Aktuelle Forschungen beziffern die jährlich entstehenden Folgekosten geschlechts-basierter Gewalt für Deutschland auf mehrere Milliarden Euro (s. FHK-Fachinformation, Prof. Sylvia Sacco, S.21). Mit der Fachinformation „Prävention – geschlechtsbasierter Gewalt nachhaltig entge-genwirken“ beleuchtet Frauenhauskoordinierung e. V. (FHK) die Notwendigkeit und Voraussetzungen nachhaltiger Prävention sowie bestehende Ansätze im In- und Ausland. Bereits 2018 hat Deutschland sich mit der Istanbul-Konvention zur umfassenden Prävention von Gewalt gegen Frauen und Mädchen verpflichtet. Dennoch besteht ein gravierendes Defizit an langfristig und bundesweit wirksamen Maß-nahmen. Eine Abnahme geschlechtsspezifischer Gewalt ist nicht zu verzeichnen.

„Wir können es uns nicht leisten, an der Prävention von Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu sparen – weder gesellschaftlich noch finanziell“, erklärt Christiane Völz, Vorstandsvorsitzende von FHK. „Trotz-dem begnügt sich Deutschland damit, bestenfalls punktuell in Prävention zu investieren.“ So urteilte kürzlich auch der Europarat, Deutschland habe „weder einen strategischen Rahmen noch gemeinsame Grundsätze und Ziele für die Präventionsarbeit“.

Häufig setzen präventive Maßnahmen zudem erst an, wenn Gewalt bereits stattgefunden hat – z.B. in Form von Täterarbeit oder Hochrisiko-Management. Gewalterlebnisse und Grenzüberschreitungen sind für Frauen jedoch zunehmend früh Teil der Normalität, insbesondere online. Schon Mädchen im Grundschulalter erhalten ungefragt Bilder mit sexualisiertem Inhalt (vgl. FHK-Fachinformation, Inter-view S.32). „Prävention muss entsprechend dort ansetzen, wo sie tatsächlich noch vorbeugend wirken kann und möglichst viele möglichst früh erreicht – an Schulen, in Kitas, in der pädagogischen Ausbil-dung. Auch in der Öffentlichkeit müssten Rollenbilder und Strukturen, die Gewalt begünstigen, stärker zum Thema werden“, fordert Völz. „Das ist der nachhaltigste Gewaltschutz, den wir leisten können. Was wir heute in evidenzbasierte, fachlich informierte Prävention investieren, sparen wir später um ein Vielfaches in den Folgekosten von Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein.“

Die FHK-Fachinformation versammelt zahlreiche Beiträge von Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis und ist hier kostenfrei online abrufbar.

Über den Frauenhauskoordinierung e.V.

Frauenhauskoordinierung e. V. (FHK) wurde auf Initiative der Wohlfahrts-verbände (AWO Bundesverband e. V., Diakonie Deutschland, Der Paritätische Gesamtverband, Sozialdienst ka-tholischer Frauen Gesamtverein e. V./Deutscher Caritasverband e. V.) gegründet, um sich im Auftrag der Mitglie-der für den Abbau von Gewalt gegen Frauen und für die Verbesserung der Hilfen für betroffene Frauen und deren Kinder einzusetzen. FHK koordiniert, vernetzt und unterstützt das Hilfesystem, fördert die fachliche Zusammen-arbeit und bündelt Praxiserfahrungen, um sie in politische Entscheidungsprozesse sowie in fachpolitische Dis-kurse zu transportieren.

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