Der Bau einer zweiten Gesundheitsstation in der Region Chimanimani im Südosten von Simbawe, den die Kauferinger Hilfsorganisation LandsAid im Juni dieses Jahres gemeinsam mit ihrem lokalen Partner Miracle Missions im Dorf Chikwesi gestartet hat, ist abgeschlossen. Circa 1.400 Familien, also rund 7.000 Menschen, im unmittelbaren Einzugsgebiet werden von nun an von dieser Maßnahme profitieren. LandsAid-Mitarbeiterin Stefani Rackes da Silva aus Buchloe war vor Ort, um sich ein Bild vom Projekt zu machen.

Durch den verheerenden Zyklon Idai im Jahr 2018 wurde auf tragische Weise deutlich, wie wenig funktionierende medizinische Infrastruktur es in der Region Chimanimani gibt – wie wichtig diese jedoch im Falle einer Katastrophe ist: Die Menschen konnten aufgrund fehlender Infrastruktur im Gesundheitssektor keine zeitnahe medizinische Versorgung erhalten. In Chikwesi wurden unmittelbar nach dem Zyklon temporär zwei mobile Kliniken platziert und im Anschluss eine kleine Lagerhalle angemietet, um die medizinische Versorgung zumindest in geringem Umfang weiter aufrechterhalten zu können. „Weder die Größe der Lagerhalle noch ihr Zustand waren jedoch dem tatsächlichen Bedarf in der Region angemessen und damit völlig unzureichend“, sagt Rackes da Silva. „Das wollten wir ändern“.

Da die Region Chimanimani zudem aufgrund ihrer geografischen Lage auch zukünftig immer wieder von Zyklonen und anderen extremen Wetterphänomenen betroffen sein wird, war es Ziel von LandsAid, im Rahmen der Katastrophenvorsorge die medizinische Infrastruktur der Gegend weiter zu stärken und auszubauen. „Unsere Gesundheitsstation in Chikwesi besteht aus sechs Räumen – Büro, Lager- und Versorgungsraum, Apotheke, Sprechzimmer und Behandlungsraum, die auch schon mit einer medizinischen Grundausstattung versehen wurden und bereits in Betrieb gegangen sind“, berichtet Rackes da Silva.

Gemeinsam mit der lokalen „Community“ wurde vor Baubeginn das Land vorbereitet und ebenerdig gemacht – alle Dorfbewohner hatten dabei sehr engagiert und motiviert geholfen. Sie freuen sich nun darüber, dass sie eine „richtige“ und leicht zugängliche Klinik sowie eine gute medizinische Versorgung bekommen haben.

Für die Menschen sei erstmals eine Basisgesundheitsversorgung und eine vernünftige ärztliche Betreuung möglich, ohne dass sie „erst 20 Kilometer laufen müssen, um medizinische Hilfe zu erhalten“, so Rackes da Silva. Nicht nur die durch den Zyklon und die aktuell dort herrschenden Lebensverhältnisse begünstigten Krankheiten wie Durchfall- und Parasitenerkrankungen, sondern auch alle anderen Krankheiten wie Malaria, Gelbfieber oder Corona werden dort behandelt. Auch Impfungen für Erwachsene und Kinder werden durchgeführt, ebenso eine Notfallversorgung für Opfer giftiger Tiere wie Schlangen oder Skorpione angeboten.

Das Projekt wird gefördert von Aktion Deutschland Hilft (ADH). LandsAid ist seit 2012 Mitglied in dem Bündnis der Hilfsorganisationen.

Hintergrund

Der Zyklon „Idai“ war am 15. März 2018 auf die afrikanische Küste vor Mosambik getroffen und dann weiter nach Simbabwe gezogen. In der Folge kam es zu Sturmfluten und schweren Regenfällen. Mehr als 600 Menschen starben. Auch die Infrastruktur wurde schwer beschädigt: Straßen, Brücken, die Wasser- und Sanitärversorgung, Schulen und Gesundheitseinrichtungen sind zerstört.

In Simbabwe gelten 257 Menschen noch immer als vermisst. Insgesamt sind 270.000 Menschen von den Folgen des Zyklons „Idai“ und den Überschwemmungen betroffen. Vor allem für Kleinkinder besteht ein hohes Risiko für lebensbedrohliche Durchfallerkrankungen.

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