In der neuen Sonderausstellung des Natureum dreht sich alles um Stickstoff. Eine ganze Ausstellung nur über Stickstoff? Darüber kann es doch gar nicht so viel zu sagen geben? Doch, denn industrieller Stickstoff hat die Welt verändert – bis heute. Er bildet die Basis von Sprengstoff und Dünger. Seit der Erfindung des Haber-Bosch-Verfahrens gelangen große Mengen von Stickstoff in die Umwelt und beeinflussen Wasser, Klima und biologische Vielfalt. Da drängt sich die Frage auf: Haben wir Mist gebaut?

So einfach lässt sich das nicht beantworten. Die Ausstellung „Stickstoffwelten“, die ab Sonntag, 2. April, im Natureum zu sehen ist, führt die Besucher von der Entdeckung des Elementes Stickstoff und seiner Wirkung auf das Pflanzenwachstum, durch den Stickstoffkreislauf und in die Welt der Dünger. Aber die Problematik von zu viel Stickstoff wird thematisiert. Der Überschuss lässt sauren Regen entstehen, schädigt Moore und Heiden und verursacht das „Umkippen“ von Gewässern. Aber gleichzeitig ist Stickstoff ein Bestandteil von Aminosäuren, aus denen die lebenswichtigen Proteine aufgebaut sind. Ohne Stickstoff geht es also nicht. Und die aktuelle Weltbevölkerung von rund 8 Milliarden Menschen ließe sich ohne sogenannten Kunstdünger gar nicht mehr ernähren. Vorgestellt werden alternative Düngemittel, die den einen oder anderen Hobbygärtner überraschen dürften, und die Maßnahmen, die in der niedersächsischen Landwirtschaft zum Schutz von Böden und Gewässern bereits ergriffen werden. „Über Stickstoff und Dünger wird in unserer landwirtschaftlich geprägten Region viel diskutiert“, sagt Lars Lichtenberg, Leiter des Natureums. „Wir wollen mit unserer Ausstellung die Fakten aufzeigen, so dass sich die Besucher selbst ein Urteil bilden können.“

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