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• Deutschlands größte Zahnärzte-Fortbildung setzt einmal mehr Akzente.
• Auch dieses Jahr wieder ein Besuchermagnet.

„Ganz in Weiß“ – das diesjährige Leitthema der Fortbildungstagung der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein stellte nicht etwa eine Hommage an den bekannten Schlager von Roy Black dar, sondern beschäftigte sich mit Zahnrestaurationen von Kunststoff bis zur Keramik. Die neusten Erkenntnisse vermitteln insgesamt 21 versierte Referentinnen und Referenten. Einmal mehr erweist sich die – nunmehr bereits 65. – „Sylter Woche“ als ein (Fach-)Besuchermagnet: Über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind auf Sylt. Zahnärztinnen und Zahnärzte mit ihren Zahnmedizinischen Fachangestellten aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus Österreich, der Schweiz, Italien und weiteren Staaten waren angereist, weitere 142 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgen die Tagung im Congress Centrum Sylt online.

Für Dr. Michael Brandt, Präsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, war es bei der Tagungseröffnung eine besondere Freude, im Auditorium gleich eine ganze Reihe hochrangiger Gäste namentlich zu begrüßen. Dazu zählten unter anderen Prof. Dr. Christoph Benz (Präsident der Bundeszahnärztekammer), Konstantin von Laffert (Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer und Präsident der Zahnärztekammer Hamburg), Harald Schrader (Bundesvorsitzender des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte), Peter Oleownik (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein) sowie gleichsam als Gastgeber der Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Nikolas Häckel.

Traditionell sparte der Eröffnungsvortrag von Dr. Michael Brandt Kritik nicht aus. Unmissverständlich erklärte der Kammerpräsident: „Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz trägt die ambulante Versorgung zu Grabe. Und dies wird sich gerade in einem Flächenland wie Schleswig-Holstein deutlich bemerkbar machen.“ Angesichts der aktuellen Gesundheitspolitik des zuständigen Bundesministers Prof. Dr. Karl Lauterbach werde es immer schwieriger, eine Zahnarztpraxis wirtschaftlich erfolgreich zu führen. Völlig inakzeptabel sei die fehlende Punktwertanpassung in der privaten Gebührenordnung, verdeutlichte Dr. Brandt: „Gibt es eine Berufsgruppe, die seit 35 Jahren zu den gleichen Honoraren arbeitet? In Zeiten, in denen die Gewerkschaften deutliche Gehaltszuwächse einfordern, ist es auch für uns an der Zeit, unseren Protest öffentlich zu machen.“

Auch diesmal im Fokus: Der Aufkauf von Zahnarztpraxen durch Fremdkapitalgeber. „Mittlerweile sind in Deutschland bereits 29 Prozent aller zahnärztlichen Medizinischen Versorgungszentren in den Händen von Investoren – davon 80 Prozent in Großstädten. Somit wird nur ein kleiner Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung in ländlichen Regionen geleistet.“

Mehr noch: Dass die Medizinischen Versorgungszentren „pro Patient bei den gesetzlichen Krankenkassen bis zu 50 Prozent mehr Leistungen als klassische Zahnarztpraxen abrechnen“, sei sehr fragwürdig.

Doch Dr. Michael Brandt hatte auch Erfreuliches zu vermelden: Er lobte das Engagement von Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken bezüglich einer politischen Initiative: „Wie wir fordert die Ministerin die Schaffung eines MVZ-Regulierungsgesetzes mit der Einführung einer Kennzeichnungspflicht auf dem Praxisschild, die Einführung eines gesonderten MVZ-Registers sowie die räumliche Beschränkung der Gründungsbefugnis von Krankenhäusern für ärztliche und zahnärztliche Medizinische Versorgungszentren.“

Auch Prof. Dr. Christoph Benz sparte die Medizinischen Versorgungszentren in seinem Grußwort nicht aus: „Versprechungen der Investoren – etwa die Stärkung des ländlichen Raums – wurden nicht eingehalten. Stattdessen wird etwa die Prävention für Lockangebote genutzt“, konstatierte der Präsident der Bundeszahnärztekammer. Er appellierte an das Auditorium, an den kommenden Protestaktionen gegen das Kostendämpfungsgesetz zur Gesetzlichen Krankenversicherung teilzunehmen: „Wir müssen lauter werden!“

Klare Worte fand auch Harald Schrader. Der Bundesvorsitzende des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte stellte drei zentrale Forderungen auf: „Anerkennung und Wertschätzung unserer Arbeit durch die Politik. Die Erhaltung der freien Arzt- und Therapiewahl. Und: Adäquate Honorare in der gesetzlichen wie in der privaten Krankenversicherung.“ Sein Appell an die Anwesenden: „Kämpfen Sie mit uns! Kämpfen Sie für unsere Freiberuflichkeit!“

„Die Wertschätzung seitens der Politik fehlt“, sekundierte Peter Oleownik und unterstrich: „Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz ist ein Schlag ins Gesicht der Patienten und deren Versorgung.“ Deutlich freundlichere Worte fand der 1. stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KZV Schleswig-Holstein für die Tagung selbst: „Wie immer wurde sie perfekt vorbereitet und mit handverlesenen Referentinnen und Referenten bestückt. Die ‚Sylter Woche‘ ist wirklich ein Juwel und verdeutlicht zugleich, dass Fortbildung auch die Liebe zum Beruf ausdrückt.“

Herzlich begrüßte Nikolas Häckel die Gäste. Der Bürgermeister der Gemeinde Sylt berichtete von einigen Neuerungen in der Inselmetropole Westerland und sprach einmal mehr seinen Dank für die regelmäßig Unterstützung der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein aus: Bei jeder „Sylter Woche“ werde der Hilfsfonds „Sylter Familien in Not“ bedacht. „Dadurch konnten und können wir in den unterschiedlichsten dringlichen Situationen unbürokratische Hilfe leisten“, dankte Nikolas Häckel.

Traditionell rundete ein fachfremder Vortrag den Eröffnungstag der Fortbildung ab: Diesmal gewährte Anja Hell von der Meissen Porzellan-Stiftung interessante Einblicke in den „Mythos Meissen“. So erfuhr das Auditorium etwa, dass die berühmte, im Jahre 1710 gegründete Manufaktur „die Wiege des europäischen Porzellans“ war. Zahlen zum Staunen: Im Archiv der Stiftung befinden sich über 700.000 Formen aus drei Jahrhunderten. Die Sammlung umfasst rund 34.000 historische Porzellanstücke, die für eigenen Ausstellungen sowie weltweit als Leihgaben zur Verfügung gestellt werden.

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