Drei Faktoren haben die Aktienkurse der Emerging Markets im dritten Quartal belastet, analysiert James Donald, Leiter der Emerging Markets-Plattform von Lazard Asset Management: der stärkere US-Dollar, die höhere Inflation und die restriktiveren finanziellen Bedingungen. Er erklärt, warum jetzt der richtige Einstiegszeitpunkt für Anleger gekommen ist. Denise Simon, Portfoliomanagerin/Analystin im Bereich Schwellenländeranleihen bei Lazard Asset Management, ist für die Rentenseite weniger optimistisch gestimmt. Sie empfiehlt angesichts der Warnzeichen für eine Rezession eine konservative Positionierung für Anleihen aus den Emerging Markets.

Global einbrechende Aktienmärkte lassen viele Anleger ratlos zurück – wo noch investieren? James Donald hat darauf eine Antwort: „Wir glauben, dass EM-Aktien eine der am stärksten fehlbewerteten Anlageklasse sind – mit äußerst ansprechenden Bewertungen.“ Für eine Rückkehr der Schwellenländeraktien gibt es aus seiner Sicht viele Gründe. „Die Bewertungen sind im Vergleich zur Historie und zu den entwickelten Märkten weiterhin moderat. Rentabilität, freier Cashflow und Dividendenrenditen sind gestiegen, und für 2023 wird eine Erholung des Gewinnwachstums erwartet. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für den Einstieg“, fasst er zusammen.

Anlageklasse unterbewertet
In der Vergangenheit seien die Aktienerträge der Schwellenländer eng mit dem Anstieg und Fall der Rohstoffpreise und den globalen Wachstumserwartungen verbunden gewesen. In den letzten 20 Jahren habe sich das Segment jedoch weiterentwickelt und biete nun immer neue Anlagemöglichkeiten. Denn die Liquidität habe sich erhöht und das Interesse der Anleger sei stetig gewachsen. „Dennoch bleibt die Anlageklasse unterbewertet“, merkt James Donald an. „Die demografische Entwicklung und die Verstädterung sorgen für einen langfristigen Rückenwind, der das Wachstum der Anlageklasse beschleunigen kann. Mit der wachsenden Mittelschicht kommt ein jüngerer, zunehmend gebildeter Verbraucher auf den Markt, der neue Technologien schnell annimmt und dessen Konsummuster und -präferenzen sich ständig ändern.“

Deshalb ist Lazard AM optimistisch für die wirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer. „Sofern es nicht zu einer größeren globalen Rezession kommt, werden wir wahrscheinlich in eine Phase der allmählichen wirtschaftlichen Erholung eintreten, die durch eine Kombination aus Infrastrukturausgaben, insbesondere für Energie in Europa, und steigenden Investitionsausgaben in den Industrieländern unterstützt wird“, prognostiziert der Experte. Positiv wirke dabei das derzeitige Umfeld: Hohe Rohstoffpreise, bessere Handelsbedingungen und Devisenreserven hätten die Außenbilanzen vieler Schwellenländer gestärkt.

Emerging Markets: Zinswende in Sicht?
Gleichzeitig könnte die Inflation – und damit die Zinserhöhungen – in den Schwellenländern ihren Höhepunkt erreicht haben. „In den Emerging Markets startete der Zinserhöhungszyklus, und hier könnte er auch als erstes wieder abflauen“, erklärt Donald. So hätte erst kürzlich die brasilianische Zentralbank angedeutet, dass die Zinssätze ihren Höhepunkt erreicht haben könnten. „Dies ist eine erfreuliche Nachricht für die Anleger, zumal andere Zentralbanken der Schwellenländer nicht mehr lange auf sich warten lassen dürften“, so der Experte.

Für die Rentenseite ist seine Kollegin Denise Simon noch deutlich vorsichtiger. Auch wenn die Fundamentaldaten der Schwellenländer im Allgemeinen solide aussähen, erhalten die Anleihen dieser Länder kräftigen Gegenwind aufgrund des makroökonomischen Umfelds. „Im dritten Quartal dieses Jahres kam es erneut zu einem Ausverkauf der Rentenmärkte, flankiert von neuen Höchstständen des US-Dollars“, berichtet die Expertin. „Die Anleihen der Schwellenländer wurden von diesem Sturm mitgerissen. Sowohl die Märkte für Hartwährungs- als auch für Lokalwährungsanleihen verzeichneten das fünfte Quartal in Folge negative Renditen und das kombinierte Anlagesegment (Blend) befindet sich nun in der schlimmsten Phase seines Bestehens. Seit Anfang 2021 hat die Assetklasse 25 Prozent ihres Wertes verloren.“

Schwellenländer-Anleihen: Gegenwind durch den starken US-Dollar
Im Umfeld der aufziehenden Rezession in vielen Industrieländern bleibt Lazard AM daher auf der Rentenseite konservativ positioniert – mindestens bis zum Jahresende. „Unsere defensive Positionierung spiegelt eher das schwierige makroökonomische Umfeld wider, als dass wir uns Sorgen um die Fundamentaldaten und Bewertungen machen“, begründet Denise Simon diese Haltung. „Wir sind uns bewusst, dass viele negative Nachrichten bereits eingepreist sind und die Bewertungen von Schwellenländeranleihen sowohl auf Einzelbasis als auch im Vergleich zu anderen Segmenten des Kreditmarktes zu niedrig sind. Jedoch gehen wir davon aus, dass die Märkte tiefer in den Value-Bereich vordringen und die Preise neu festsetzen werden. Das würde dann die hohe Wahrscheinlichkeit widerspiegeln, dass weitere Zinserhöhungen eine Rezession auslösen werden.“

Im Portfolio habe dies dazu geführt, dass Lazard AM die US-Zinsduration reduziert und die Kreditqualität erneut erhöht habe. „Wir konzentrieren uns auf stabile und sichere Carry-Quellen und warten auf bessere Einstiegsmöglichkeiten“, so Denise Simon. Im Fokus stünden hochwertige Investment Grade-Länder wie Uruguay und Katar sowie bestimmte mit BB bewertete Staatsanleihen wie die der Elfenbeinküste. „Außerdem bevorzugen wir weiterhin mit BB bewertete Unternehmensanleihen, die eine attraktive Kombination aus soliden Bilanzen, attraktiven Renditen und kurzer Laufzeit bieten“, führt die Anleihe-Expertin weiter aus. Bei den Währungspositionen hält Denise Simon das aktive Risiko minimal: „Der starke US-Dollar bleibt auf kurze Sicht wahrscheinlich ein erheblicher Gegenwind.“

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