Bundesweit 11 Städte, von Hamburg bis München, von Leipzig bis Saarbrücken: An insgesamt 27 Spielorten heißt es vom 11. bis zum 13. November 2022 wieder „Zeit für Zirkus“.

Das vom Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus e.V. (BUZZ) in Zusammenarbeit mit dem Forum Neuer Zirkus e.V. entwickelte Projekt verschafft mit dieser konzentrierten Präsentation der körperintensivsten aller darstellenden Künste an einem einzigen Wochenende weitere wichtige Öffentlichkeit. Der Zeitgenössische Zirkus in Deutschland hat zwar mittlerweile ein dauerhaftes Publikumsinteresse erzeugt, kämpft aber nach wie vor um die Anerkennung als eigenständige Kunstsparte.

Dabei bietet er auch Menschen, deren Zugang zu den klassischen Bühnenkünsten aus vielerlei Gründen eher schwierig und selten ist, theatrale Formate, die ihnen niedrigschwellige und inklusive Angebote machen.

Herausragendes Merkmal des Zeitgenössischen Zirkus ist die enorme künstlerische Bandbreite seiner Produktionen und seine komplette Offenheit für andere Künste wie Schauspiel, Tanz, Musik, Bildende Kunst oder Neue Medien. Die Vermischung der Genres, das Überspringen der Grenzen ist dabei für viele Künstler:innen eine selbstverständliche Möglichkeit, andere durch ihr Tun zu inspirieren und sich selbst inspirieren zu lassen.

Herausragende Beispiele für dieses weit ausgreifende, prinzipiell inklusive Denken bei „Zeit für Zirkus“ 2022 sind u. a.:

„TAKTiL“ von Benjamin Richter am 12. November im Haus der Architektur in Köln. Er widmet sich der Poetik der dynamischen Beziehung zwischen Körper, Objekt und Raum. Jonglage ist eigentlich ein Werk, das jeweils nur für Bruchteile von Sekunden existiert, aber wie ein Bildhauer erschafft Richter in seiner Performance jonglierte Skulpturen, die länger bestehen. Er nutzt verschiedene Objekte, die durch ihre jeweiligen Eigenschaften die Formen vorgeben, erforscht und neu arrangiert werden. Über zwei Stunden hinweg kreiert der Künstler immer wieder neue Skulpturen, die in einem Moment entstehen und im nächsten Augenblick dekonstruiert werden. Es entsteht ein visueller Dialog zwischen Mensch und Objekt.

Dass Zeitgenössischer Zirkus durchaus auch etwas für ein ganz junges Publikum sein kann, beweist seit vielen Jahren das LOOSTIK Festival in Saarbrücken und seiner französischen Nachbarstadt Forbach. Die Produktion „Pour Hêtre“ der Compagnie IETO zeigt am 13. November im LE CARREAU in Forbach zwei Akrobaten, die mit bemerkenswerter Beweglichkeit in einem Wald aus Ästen mit dem (Un-) Gleichgewicht spielen. Eine fröhliche und poetische Ode an das Leben, die die Lust an Baumhäusern und Spaziergängen in der Natur wieder weckt – unbedingt sehenswert für Menschen ab 3 Jahren.

Das komplett andere Ende des Universums Zeitgenössischer Zirkus stellt vom 11. bis 13. November die australische Zirkus- und Bewegungstheaterkompanie Gravity & Other Myths (GOM) im Berliner Chamäleon Theater vor. „Out Of Chaos“ heißt die Produktion, die über scharfkantige Akrobatik hinaus der Frage nachspürt, wie sich die Dinge zusammenfügen: Menschen, Planeten und Pläne. Bewegung und Stillstand. Publikum, Performer:in, Sound und Licht. Acht Weltklasse-Akrobat:innen schaffen gemeinsam mit einem Musiker imponierende Bilder und bewegen sich mit vermeintlicher Leichtigkeit zwischen chaotischen Schöpfungsgeschichten und unserem scheinbar geordneten Hier und Jetzt.

