannten Lockstöcke, werden aufgestellt und mit Baldrian besprüht. Wildkatzen werden von dem Duft des Krautes angezogen, reiben sich an den Lockstöcken und hinterlassen Haare. Diese Haarproben werden gegenwärtig mit Unterstützung durch viele Freiwillige, Jägern und Mitarbeiter*innen des Staatsbetriebs Sachsenforst abgesammelt und anschließend im Senckenberg-Institut Gelnhausen genetisch analysiert. „Das Monitoring erfolgt während der Paarungszeit der Wildkatzen, der sogenannten Ranzzeit“, erklärt Almut Gaisbauer. „Zwischen Mitte Januar und Anfang April sind die Wildkatzen am aktivsten und reagieren daher besonders gut auf den Baldrian, der wie ein Sexuallockstoff funktioniert.“

Wildtiere schützen – Lebensraum schaffen

Im 19. Jahrhundert wurde die Wildkatze intensiv bejagt und in Sachsen ausgerottet. Ab 1934 wurde sie unter Schutz gestellt. Langsam und dank großer Schutzbemühungen erobert sie den Freistaat zurück. Allerdings kämpft die Wildkatze, aber auch andere Arten mit neuen großen Problemen: Der intensiven Nutzung unserer Landschaft und der starken Zerschneidung durch Straßen, Siedlung und Industrie. Genau hier setzt der BUND Sachsen an: „Mit Hilfe der Ergebnisse können wir notwendige Schutzmaßnahmen ableiten. Der Verbund der Wälder ist essentiell, davon profitiert auch nicht nur die Wildkatze. Daher pflanzen wir dieses Jahr in Zusammenarbeit mit unseren Projektpartnern der Gemeinde Lossatal und der Familie von Carlowitz den ersten Wildkatzenkorridor in Sachsen. Zwischen der Dahlener Heide und dem Wermsdorfer Forst im Landkreis Leipzig bei Heyda entsteht ein Korridor aus Bäumen und Büschen, um diese Waldgebiete wieder langfristig miteinander zu verbinden. Zusätzlich wird die Lossa renaturiert.“

Wildkatzenpopulation spricht für lebenswerte Wälder

Die Wildkatze ist eine streng geschützte Art und ein Indikator für naturnahe und zusammenhängende Wälder. „Das Vorkommen der Wildkatze sagt daher viel darüber aus, ob ein Wald naturnah und intakt ist oder ob weitere Schutzmaßnahmen nötig sind“ so Almut Gaisbauer. Das wissenschaftliche Monitoring erfolgt in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit vielen weiteren Akteuren wie den Unteren Naturschutzbehörden, dem Staatsbetrieb Sachsenforst, den Stadtforsten Leipzig, dem Bundesforst sowie den Flächeneigentümern wie die Stadt Dahlen und Belgern.

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