Die Bewerbungsphase startet. Ab sofort werden wieder Teilnehmer*innen für das dreimonatige Forschungsprogramm Bauhaus Lab 2022 gesucht.

Der Hintergrund

1987 hatte das Solidaritätskomitee der DDR mit der Durchführung eines UN-HABITAT-Projekts in Dakawa, Tansania, begonnen, das den Afrikanischen Nationalkongress (ANC) dabei unterstützte, jungen Südafrikaner*innen, die vor dem Apartheidregime geflohen waren, Bildung und ein vorübergehendes Zuhause zu bieten. Dakawa war nicht nur ein Versuchsfeld für den Aufbau einer neuen Gesellschaft frei von Segregation und Unterdrückung, sondern auch ein Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Ost und West in der Zeit des Kalten Krieges unter dem Dach der "internationalen Solidarität" mit der Anti-Apartheid-Bewegung. Das ANC Development Centre in Dakawa, eine campusartige Siedlung mit Schulen, Krankenversorgung und Landwirtschaft, wurde mit dem Fachwissen skandinavischer und ostdeutscher Bauingenieur*innen und Architekt*innen errichtet. Das hier verwendete Vorfertigungssystem war ein Beitrag der DDR zum UN-Programm für Siedlungen in Entwicklungsländern, ein Projekt, das 1988 auf dem zweiten HABITAT-Seminar am Bauhaus Dessau umfassend diskutiert wurde.

Die diesjährige Ausgabe des Bauhaus-Lab untersucht die Geschichte dieser gebauten Mikrokosmen einer vom Rassismus befreiten Gesellschaft. Die Entstehung dieser Siedlungen in den 1980er Jahren bietet ebenfalls einen guten Einblick in die komplizierten geopolitischen Verflechtungen, die wirtschaftlichen Interessen, den ideologischen Kampf um Einflusssphären während des Kalten Krieges und die Rolle der Architektur in diesem Kontext. So sind diese Siedlungen Knotenpunkte globaler Netzwerke: von Hilfsorganisationen, Akteurskonstellationen, Materialflüssen, Wissenstransferprozessen, Technologien, Bildungsagenden und vielfältigen politischen Interessen. Zugleich sind sie konkrete, gelebte Orte und Räume der "internationalen Solidarität", die in den Lebensgeschichten ihrer ehemaligen Bewohner*innen weiter fortwirken.

Über das Bauhaus Lab  Das Bauhaus Lab ist ein dreimonatiges Forschungsprogramm für Forschende und Praktiker*innen aus den Bereichen Architektur, Design und kuratorischer Praxis. Die Teilnahme ist kostenlos, und allen Teilnehmer*innen werden Arbeitsräume im Bauhausgebäude zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus erhalten die Teilnehmer*innen einen Zuschuss zu ihren Wohnkosten und eine Verpflegungspauschale. Das Programm beinhaltet Exkursionen (national und international); die Stiftung Bauhaus Dessau übernimmt die Kosten für Reise und Unterkunft für diese Exkursionen. Der kollektive Forschungsprozess mündet in einer Ausstellung, die im Bauhausgebäude präsentiert wird. Von den Teilnehmer*innen wird erwartet, dass sie während der gesamten Dauer des Programms vor Ort anwesend sind, einen Beitrag zur gemeinsamen Forschung leisten und regelmäßig an Planungs- und Feedbackgesprächen mit den Organisator*innen des Programms teilnehmen. Das Programm wird in englischer Sprache durchgeführt.

Bewerbung  Aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen sind in englischer Sprache bis zum 20. Februar 2022 ausschließlich per E-Mail einzureichen an Dr. Regina Bittner, Leiterin des Programms: lab@bauhaus-dessau.de. Die Unterlagen sollten als zusammenhängende PDF-Datei (max. 5 MB) übermittelt werden und folgende Dokumente beinhalten:

  • Motivationsschreiben
  • Lebenslauf bzw. künstlerischer Werdegang 
  • Portfolio 

Für die Ausarbeitung der Bewerbungen wird keine Vergütung gewährt. Alle eingehenden Bewerbungen werden unter Beachtung des Datenschutzes behandelt. Eine Speicherung von Datenträgern erfolgt nur solange und soweit dies für den Auswahlprozess erforderlich ist. Zugesandte Kataloge werden zurückgesandt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Fragen zu Ausschreibung und Festival beantwortet:
Dr. Regina Bittner, Leiterin des Programms: lab@bauhaus-dessau.de

Bis zu acht Teilnehmer*innen werden von einer internationalen Jury ausgewählt. Die erfolgreichen Kandidat*innen werden bis zum 1. März 2022 benachrichtigt.

Wir begrüßen ausdrücklich Bewerbungen von Kandidat*innen mit Profilen, die in westlichen akademischen und kulturellen Institutionen bisher unterrepräsentiert waren. Die Stiftung Bauhaus Dessau wird sich bemühen, Bewerber*innen von außerhalb des Schengen-Raums bei den Visaformalitäten zu unterstützen.

Die Stiftung Bauhaus Dessau behält sich das Recht vor, das Programm abhängig von der weiteren Entwicklung der Pandemie auf lokaler und globaler Ebene zu ändern oder zu verschieben, und wird die Teilnehmer*innen rechtzeitig vor Beginn des Programms über diese Entscheidung informieren.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

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