Wie man die großen Themen des Seins aber auch präsentieren kann, offenbart das Duo Chris & Iris am 11. November im Theater Marl. „Gap of 42“ lautet der Titel für einen Mix aus Akrobatik, Physical Theatre, Tanz und Figurentheater – und die Zahl 42 ist hier Programm (und nicht nur die Antwort auf die „ultimative Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“). 42cm an Größe, 42kg an Gewicht trennen Christopher Schlunk und Iris Pelz. Wie können diese Körper zusammenarbeiten? Philosophische Fragen werden aufgeworfen, skurrile Bilder und absurde Momente entstehen. Akrobatik mit viel Präzision und Leichtigkeit, berührend, inspirierend und tiefgängig.

Und sicher ein besonderes Highlight, das dem alten, neuen, immerwährenden Zirkus auf berührend sehnsüchtig-komische Weise huldigt: „Le Grand Ordinaire” mit Meret & The Tiny Teeth. Meret, das kann nur Meret Becker sein. Die Berlinerin zelebriert eine Collage aus musikalischen Bildern und surrealen Liedern, die von Reisenden erzählen, vom leeren Fleck, der im Herzen und auf dem Rasen entsteht, wenn der Zirkus wieder weg ist: 11. November im Tollhaus Karlsruhe.

Zeitgenössischer Zirkus ist immer ein intensives, vielfältiges Kommunikationsgeschehen. Daher wird bei „Zeit für Zirkus“ 2022 wie im Vorjahr ergänzend zu den Live-Aufführungen in den diversen Spielstätten ein ausführliches Begleitprogramm geboten: Netzwerktreffen der diversen künstlerischen und institutionellen Akteur:innen der Szene, Podcasts, Filmscreenings und Buchvorstellungen sowie Workshops zu Grundlagen der Duo-Arbeit, zum Konzept der „Thematic Creation“ und ein partizipatives Open Stage-Format, das Kreativen aus den Bereichen von Streetartistik und moderner Bewegungskunst eine Präsentationsmöglichkeit für eigene Bühnenchoreographien und Performance-Ansätze bietet.

„Zeit für Zirkus“ 2022 ist ein durchaus optimistischer Blick in die Zukunft. Erneut haben sich die wichtigsten deutschen Zirkus-Veranstalter:innen und -Institutionen zusammengeschlossen, um konkurrenzfrei und gemeinsam an der Verbreitung ihrer Vision von Zeitgenössischem Zirkus zu arbeiten. „Zeit für Zirkus“ will aber darüber hinaus weitere Schichten von Zuschauer:innen erschließen und die Resonanz der Sparte in der gesamtkulturellen Landschaft steigern. Die nächste Ausgabe von „Zeit für Zirkus“ ist bereits in Planung, voraussichtlicher Veranstaltungstermin wird das Wochenende vom 10. bis zum 12. November 2023 sein.

Detailliertere Informationen zu allen Programmangeboten, den teilnehmenden Häusern und den beteiligten Künstler:innen finden Sie unter: https://zeitfuerzirkus.de/

„Zeit für Zirkus“ ist ein Projekt des Bundesverbands Zeitgenössischer Zirkus e.V. in Zusammenarbeit mit dem Forum Neuer Zirkus e.V.

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von Neustart Kultur.

Medienpartner: ARTE, taz

Über LA NUIT DU CIRQUE

La Nuit du Cirque wurde 2019 vom französischen Netzwerk Territoires de Cirque mit Unterstützung des französischen Kulturministeriums ins Leben gerufen. La Nuit du Cirque ist seit 2020 ein europaweites Event, bei dem an einem Wochenende an verschiedenen Orten in ganz Europa Veranstaltungen des Zeitgenössischen Zirkus stattfinden. Durch Aufführungen, Ausstellungen, Workshops, Vorträge, Online-Formate und vieles mehr wird dieses vielfältige Genre gemeinsam gefeiert. In diesem Jahr – ebenfalls vom 11. -13. November umfasst La Nuit du Cirque weltweit über 220 Events in ca. 50 Ländern.

„Zeit für Zirkus“ ist das deutschlandweite Format und Kooperationspartner von „La Nuit du Cirque“.

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