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Verband Deutscher Reeder im Austausch mit der Politik

VDR Blue Night – mit Staatssekretärin Daniela Kluckert, der Koordinatorin der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft Claudia Müller, und anderen Gästen.

Gemeinsam mit Gästen aus der maritimen Politik hat der Verband Deutscher Reeder die Maritime Zukunftsagenda der Bundesregierung diskutiert und einen Ausblick auf Trends und Entwicklungen der Seeschifffahrt geworfen.

Die Präsidentin des VDR, Dr. Gaby Bornheim, unterstrich in ihrer Begrüßung die Bedeutung der deutschen maritimen Wirtschaft. Deutschland sei mit über 1.900 Schiffen nach wie vor eine der wichtigsten Schifffahrtsnationen der Welt.

Klimawandel, Lieferengpässe, Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg kommen aktuell zusammen und machen für jeden spürbar, was Versorgungsengpässe bedeuten. Politik und Wirtschaft seien herausgefordert, jetzt das Richtige zu tun. „Es geht im Kern um unsere maritime Souveränität angesichts der Krisen und Herausforderungen unserer Zeit. Es geht um einen starken und wettbewerbsfähigen Schifffahrtsstandort Deutschland. Es geht um unsere maritime und wirtschaftliche Unabhängigkeit.“

Auch der Klimaschutz hat höchste Priorität. Der VDR bekennt sich zum Ziel einer Dekarbonisierung der deutschen Flotte zum Jahr 2050. „Um unser selbstgestecktes Ziel zu erreichen, brauchen wir eine Revolution bei den Treibstoffen. Wir brauchen alternative Kraftstoffe. Hergestellt aus Sonne, Wind oder Geothermie im sogenannten Power-to-Liquid Verfahren“, so Bornheim.

Nach einem Impulsvortrag der Parlamentarischen Staatssekretärin Daniela Kluckert hat ein Panel mit Fachpolitikern und dem Umweltverband NABU zentrale politische Fragen von Lieferketten bis Klimaschutz erörtert. Die Koordinatorin für maritime Wirtschaft Claudia Müller hielt die abschließende Keynote.

O-Töne:

  • PStS Daniela Kluckert (FDP), Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr

Deutschland ist ein elementarer und logistischer Knotenpunkt für Europa und für die Welt. Als eine exportorientierte Nation bilden die See- und Binnenhäfen in unserem Land als Umschlagorte eine fundamentale Basis unserer ökonomischer Wertschöpfungsprozesse. Daher ist für uns eine leistungsstarke Handelsflotte für unseren gesamtwirtschaftlichen Erfolg von enormer Bedeutung.

  • Claudia Müller, MdB (Bündnis 90/Die Grünen), Koordinatorin der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus

„Schifffahrt war und ist die Basis für eine erfolgreiche exportorientierte Volkswirtschaft. Eine starke deutsche Handelsflotte ist deshalb unabdingbar für eine resiliente deutsche Wirtschaft. Das gilt heute mehr denn je. Aber die Branche muss auch einen substanziellen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten. Das Bekenntnis zur klimaneutralen Schifffahrt in 2050 begrüße ich deshalb sehr.“

  • Lukas Benner, MdB (Bündnis 90/Die Grünen)

„Für einen zukunftsfesten Schifffahrtsstandort in Zeiten der Klimakrise braucht es vor allem drei Dinge: Mutige und weitsichtige Investitionen in emissionsfreie Antriebstechnologien, einen klaren Rechtsrahmen zur Nutzung dieser Technologien und das gemeinsame Ziel von Industrie und Politik, Deutschland zum Vorreiter für eine klimaneutrale Wertschöpfungskette im Schiffbau – inklusive eines grünen Schiffsrecyclings – zu machen.“

  • Uwe Schmidt, MdB (SPD), „Lotse“ der Küstengang und Sprecher des Seeheimer Kreises in der SPD-Bundestagsfraktion

„Wir brauchen ein neues Konzept für die maritime Ausbildung und mehr Schiffe unter deutscher Flagge, um unseren dringend benötigten Nachwuchs an Bord unserer Schiffe zu halten und unser maritimes Know-how nicht zu verlieren. Damit der Industriestandort Deutschland sich langfristig im internationalen Wettbewerb behaupten kann, benötigen wir eine leistungsfähige deutsche Schifffahrtsindustrie sowie einheitliche europäische Wettbewerbsbedingungen für die Seehäfen.“

  • Malte Siegert, Vorsitzender des NABU-Landesverbands Hamburg

„Die Schifffahrt muss mit Blick auf Luftschadstoffe sauberer werden und gleichzeitig die Dekarbonisierung vorantreiben. Um einen wirkungsvollen Beitrag zur Begrenzung der negativen Folgen des Klimawandels zu leisten, sollten die Reedereien ihre Schiffe schon deutlich vor 2050 klimaneutral betreiben. Beim Klimaschutz zählt jeder Tag.“

  • Dr. Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder und Moderator der Paneldiskussion

„Deutschland ist Schifffahrtsland. Eine maritime Leitnation, die angewiesen ist auf einen reibungslos funktionierenden, sicheren und wettbewerbsfähigen Seeverkehr. Ziel der künftigen Schifffahrtspolitik muss sein, dass Schifffahrt von Deutschland aus nicht nur möglich bleibt, sondern ihre weltweite Spitzenposition und damit auch die maritime Souveränität für Deutschland gesichert ist.“

Die Veranstaltung fand am 20. September 2022 statt in der „Wartehalle“ des alten Stettiner Bahnhofs in Berlin.

Über Verband Deutscher Reeder (VDR)

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit rund 220 Mitgliedern vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte. Mehr Informationen unter www.reederverband.de.

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