Mit dem warmen Frühlingswetter sind nun auch die Mauersegler wieder aus ihren afrikanischen Überwinterungsgebieten zurückgekehrt. Passend zur Rückkehr der Kurvenkratzer veröffentlicht das NABU-Projekt „Artenschutz am Gebäude“ die Ergebnisse seines Monitorings zur Annahme von künstlichen Nisthilfen. Im Rahmen der dreijährigen, von mehr als 80 Ehrenamtlichen unterstützen Untersuchung überprüfte das Team um Nina Dommaschke und Imke Wardenburg mehr als 3.000 Ersatzniststätten, um festzustellen, ob die künstlichen Lebensstätten von Mauersegler, Spatz & Co. angenommen werden. Ein weiteres Ziel des Monitorings war herauszufinden, welche Faktoren – etwa Kastentyp oder Anbringungshöhe – einen Einfluss auf die Annahme hatten. 

Auch Koloniebrüter mögen Privatsphäre

Die Untersuchung lieferte einige überraschende Ergebnisse: Bei allen untersuchten Gebäudebrütern, also Mauersegler, Haussperling und Mehlschwalbe, sank der Annahmeerfolg mit der Zahl weiterer Niststätten in der unmittelbaren Nachbarschaft. „Anders als vielfach angenommen, legen selbst die gesellige Spatzen Wert auf ihre Privatsphäre“, sagt Nina Dommaschke. „Deshalb empfehlen wir beim Anbringen künstlicher Nisthilfen unbedingt auf den Mindestabstand von einem Meter zum nächsten Nistkasten zu achten.“ Die für Spatzen häufig angebotenen Mehrfachquartiere sind damit eher nicht zu empfehlen.

Kästen an allen Gebäudeseiten für die Vogelvielfalt

Hinsichtlich der Exposition zogen Haussperlinge nach Südosten ausgerichtete Niststätten vor, Mauersegler hingegen nach Norden gewandte. „Das hat vermutlich mit der Jahreszeit zu tun“, erklärt Dommaschke. Das Monitoring bei Haussperlingen fand zur Zeit der ersten Brut im Frühjahr statt, während die Mauersegler im Hochsommer beobachtet wurden. „Vermutlich ziehen auch Spatzen in den heißen Monaten kühlere Nistplätze vor“, so die Projektmanagerin. Ihre Empfehlung: „Man sollte möglichst an allen Gebäudeseiten Kästen anbieten.“

Erstaunlich war auch, dass geometrische Faktoren wie die Anbringungshöhe kaum Einfluss hatten. Lediglich Mehlschwalben bevorzugten möglichst hoch angebrachte Nisthilfen. Auch lassen sie spezielle „Schwalbentürme“ meist links liegen Besonders erfreulich für viele Hausbesitzer*innen dürfte das Ergebnis sein, dass die Installation eines sogenannten „Kotbretts“ unter dem Schwalbennest die Annahme nicht beeinträchtigt. Dem friedlichen Zusammenleben zwischen Mensch und Tier steht daher nichts im Wege.

Insgesamt beweist das Monitoring eindrücklich, dass Ersatzlebensstätten funktionieren. 31 Prozent der Mauerseglerkästen, 35 Prozent der Mehlschwalben-Nisthilfen und sogar 40 Prozent der für Haussperlinge geeigneten Kästen waren belegt. „Das sind sehr gute Quoten“, sagt Dommaschke. „besonders freut uns aber die Erkenntnis, dass wir diese Quoten durch die richtige Anbringung positiv beeinflussen können.“

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