Vier Wochen nach dem unglaublichen Champions League Halbfinale traf Borussia Düsseldorf heute am 20. Spieltag der Tischtennis Bundesliga erneut auf den TTC Neu-Ulm. Die Gäste aus Bayern traten mit einer komplett anderen Mannschaft an, die Box als Sieger verließ aber wieder der Rekordmeister. Durch diesen Erfolg ist den Gastgebern Platz eins der TTBL-Hauptrunde nicht mehr zu nehmen.

3:1 lautet das Ergebnis nach zweieinhalb Stunden Spielzeit und dabei war so manches Match enger als erwartet. Die Neu-Ulmer waren mit ihrem TTBL-Team angereist, drei jungen Russen. Alle zeigten hochmotoviert, dass auch sie nicht zu unterschätzen sind. Das bekam Anton Källberg in seinem ersten Match gegen Lev Katsman direkt zu spüren. Er musste in einem hochklassigen Spiel mit vielen starken Ballwechseln über die volle Distanz gehen. Erst in den Sätzen vier und fünf, nach 1:2-Satzrückstand, hatte der Schwede seinen Gegner richtig im Griff und konnte die Partie für sich entscheiden.

Kay Stumper und sein Gegner Maksim Grebnev kämpften ebenfalls um jeden Ball und lieferten sich tolle, lange Rallies. Doch Stumper fehlte das letzte Quäntchen Glück und konnte keinen Satz gewinnen. Die Gäste glichen zum 1:1 aus. Nach der Pause trat Dang Qiu, der nach seiner Viertelfinalteilnahme beim Singapore Smash erst gestern wieder in Düsseldorf gelandet war, gegen Vladimir Sidorenko an den Tisch. Er hatte keine großen Probleme, gewann sicher mit 3:0 und brachte das Team mit 2:1 in Führung.

Im Anschluss sahen 1.100 Fans im ausverkauften ARAG CenterCourt, darunter Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, wieder einen Anton Källberg, der gegen Maksim Grebnev sowohl zauberte, und extrem umkämpfte, lange Ballwechsel für sich entscheiden konnte, aber auch einige vermeintlich leichte Fehler machte. Wieder lag Källberg mit 1:2 Sätzen zurück, wieder musste er in den fünften Satz und wieder gewann er.

Mit dem 3:1-Endstand sicherte sich das Team von Trainer Danny Heister nicht nur den Sieg, sondern auch den ersten Tabellenplatz in der TTBL-Hauptrunde. Dieser ist den Borussen auch im Falle von Niederlagen an den letzten beiden Spieltagen auswärts beim ASV Grünwettersbach und dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell nicht mehr zu nehmen. Die Landeshauptstädter liegen mit 32:8 Punkten und einem Spielverhältnis von +34 vier Punkte vor dem 1. FC Saarbrücken, der ein Spielverhältnis von +13 aufzuweisen hat.

Stimmen zum Spiel:

Anton Källberg, Spieler Borussia Düsseldorf:

„Vielleicht war ich nach dem Singapore Smash nicht so perfekt fit wie man sein könnte, wenn man sich nur auf das Spiel heute vorbereitet hätte, aber wir spielen viele Turniere und viel Bundesliga. Das ist ganz normal, das muss man schaffen können. Ich bin natürlich froh, dass ich am Ende beide Spiele gewinnen konnte. Ich lag zweimal mit 1:2 hinten, habe dann aber meine Kraft gefunden und jeweils am Ende besser gespielt. Deshalb bin ich zufrieden.“

Danny Heister, Trainer Borussia Düsseldorf:

„Wir haben ein interessantes Match gesehen. Neu-Ulm hat alles reingeworfen und uns das Leben schwer gemacht. Aber am Ende hat sich die Klasse von Anton und Dang durchgesetzt. Kay hat leider nicht so in seinen Rhythmus gefunden, wie wir das erhofft hatten, aber Leistungsschwankungen sind bei einem so jungen Spieler normal. Er wird uns noch viel Freude bereiten. Danke an die Fans, die uns heute wieder toll untrestützt haben. Es macht einfach Spaß, vor vollbesetzter Halle zu spielen. Und dass wir jetzt als Hauptrundensieger feststehen, freut uns natürlich sehr.“

Dimitrij Mazunov, Trainer TTC Neu-Ulm:

„Wir wollten heute ein gutes Spiel abliefern und ich glaube, es ist uns gelungen. Da war schon etwas drin für uns. Anton Källberg und Dang Qiu waren von den Strapazen in Singapur etwas gehandicapt, das hat man gesehen. Da gab es Chancen, aber die haben die Spieler nicht genutzt.“

Das Spiel im Überblick:

Borussia Düsseldorf – TTC Neu-Ulm 3:1

Anton Källberg – Lev Katsman 3:2 (11:8, 7:11, 9:11, 11:5, 11:5)

Kay Stumper – Maksim Grebnev  0:3 (6:11, 7:11, 7:11)

Dang Qiu – Vladimir Sidorenko 3:0 (11:6, 11:9, 11:6)

Anton Källberg –  Maksim Grebnev  3:2 (11:5, 7:11, 12:14, 11:8, 11:5)

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