Das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) bietet, in Kooperation mit der BARMER, Auszubildenden im Pflegeberuf gezielte Angebote zur Gesundheitsförderung. Dazu erweitern das UKGM und die BARMER ihren bestehenden Kooperationsvertrag zur Gesundheitsförderung der rund 450 Auszubildenden an den Standorten in Gießen und Marburg. „Pflegekräfte arbeiten teilweise bis an die Grenze des Leistbaren. In Hessen hat der Pflegeberuf leider einen der hessenweit höchsten Krankenstände, Hauptursache sind Rückenleiden. Schon in der Ausbildung brauchen Pflegekräfte deshalb in ihrer Arbeitswelt Unterstützung für einen mental und körperlich gesunden Lebensstil. Dann können Gesundheitsbelastungen effektiv reduziert werden“, sagt Thorsten Noll, Hauptgeschäftsführer der BARMER in Gießen. Die BARMER in Gießen habe deshalb eigens für die Pflege-Azubis des UKGM Gesundheitsworkshops entworfen, in denen die Themen Ernährung, Bewegung, Entspannung und Sucht im Fokus stehen. Sollte die Pandemie dies erfordern, könnten die Workshops auch digital angeboten werden, so Noll.

Fitness, Meal Prep und guter Schlaf

In mehreren Workshops erarbeiten die Pflege-Auszubildenden des UKGM zukünftig gemeinsam mit geschulten Referenten Themen wie Sport, Meal Prep, Entspannung, gesunder Schlaf im Schichtdienst oder Suchterkrankungen. Die Inhalte wurden eigens auf den Kenntnisstand der Azubis angepasst und sollen so auch in der Realität des Arbeitsalltags funktionieren und echte Mehrwerte bringen.

Hohe Belastungen erfordern Gesundheitsprävention

Im Jahr 2020 mussten sich Beschäftigte in Hessens Krankenpflege an im Schnitt 26,1 Tagen krankschreiben lassen. Damit waren sie mehr als sieben Tage länger krankgeschrieben als andere Berufstätige in Hessen. Der Krankenstand lag mehr als 40 Prozent über dem hessischen Durchschnitt.

Hauptursache für krankheitsbedingte Fehltage waren Muskel-Skelett-Erkrankungen, die häufig in der Form von Rückenleiden auftreten. Sie führten zu im Schnitt 6,4 Fehltagen. Mit 5,6 Arbeitsunfähigkeitstagen belegten psychische Erkrankungen den zweiten Rang unter den Gründen für krankheitsbedingte Arbeitsausfälle. Infektionen mit dem Corona-Virus führten unter Beschäftigten in Hessens Krankenpflege zu im Schnitt 0,2 Fehltagen pro Person.

Gute Zusammenarbeit wird fortgesetzt

Seit vielen Jahren ist an beiden Standorten des Universitätsklinikums Gießen und Marburg ein Betriebliches Gesundheitsmanagement etabliert. Unterstützt durch die Krankenkassen finden für verschiedene Zielgruppen – Mitarbeitende mit besonderen physischen Belastungen, Führungskräfte, Mitarbeitende mit familiärem Unterstützungsbedarf u. a. – angepasste Maßnahmen der Gesundheitsförderung statt. „Für unsere  Auszubildenden der Krankenpflege, der Krankenpflegehilfe, für unsere Hebammen und unsere operationstechnischen sowie unsere anästhesietechnischen Assistenten freuen wir uns sehr, mit der BARMER einen kompetenten Kooperationspartner an der Seite zu haben“, sagt die Kaufmännische Geschäftsführerin des Universitätsklinikums Gießen, Dr. Christiane Hinck-Kneip. In Absprache mit den Kursleitungen werden jeweils Workshops zu den Handlungsfeldern Bewegung, Ernährung, Sucht und Entspannung in den Unterricht integriert. Durchgeführt wird die Intervention durch einen Kooperationspartner der Barmer. „Unsere Auszubildenden schätzen das Angebot sehr und nehmen mit Freude teil“, sagte die Kaufmännische Geschäftsführerin des Universitätsklinikums Marburg, Dr. Sylvia Heinis.

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