Die nachhaltige Entwicklung beim VfL Bochum 1848 schreitet voran und die Kooperation mit der Hochschule Bochum trägt erste Früchte.  Im Rahmen einer Masterarbeit von Hannes Harthan (inzwischen VfL-Mitarbeiter der Abteilung Nachhaltigkeit/CSR) ist eine sogenannte „Wesentlichkeitsanalyse“ für den VfL durchgeführt worden. Durch eine solche Analyse werden die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen in Bezug auf das Kerngeschäft eines Unternehmens identifiziert. Diese dient dann anschließend auch als Grundlage für die Bewertung der unternehmerischen Nachhaltigkeitsleistung. Die Arbeit wurde bereits im Jahr 2021 begonnen und im Sommer dieses Jahres abgeschlossen. Ihr liegt ein aufwendiger Prozess zu Grunde, der nicht nur die gängigen Nachhaltigkeitsstandards aus der Berichterstattung berücksichtigt, sondern auch alle Stakeholdergruppen des VfL einbezogen hat.

Die Fokusthemen, die aus den Ergebnissen abgeleitet wurden, lauten:

  • Gute und nachhaltige Unternehmensführung im Einklang mit Tradition und Werten des Vereins sowie vorbildliches Verhalten
  • Einstehen für Vielfalt, insbesondere Chancengleichheit, Inklusion und Antidiskriminierung
  • Ökologische Nachhaltigkeit mit Schwerpunkt auf den Themen „Energie“ und „Abfall“
  • Wahrung der sozialen Verantwortung, vor allem in Bezug auf eine gesunde Gesellschaft

„Durch unsere erste eigene Wesentlichkeitsanalyse können wir uns bei unserer Nachhaltigkeitsstrategie noch stärker fokussieren. Sie erlaubt es uns, sich auf die Themen zu konzentrieren, die sowohl für uns als auch unsere Stakeholder von besonderer strategischer Relevanz sind. Den Weg der nachhaltigen Entwicklung können und wollen wir beim VfL nur als Gemeinschaft gehen.“, sagt Ilja Kaenzig, Sprecher der Geschäftsführung.

Eine Maßnahme, die sich unmittelbar aus dem Schwerpunkt der ökologischen Nachhaltigkeit ableiten lässt, ist der Erstellung einer Ökobilanz. Die erste Ökobilanz des VfL Bochum 1848 wurde hierbei durch Florian David, ebenfalls in Form einer Masterarbeit, in Anlehnung an den von der Europäischen Kommission erarbeiteten Organisation Environmental Footprint (OEF) erstellt. Der OEF ist ein Messinstrument für die Erfassung der Umweltleistung einer Organisation und unterscheidet sich von anderen Methoden durch seine ganzheitliche Fokussierung. So wurden neben dem klassischen CO2-Fußabdruck (Klimawandel) die weiteren Wirkungskategorien Versauerung, Eutrophierung (Frischwasser), Ressourcennutzung (fossil) und Wassernutzung berücksichtigt.

Die Gesamtmenge der Treibhausgasemissionen in der Saison 2021/22 belief sich auf 3.774.728 kg CO2-Äquivalente. Konkret fallen im Merchandising (37 %) und der Mobilität (26%), wozu unter anderem auch die An- und Abreise der Fans zählt, die meisten Treibhausgasemissionen an. Es gilt jedoch anzumerken, dass durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Heimspiele teilweise ohne Zuschauende oder mit Teilzulassung stattgefunden haben. 

Durch die erstmalige Ökobilanzierung des VfL Bochum 1848 liegen uns nun verlässliche Informationen bezüglich unserer Umweltauswirkungen vor“, sagt Matthias Mühlen, Leiter Nachhaltigkeit/ CSR beim VfL Bochum 1848. „Nun können wir realistische Umwelt- und Klimaziele ableiten, um unsere Umweltauswirkungen zu minimieren. Die Vermeidung und Reduzierung von Emissionen stehen für uns an erster Stelle. Daher werden wir einen entsprechenden Reduktionspfad entwickeln.“

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